Ergänzend hinzugfügt, ich hatte am Mittwoch abend (14.7) um 18:30 Uhr F
Super Idee für Technikgläubige, aber sachlich eher dubios.
Was soll der Stuss eine Katastrophennachrichtenkette von der erdgebundenen Stromversorgung abhängig zu machen? Selbst bei der aktuellen Lage sind großflächig die Mobilfunknetze und Teile der Stromversorgung zusammengebrochen. Es hat ja einen Grund weswegen das damals in D als es verfügbar war, nicht eingerichtet wurde = weil die dazugehörige Abschätzung gezeigt haben dass es viel zu teuer ist, nix im wirklichen Katstrophenfall bringt und auch noch völlig ineffektiv ist!
Das jetzt anzukündigen (merke, noch ist kein Euro in die Umsetzung geflossen) ist reine Symbolpolitik und Wahlkampf.
Stattdessen sollte man besser die auf Funk basierenden dezentralen Mesh-Stationen für Kampf- und Katastropheneinsätze beschaffen, vielleicht sogar die analogen damit sie wirklich immer funktionieren. Damit hätte man dann tatsächlich eine funktionierende Infrastruktur wenn es drauf ankommt, aber das scheint nicht das Ziel zu sein?
Du bezeichnest andere als "Technikgläubig" und forderst selbst dezentrale Meshstationen und diese sogar noch in problematischer analoger Technik?
Schauen wir doch einmal gemeinsam was es bisher für Möglichkeiten gibt.
- Sirenen (bei uns, wie gesagt im betroffenen Gebiet, gibt es diese inzwischen wieder, allerdings sind es akkubetriebene Spezialsirenen auf Anhängern die im Stadtgebiet abgestellt werden). Damit kann man aber keine Informationen übertragen, sondern ausschliesslich "Feueralarm", Katastrophenalarm, ABC- Alarm und Entwarnung. Bestenfalls werden die Menschen dann TV oder Radio einschalten, wenn sie noch ein Radio im Haus haben.
Ob in der Problemnacht die Sirenen genutzt wurden weiß ich nicht. Ich vermute aber nicht.
Warn- Apps. Die Nina App wurde angeblich 5 Mio mal heruntergeladen, das sind im Idealfall gerade einmal 6-7% der Bevölkerung. Davon abziehen sind die Spezialisten die dieser App keine Mitteilungsrechte einräumen und zum Teil diejenigen die ihr Smartphone auf lautlos stehen haben ich z.B..
Lautsprecherwagen.
Diese wurden bei uns eingesetzt, das Problem war gegen die Lautstärke und Dämpfung der sintflutartigen Regenfälle kamen die nicht an.
Cell-Broadcast. Das ist eigentlich eine gute Lösung, zumal die Warnung zweckmäßiger Weise vor der Katastrophe erfolgen sollte.
Hinzu kommt, dass jeder mit einem eigenschalteten Telefon informiert wird, egal ob iphone, Android, Nokia oder auch ausländische Besucher, jeder bekommt die Info
Bei uns sah der zeitliche verlauf so aus:
14.7
18:30 Uhr Der lokale Krisenstab trat im Rathaus zusammen
19:00 Uhr - Ich kämpfte mich durch die Fluten nach Hause und wurde fast von der Strasse gespült.
21:00 Uhr - Der Betreiber der Talsperre warnte intern dass die Talsperre überlaufen würde.
22:15 Uhr - Warnungen über Nina App
22:30 Uhr - Die Evakuierung lief massiv an, auch unter Einsatz von Lautsprecher wagen.
00:05 Uhr - Talsperre lief über
01:30 Uhr - Stromausfall im Büro, dadurch auch Internetausfall und Funkmasten fielen aus. (Telefonieren war nicht mehr möglich
aber SMS Empfang und zeitweise Internet durch entferntere Funkmasten) Einsatz von Ipad und Iphone mit Tethering funktionierte
11:48 Uhr - Strom in unserer Strasse (Büro)wieder eingeschaltet
13:09 Uhr - Internet und Funkmasten arbeiten wieder
18.7
Strassensperrungen sind wieder aufgehoben
26.7
Sperrmüll aus den vollgelaufenen Erdgeschossenen und Kellern von den Strassen ist weggeräumt.
Das Problem bei uns war, es wurden die betroffenen Gebiete zu spät vorgewarnt. Die lokalen öffentlichen Radio und Fernsehsender waren fast ein Totalausfall, nur ein privater Radiosender hat die Bevölkerung auf dem laufenden gehalten.
Wenn aber ein- zweimal vorgewarnt worden wäre ohne das etwas passiert wäre, wie reagiert man dann??