Aus Selfhtml:
Sie können also sehr exakte Angaben notieren, doch Web-Seiten werden in der Regel auf Bildschirmen ausgegeben, und Bildschirme bestehen heutzutage aus Pixeln, wobei die Pixeldichte der einzelnen Bildschirme sehr unterschiedlich sein kann. Der Computer muss Ihre Angaben für die Ausgabe am Bildschirm letztlich in Pixel umrechnen. Dabei kann es zu enttäuschenden Ergebnissen kommen. So erscheinen Schriftgrößen, die am einen Bildschirm gut lesbar sind, in einer anderen Umgebung zu klein. Leider sind daran auch die unterschiedlichen Basiseinstellungen der Betriebssysteme mit schuld. So wird unter Windows-Systemen eine Berechnungsgrundlage von 96dpi (Dots per Inch) für die Darstellung von Schriftarten verwendet (bei der Einstellung "große Schriftarten" gar 120dpi), unter Systemen wie Linux und Macintosh sind es dagegen 72dpi. Deshalb erscheinen Schriftgrößen, die unter Windows sauber aussehen, unter den anderen genannten Systemen oft mickrig, während Schriftgrößen, die dort angenehm aussehen, unter Windows wiederum klobig wirken. Aber auch direkte Angaben in Pixeln lösen das Problem nicht unbedingt. Ein Pixel auf einem 13-Zoll-Notebook-Bildschirm mit 1024×768 Pixeln Bildschirmauflösung wirkt ganz anders als ein Pixel auf einem 19-Zoll-Desktop-Bildschirm mit der gleichen Bildschirmauflösung. Andere Angaben wie em oder Prozentwerte umgehen zwar das Problem der unterschiedlichen Bildschirmdarstellungen - aber erstens kann man bei einer Angabe wie 1.2em kaum von "Formatierung" reden, und zweitens bereiten solche Angaben auch andere Probleme. So kann es beispielsweise durch das Prinzip der natürlichen Vererbung passieren, dass Schriftarten bei mehrfach verschachtelten Elementen (etwa bei Listen oder Tabellen) immer kleiner oder größer werden. CSS 2.0 bietet zwar mit den erweiterten Möglichkeiten, _Formate für verschachtelte Elemente zu definieren, Maßnahmen zur Abhilfe an, doch das nutzt vorläufig auch nichts, solange es in vielen noch verbreiteten Browsern nicht funktioniert.
Um die "richtigen" und "falschen" Maßangaben ist angesichts all dieser Probleme in einigen Kreisen schon ein richtiger Glaubenskrieg ausgebrochen. Die einen behaupten, man solle sich an Angaben wie pt halten, weil ein Punkt immer gleich groß zu sein hat, die anderen beschwören die em-Angabe wie einen Erlösergott. Fakt ist in jedem Fall, dass Sie niemals darauf vertrauen sollten, dass Größen, die auf Ihrem Bildschirm wunderbar aussehen, woanders genauso wunderbar wirken. Vermeiden Sie deshalb vor allem bei Angaben, die für die Leserlichkeit von Text relevant sind, "extreme" Werte, und reagieren Sie, wenn Sie von vielen Seiten zu hören bekommen, Ihre Seiten seien schwer lesbar.