Folgende "abenteuerliche" These zu den neuen Icons von CS3:
Nehmen wir an, die Icons symbolisieren viel mehr, als nur die Bezeichnungen der jeweiligen Applikationen. Es könnte vermutlich auch ein Signal des US-Unternehmens Adobe sein, einen Wunsch in die Kulturkreise zu transportieren, wo das geschriebene lateinische Alphabet bisher wenig, gar nicht oder nur parallel zum Einsatz kommt.
Beispiel Japan:
Da die Illustrationen zu den Applikationen nun fehlen und die Icons keine Interpretationsmöglichkeiten mehr bei internationalen Anwendern zulassen sondern durch Buchstaben eindeutig definiert sind, wird auch der japanische Anwender, trotz Übersetzung der Bedienungsanleitung und der Navigationselemente in seine Landessprache, latent dazu verpflichtet, dem lateinischen Alphabet (für Japaner = Rōmaji) mehr Aufmerksamkeit als bisher zu widmen. Das "Periodensystem" mag die offizielle Version von Adobe sein, aber wer weiß, welche Absichten sich wirklich dahinter verbergen? Immerhin lassen sich beträchtliche Kosten und Zeit einsparen, wenn man ein neues Produkt weltweit nur noch in einer Landessprache anbietet. Was liegt also näher, als den Umerziehungsprozess dort zu beginnen, wo es vielen Anwendern egal ist? In diesem Fall bei den Icons. Es beginnt bei den Buchstaben, denn diese werden für ausländische Versionen nicht übersetzt sondern bleiben Teile der jeweiligen Anwendungen.
Monopolisten sind sie bereits, die Jungs und Mädchen von Adobe. Immer für Überraschungen gut. Die ganze Welt setzt ihre Produkte ein. Wozu sollten sie in Zukunft wertvolle Zeit mit Produkten in verschiedenen Landessprachen vergeuden und damit nur das Fehlerpotential aufgrund von Übersetzungen erhöhen, wenn es doch leichter, günstiger und schneller im Sinne der Gewinnung von zusätzlichen Marktanteilen ist, nur noch eine Version jeder Applikation weltweit zu vermarkten, selbstverständlich nur in der Landessprache, die man bei Adobe spricht, im Hauptquartier in Downtown San Jose, Kalifornien? Dann würden nur noch Updates, Patches und Manuals pro Programm in einer einzigen Sprache erscheinen und wenn Anwender aus Moskau, Dubai oder Tokio die Produkte kaufen wollen, dann hat sie Adobe bereits Schritt für Schritt an das lateinische Alphabet gewöhnt. Damit rücken die Kulturen ein weiteres Stück in Richtung USA und über dem globalen Wettbewerb weht eine große blau-rote Fahne mit dem Sternenbanner. Die ganze Welt spricht dann Adobe bzw. (US) English.
Wie gesagt, eine abenteuerliche These.
- Sterling