Color Management -- Problem

wie kann man diese Dateien konvertieren?

update: okay habe mir sagen lassen und in Windows ausprobiert, es gibt anscheinend die Möglichkeit in Photoshop dieses Problem zu umgehen (für Web speichern etc.).
Wenn die Einstellungen nicht stimmen, bzw. das Mac'sche Monitorprofil gravierend von dem eines Windowsrechners abweicht, wird ein und die selbe Datei auf ein und dem selben Bildschirm, gerne auch übers selbe Kabel angeschlossen, von einem Windowsrechner zugespielt, anders aussehen, als von einem Mac.

Gibt es noch andere Software die sowas können, kostengünstig?
Das OS X kann das seit anbeginn von Haus aus und macht das auch. OS 9 konnte es auch schon.
 
Wie könnte das sein?
Es könnte nicht nur, es kann.

Er hat doch das Problem, dass die Farben in unterschiedlichen Programmen verschieden aussehen, und die gehen doch alle über den gleichen Monitor? Selbst wenn ich meinen Monitor total verdrehe, müssten doch alle Bilder in allen Programmen *gleich* verdreht aussehen?
Nö, nicht wenn einmal das Colormanagement jedes Pixel passend zum Bildschirm hinbiegt und im anderen Programm nicht.

Soweit ich das sehe, liegt es daran, dass Programme verschieden mit unprofilierten Bildern umgehen, oder die Programme nicht korrekt konfiguriert sind.
Das auch, das ist aber hier garnicht der Knackpunkt. Er hat ja garkeine zwei Browser die Colorgemanged Bilder ausgeben.

Erst wenn alle Programme das *gleiche* anzeigen, kann er dahingehen und seinen Monitor „schön“ oder „richtig“ oder wasauchimmer kalibrieren.
Nein. Solange sich einige Programme vom Systemeigenen Colormanagement helfen lassen, und andere nicht, hilft alle Kalibriererei der Welt nicht um einen einheitlichen Farbeindruck zu erzielen.

Sodele, Exkurs Gammakorrektur:

Röhrenmonitore haben systemspezifisch eine Gammakorrektur nötig, da ein analoges VGA Signal die Tonwerte von 0 - 255 als Spannungen von 0-0,7V anliefert. Da das leuchten des Phosphors nicht linear zur Spannung ist, muss man mittels Gamma dafür sorgen, das bei 0,35V auch etwa die Mitte zwischen Schwarz und voller Leuchtkraft erreicht wird. bzw. eigentlich anders herum, es wird bei tonwertstufe 128 genau die Spannung von der Grafikkarte ausgesandt, die am Bildschirm zu halber Helligkeit führt.

Um konsistent mit TFTs im alten Stil weiterarbeiten zu können, wurde diesen auch ein phosphorähnliches Ansprechverhalten antrainiert. Brauchen bzw. systembedingt ist dieses Gamma inzwischen nicht mehr.

Wie auch immer diese Gammakorrektur jetzt geartet ist, ausschlaggebend ist bei einem Monitorprofil eben, das es
a) im Profil hinterlegt ist und beim aktivieren eines Profils in die Grafikkarte geladen wird
und
b) dass das Profil weiss, mit welchem Gamma korrigiert wird.

Angenommen ein Bild ist mit einem Gamma von 2.2 belegt (adobeRGB), und der Monitor hat eine Gammakorrektur von 2.2 nötig, so kann das Bild unbehandelt durchgereicht werden. Hat das Bild ein Gamma von 1,8, der Bildschirm benötigt aber eine Korrektur von 2.2. so muss das Colormanagement intervenieren und die Daten vom einen zum anderen Gamma konvertieren (Der Monitor zeigt die mittlere Helliigkeit bei Stufe 118, das Bild betitelt im Falle 1.8 sein mittleres Grau mit Stufe 100.

Jetzt sollte langsam klar werden, warum ein und das selbe Bild einmal so und einmal so aussieht.

Angenommen ich möchte ein mittleres Grau auf den Schirm bringen, so ist dazu das Wissen notwendig, wann der Monitor ein mittleres Grau produziert, im Falle eines monitorbedingten Gammas von 2.2 wäre das die Helligkeitsstufe 118. Im Falle des 'Farb-LCD'-Profils ist es Appletypisch, historisch ein Gamma von 1.8, somit gibt dieses Display ein mittleres Grau bei Tonwertstufe 100 aus.
Im Fall funktionierenden Colormanagements wird das Bildpixel eines mit Gamma 2.2 versehenen RGB Profils von Stufe 116 in Stufe 100 umgerechnet, damit eben trotz anderem Monitorverhalten eine mittlere Helligkeit von L=50 vor dem Betrachter erscheint.
Wird das selbe Bild ohne Colormanagement ausgegeben, landet die Tonwertstufe 116 eben nicht als mittleres Grau auf dem Schirm sondern als Eine Helligkeit von L=57, was eine ganze Ecke heller ist.

Und damit sind wir wieder bei meinem anfäglichen Vorschlag: neues Profil per
Systemeinstellung -> Monitore -> Farben -> Kalibrieren...
erstellen, welches ein Gamma von 2.2 enthält.
Ab diesem Moment sehen zumindestens von der Helligkeit her, Bilder die ein 2.2er Gamma haben ungemanaged genauso aus, wie wenn sie gemanaged werden, sich das Management aber auf ein unverändertes Durchreichen der Daten beschränkt.

Ziemlich trocken das ganze, und auch sehr verkürzt (ich bin garnicht darauf eingegangen, das nicht nur per Monitorprofil ein Gamma eingerechnet werden kann, sondern auch die Stellregler am Bildschirm per 'Gain' eine Beeinflussung des Gammas zulassen, das verwirrt aber nur noch mehr), aber ich hoffe, ich hab das ganze so einigermassen rüberbringen können.

MfG

ThoRic
 
So bin nun soweit, dass wenn ich Bilder mit dem Monitorprofil exportiere, dann sehen sieh richtig aus, wenn das Profil aber das von den Standardprofilen der Browser abweicht, dann seh ich komische Farben. Zweitens, wenn ich mit einem nicht sRGB-Monitorprofil exportiere, dann sehen die Dateien je nach Browser unterschiedlich aus (wär ich wieder am Anfang).

Leider ist es wohl nicht möglich von einem Profil ins andere zu konvertieren ohne Photoshop. Dass also Farben welche ich im LCD sehe ins sRGB zu übertragen funktioniert nicht ohne dass wieder Farbabweichungen entstehen... gibt es kein anderes Programm ausser Photoshop? Facebook konvertiert die Bilder doch auch nicht jedes einzelne Bild über Photoshop?
 
Danke für die ausführliche Erklärung. Ich weiss nicht, ob ich alles kapiert habe und stelle das einfach mal dazu:

Ich baue Websites, und Colormanagement ist für mich ein Problem. Die Bildschirme der Surfer sind sowieso zwei Meter neben jeder Justierung, also kann man es eigentlich sowieso komplett vergessen.

Für uns kam aber mit Colormanagement das Problem auf, das Design- oder Funktionselemente (Knöpfe, Schatten, Kreise, Kästen, …) plötzlich auch Farbgemanaged wurden. Dadurch kam es zu folgenden Problemen:

1. Was man in Photoshop sieht, hat andere Farben als in diversen Browsern.

2. Was man als „Für Web & Geräte sichern“ rausschreibt, sieht anders aus als das Photoshop-Bild.

3. Wenn ein Bild die Farbe #123456 hat und in HTML auf einem Hintergrund steht, dem die selbe Farbe zugewiesen wurde (div style="background-color:#123456;"><img src="12345.gif"></div>), dann wurden plötzlich verschiedenen Farben verwandt und das Bild hatte sichtbare Konturen.


Für uns war also, verkürzt gesagt, die Frage, wie man sich unter allen Browsern/OSsen Farbmanagement homogen vom Hals schafft. Im Gegensatz zu Print, wo das sinnvoll ist, interessierte uns eigentlich viel mehr, wie wir den Browser und das OS hindern, an unseren Farben noch nachträglich rumzudrehen.

Ich habe das für mich erstmal gelöst, indem ich statt PhotoShop nur in ImageReady gearbeitet habe. Das konnte gar kein CM, und das Problem war vom Hals. Dann hat Adobe ImageReady eingestellt… 8-O

Nachdem unter CS2 der Geheimtipp immer gewesen war, das Monitorprofil zu verwenden (Nach dem Motto: Sieht überall anders aus, das ist egal. Aber innerhalb der Site gleich, und das ist wichtig), hat sich inzwischen eingebürgert, komplett in sRGB zu arbeiten und in der Voransicht „Proof“ zu aktivieren.

Die Resultate sind für mich komplett beglückend:
Alle Bilder sehen in den Browsern und Photoshop gleich aus, wenn man die Fenster nebeneinanderzieht. Ob mit oder ohne CMS. Mit der Pipette gemessene Farbwerte kann man 1:1 ins HTML übernehmen.
Der Monitor ist bei mir sowieso immer unkalibriert, weil mir Farben ziemlich egal sind (gibt der Designer vor…) und ich nicht kreativ arbeite, sondern nur programmiere.

Also, warum klappt bei mir alles, obwohl ich nie kalibriert oder am Gamma rumgedreht habe?

Gruß,
Jörg
 
Also, warum klappt bei mir alles, obwohl ich nie kalibriert oder am Gamma rumgedreht habe?
Weil du vllt. sRGB auch als Monitorprofil verwendest?

Grundsätzlich ist FF3 mit aktiviertem Colormanagement auf dem richtigen Weg, um die von dir beschriebene Problematik der abweichenden Farben von HTML Bild zu vermeiden, ohne dabei für Bilder auf di es ankommt, vom Colormanagement auszuschliessen:
HTML und Bilder werden, sofern kein Profil bzw. anderslautendes EXIF Tag im Bild einen anderen Farbraum verlangt.

Safari ist leider in der Beziehung nicht wirklich sinnvoll nutzbar, da es eben unprofilierte Seitenteile ungemanaged ausgibt.
 
Weil du vllt. sRGB auch als Monitorprofil verwendest?

Nö. Bei uns allen gleiche Einstellungen: Der Mac stellt das Monitorprofil automatisch beim Anschluss des Monitors ein, und niemand fasst das je wieder an. Wir haben alle das Herstellerprofil, bei mir z.B. „L204WT“ für meinen LG Flatron. Die anderen haben dann halt BenQ-irgendwas,…

Gruß,
Jörg
 
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