Hi,
In der Tat muß man zwischen Blitz- und Überspannung unterscheiden. Wenn man sich profesionell schützen möchte, muß man ein richtiges Schutzkonzept einhalten:
In der Hauptverteilung des Gebäudes muß ein Blitzstromableiter sitzen (Kategorie B)
In den Unterverteilungen, z. B. der Elektroverteilung in der Wohnung muß dann ein Überspannungableiter, Kategorie C, oder auch ein B/C-Kombiableiter installiert werden.
Direkt vor dem Verbraucher kann man dann noch eine beschaltete Steckdose, Kategorie D, setzen, hat man jetzt alle Leitungslängen im Griff, einschl. evtl. erforderlicher Drosseln, sowie jeden Ableiter satt auf kurzem Wege mit dem Potentialausgleich des Gebäudes verbunden, ist man starkstromseitig theoretisch auf der sicheren Seite.
Jetzt kommt natürlich noch die Telefonleitung ins Spiel, auch hier muß ein gestaffeltes Schutzkonzept zur Anwendung kommen, d. h.: Gebäudeeintritt je Aderpaar einen Satz Grobschutzableiter (sind diese kleinen Pillen für LSA-Klemmen) sowie die weitere Staffelung über Mittel- und Feinschutz bis zum Endgerät.
Das klingt nicht nur umständlich, es ist es auch, und zudem sauteuer und funktioniert auch nur bei Blitzen, die nach DIN einschlagen, und in einer Mietwohnung ohnehin nicht zu realisieren. Deshalb:
Die Geräte die es einem Wert sind, mit einer kleinen USV schützen, die trennt die Geräte dann galvanisch vom Netz und netzseitige Störungen bleiben so außenvor. Schwieriger wirds beim TK-Anschluß, hier hilft wirklich nur Steckerziehen.
Bei Steckdosenleisten mit eingebautem Überrspannungsableitern wäre ich vorsichtig, hier werden z. T. Varistoren mit unbestimmbarem Schutzpegel eingesetzt, da hat man zwar einen psychologischen Schutz, aber ob´s hilft, sieht man erst, nachdem der Blitz eingeschlagen hat (egal ob ins Gebäude direkt, oder irgendwo in der Umgebung oder ins speisende Netz).
Bei einem starken Gewitter hilft es also nach wie vor am besten, alle Geräte ausschalten, Stecker ziehen und mal wieder ein gutes Buch lesen...
Ach so, ein äußerer Blitzschutz, also Blitzableiter (Fangstangen mit Fangleitungen auf dem Dach und Ableitungen mit Anschluß an den Fundamenterder an der Fassade) hilft auch nur bedingt, Bei einem direkten Blitzschlag ins Gebäude wandert die Blitzenergie über die Ableitungen ins Erdreich und kann dabei eine enorme Induktionswelle erzeugen, die auch Geräte in direkter Nachbarschaft zur Ableitung zerstört, d. h. auch mal von außen aufs Haus schauen, und nachsehen, wo die Ableitungen velegt sind (meistens neben den Regenfallrohren) und dann den Mac lieber in eine andere Ecke stellen.
Und dann nochmal einen kritischen Blick in den Versicherungsschein der Hausratversicherung werfen, was bekommt man wann esetzt: Zeitwert ?, Neuwert ?, Wiederbeschaffungswert ?, Blitzschlag ?, Überspannung ?, ...
mfg
MacRobbi