Gesellschaft Belastet euch Besitz? Macht Minimalismus glücklich?

ich finde, man sollte die dinge die man hat auch wirklich geniessen können. wenn ich zu viele dinge hätte, könnte ich sie gar nicht geniessen, denn wie oft müsste ich auto fahren, um meiner ganzen 20-auto-garage regelmässig auslauf zu geben?
ich denke, jeder hat so seine spinnereien, aber komisch wird es halt, wenn alles hauptsache luxus ist oder sich gebrauchsgegenstände doppelt und dreifach vorfinden, wo sie auch einfach reichen würden, denk ich.
lieber EIN macbook mit diamanten...:)
 
Haben ist besser als brauchen :)
 
:) Stimmt!

Irgendwie finde ich den Gedanken lustig/komisch, dass wir Menschen im Grunde genommen einfach Affen (sprich: Tiere) sind. Ein bisschen intelligenter zwar - manche mehr, manche weniger - aber so sieht's nunmal aus. Und vielen ist nicht bewusst, dass wir mit Besitz und die Anschaffung von immer mehr Besitz eigentlich genau dasselbe tuen wollen wie der Höhlenmensch vor tausenden von Jahren, als er mit einer besonderes großen und tollen Keule vor den Augen der Stammfrauen ein großes, wildes Tier getötet hat: dem weiblichen Geschlecht zu imponieren um uns fortpflanzen zu können.

...traurig, aber wahr.

es ist eben nicht wahr, weil wir zu viel mehr fähig sind, ein tier könnte niemals algebra oder die funktion seines eigenes körpers verstehen.

Der Lebensstandart den wir heutzutage haben ist nich durch tierverhalten+Sex zustande gekommen, sondern durch Forschung und Soziale Kontakte, und Fantasie oder auch Absolutes Bescheuertes Verhalten(3tes reich).


wir sind viel mehr als Tiere, ob das umbedingt besser ist, ist fraglich...

B2T: ich finde die Topic frage ist stark verknüpft mit der frage nach dem Sinn des Lebens. Ist es Sinn meines Lebens möglichste viele Computer bedient zu haben? Wohl kaum... wisst ihr worauf ich hinaus will...

Das interessante an der Fage ist vorallem, das alle es in etwa gleich sehen, aber die wenigsten auch so handeln.
Ich gebe offen und ehrlich zu, wenn ich mir ein Sportwagen leisten könnte, dann würde ich ihn auch fahren, obwohl ich ihn nicht wirklich brauche ^^



Ziemlich philosophisch...
 
Abend,

ich überlege gerade, ob es dem eigenen Glück nützt, vielleicht etwas weniger zu besitzen. Wenn ich mir so anschaue, was hier an (vor allem) Elektronik um mich herum steht, frage ich mich, ob das wirklich sein muss. Vereinfacht gesagt, ist es nicht so, dass man den ersten Computer (als Beispiel) kauft, damit er einem das Leben leichter macht oder man damit arbeitet. Wie begründet man den zweiten und dritten? Doch wohl damit, dass man Spass daran hat und es einen glücklicher macht. Die Frage ist, ist das wirklich so oder belastet der Besitz nicht eher? Muss es zum Zwecke der Optimierung immer neues sein?
Kann es nicht sein, dass Verzicht gut tut? Dass vielleicht gerade Minimalismus der Gegenpol zum alltäglichen Stress sein kann?

Hab ihr euch das auch schonmal gefragt? Wie seht ihr Minimalismus?

wenn ich mir n neun pc gekauft habe hatte das immer größere grunde als mehr leistung
das 1 war n normalter win 98 pc dann
2. laptop mit xp (weils mobil ist)
3 mac mini (wegen dem osx)
 
Früher war ich mal "Handykaufkrank", alle 3-6 Wochen mußte ein neues her weil mir an dem aktuellen immer was nicht gepasst hat, immer das Neueste usw. Das ging natürlich ins Geld, Glücklich war ich auch nicht, hatte ja immer was zu meckern :mad:

Das hat sich aber im Laufe der Zeit von allein gegeben, den Mac hab ich jetzt gekauft um nicht jedes Jahr meinen PC aufrüsten zu müßen, will weg davon, der Mac soll min. 5 Jahre laufen, wenn er denn ohne Defekt durchläuft :D Mal gucken. Mir reicht jetzt eine normal-gute Kamera, früher hab ich die auch immer mal alle 6 Monate getauscht wenn was Neues kam, muß ich nicht mehr. Fragt mich aber nicht wie ich dahin gekommen bin :confused: :D

Wegen dem vielen Geld was jetzt übrig ist: So viel ist das nun auch nicht, man gibt es anders aus, ich stecke meine Kohle hauptsächlich in Reisen und die können dann auch mal teuer sein und mehrere Tausender kosten.
 
:) ... wie der Höhlenmensch vor tausenden von Jahren, als er mit einer besonderes großen und tollen Keule vor den Augen der Stammfrauen ein großes, wildes Tier getötet hat: dem weiblichen Geschlecht zu imponieren um uns fortpflanzen zu können.
...traurig, aber wahr.

Ich stimme dir in den oberen Teil zu, aber ich finde diese einfache Eleganz und Reduzierung nicht traurig. Warum sollte Leben, zudem nunmal Fortpflanzung als höchstes Ziel gilt, traurig sein.
Das einzelne Individuum ist in der Gleichung immer egal, man sollte nicht aus seiner eigenen Sicht beurteilen, sondern versuchen das Konzept zu verstehe und zu akzeptieren.

War ist das wir uns tausenden von Jahren nicht wirklich weiterentwickelt haben, nur unser Wissen ist gestiegen (und damit der Lebensstandard). Wenn wir aufhören würden der Fortpflanzung nachzugeben, genau dann wird es logischerweise vorbei sein, wohl die größte Dummheit auf die jede Art auf diesen Planeten kommen könnte.

Es ist nicht traurig, es ist lebendig, vielleicht mag das als Sinn das Lebens für einige zu banal sein, aber es ist der Ziel jedes Lebenwesens. Bei vielen Menschen steht nur der Intellekt im Weg und eine falsche Wahrnehmung/Deutung. Instinkte und Bedürfnisse werde fälschlicherweise als Schwäche abgetan, aber sie sind das ureigenste was den Menschen ausmacht.

Soviel Philosophie am morgen ;-) .. ein guter Thread übrigens, danke.

Gruss
AleX
 
Fahre teilweise auch diese Schiene (Auto abgeschafft, Computer abgerüstet...).
Zwar gibt es auch materielle Dinge, die mich begeistern und auf die ich nur ungern verzichten würde, insgesamt stimme ich dem aber völlig zu, dass nicht-Besitz Freiheit bedeutet.

Leute, die sich an langfristige Dinge wie Neuwagen, Eigenheim und Co. binden, haben meiner Einschätzung nach damit meist mehr Ärger als Freude. Es bindet, schafft Zukunftssorgen...
Ich liebe es, jederzeit sofort Lebensmittelpunkt, Job, Umfeld wechseln zu können, wenn ich das möchte.
Meistens macht Kram nicht glücklich, im Gegenteil. :)

*unterschreib*
 
Das ist mir heute völlig egal, ich kaufe viel überlegter... und das auf alles bezogen. Das schont den Geldbeutel und macht mindestens genau so "glücklich"

'n Air mit SSD find ich alles andere als überlegt...aber okey.... dein bier!
 
ich mache bewußt nicht jeden Apple-Schnickschnack mit - und wundere mich über die, die beim "Apple Store Down" schon einen Herzanfall kriegen und dann die ersten sind, das tolle neue Gerät zu bestellen ...
Ich bin zufrieden mit der "uralten" und "unbrauchbaren", nein: gar "toten" älteren Generation der Macs und iPods (iPod Photo 4G, mini), die ich auch noch gebraucht kaufe. Ich verwende ein Handy zum Telefonieren - und nicht zum Mailen (ja, man muß immer und überall erreichbar sein) oder gar Mäusekino-Surfen oder Knipsen.

Ausnahmen gibt's durchaus: eine 40D, die wiederum mit Uralt-Objektiven betrieben wird, und die nicht gegen "Vollformat!!!" getauscht wird. Und mein Partner hat eine M8, die auch mit alten Linsen bestückt ist.

tridion
 
Wenn du uns erklärst, das es natürlich nicht heisst, dass man sich in seinem Leben nichts mehr gönnen sollte o.ä.. Wenn jemand gerne seinem Hobby nachgeht (egal ob das nun "am Computer sitzen" oder "Gitarre spielen" ist) soll er auch ruhig zwei oder drei Computer oder zwei oder drei Gitarren besitzen, kommen wir so Gedanken wie : "man lebt schließlich nur einmal!".

Wichtig ist dabei nur, die Sachen die ich vorher schrieb im Hinterkopf zu haben und nicht zu übertreiben.

Den Besitz von zehn Ferraris mit dem Besitz von zwei oder drei Gitarren zu vergleichen...nicht gerade dasselbe, oder?

es ist eben nicht wahr, weil wir zu viel mehr fähig sind...

Danke, das ist mir schon klar. Ich sagte ja nicht, dass wir Affen sind, sondern, dass wir von ihnen abstammen. Und im Grunde genommen besteht der Sinn unserer Existenz nunmal darin, sich fortzupflanzen.

Der Lebensstandart den wir heutzutage haben ist nich durch tierverhalten+Sex zustande gekommen, sondern durch Forschung und Soziale Kontakte, und Fantasie oder auch Absolutes Bescheuertes Verhalten(3tes reich).

Das habe ich auch gar nicht bezweifelt. :) Das Nazi-Regime als absolut bescheuert zu bezeichnen ist natürlich absolut richtig, aber was hat das mit unserem heutigen Lebensstandard zu tun?

@alexzero: Das Ganze als "traurig" zu bezeichnen ist vielleicht doch nicht ganz angebracht, da hast du recht. Danke für deinen Post!
 
Besitz sei mit Bedacht anzuschaffen. Wie oft falle ich auch immer wieder auf den Trick rein, irgendein auf den ersten Blick undefinierbares Unwohlsein durch eine kleine, feine Shoppingaktion unterdrücken zu wollen? Seit ich im Urlaub auf vieles (Handy, Computer, Platz usw.) verzichte, fällt mir immer mehr auf, welche Dinge ich wirklich vermisse. Und zu meinern Überraschung braucht auch mein Luxusa**** nicht so viel, wie ich immer erwartet hatte.

Es gibt Dinge, die schön sind, die praktisch sind und einem ein angenehmes Gefühl geben. Alles andere muss nicht sein. Reduktion auf das Wesentliche kann da helfen nicht den Überblick zu verlieren.
 
Ich bin in letzter Zeit auch eher minimalistisch geworden, was den Kauf von Elektronik oder sonstwas angeht. Früher habe ich alles gekauft was ich in die Finger bekommen habe (Konsolen - 9 an der Zahl, Handys, PCs - derer 5, Hardware, Spiele). Unmengen von Geld ist dabei draufgegangen und wirklich oft hat man nichts davon oft genutzt, hauptsache man hatte es (nicht um damit angeben zu können, sondern eher um seine Sammlung zu vervollständigen). Mittlerweile habe ich mein Verhalten geändert, da ich mir auch dieselbe Frage gestellt habe wie der Threadersteller. Brauche ich das wirklich alles? Ich sage auch, man lebt nur einmal und wenn ich schon nur einmal lebe, dann will ich auch was von dieser wunderbaren Welt sehen und gebe mein durch Minimalismus gespartes Geld für Reisen aus. Und auch hier gilt Minimalismus vor und es wird mit dem Rucksack und nur dem nötigsten gereist.

PS.: Die Elektronik-"Altlasten" liegen allerdings immernoch teilweise ungenutzt herum. ;-)
 
Besitz sei mit Bedacht anzuschaffen.

Wohl wahr... den Fehler habe ich auch oft genug begangen, wieviel Geld ich verbrannt hab weil die Neu-Gier(!) größer war. Wieviel hab ich verloren als ich festgestellt habe Gerät XY ist absolut unnütz für mich und habe es wieder verkauft.
 
ich konsumiere gerne, für was hat man denn das Geld?

Ob MacBook, 22" TFT, nette Apple Tastatur, Logitech Revolution Maus, EyeTV, iPod touch, Handy, stylischer Wecker, Luftwäscher, viskoelastische Matrazenauflage, gesund-lustig-dynamischer Hocker oder sonst was - konsumieren macht Freude :)

Allerdings muss ich sagen das ich mir vor jeder Anschaffung überleg ob es sinn macht und mich dann im Internet ewig drüber informier um ach was gutes zu kaufen und nicht was unnötig überteuertes oder ein billiges Schrottprodukt.

Geld allein ist nichts und hat keinen Wert, erst die Dinge die man sich davon leistet bringen den Gegenwert und lasen einen sehen für was man denn arbeitet.

Wenn ich konsumiere, dann
a) tu ich mir was Gutes und
b) tu ich der Wirtschaft was gutes!

Wie sag ich immer: "Wirtschaft ankurbeln macht Spaß!" :D


PS: die nächsten Anschaffungen sind auch schon geplant: elektrisches Rolladenteil und neue Digicam (die aber erst vorm Urlaub).
 
Das Nazi-Regime als absolut bescheuert zu bezeichnen ist natürlich absolut richtig, aber was hat das mit unserem heutigen Lebensstandard zu tun?
Wenn man zum Lebensstandard die Medizin hinzurechnet, dann schon einiges.
So wie ich es damals in Bio (vor 20 Jahren ...) gelernt habe, beruhen viele Ergebnisse der Hirnforschung auf grausamen "Versuchen" an Juden in KZs.

raschel
 
Ich besitze auch gern und zwinge mich dazu nicht mehr so viel zu konsumieren....

Bei mir wars so schlimm, dass ich stolzer Besitzer einer PSP war. Hatte zu viel Geld von der Bank abgeholt. War dann zufällig bei MediaMarkt und da lag sonne PSP rum zack für 350Euro mit Spiele und allem drum und dran mitgenommen. Nach 3h (ungelogen) wiederzurück gebracht und Geld wiederbekommen.....

Seit dem überleg ich es mir dreimal ob ich es wirklich brauche! Deswegen habe ich jetzt auch schon fast 3Jahre mein Powerbook.
 
Zum Thema Minimalismus: Seit ich den eeePC habe (tja, war der nötig?), stelle ich mir auch die Frage, ob es nicht sinnvoller wäre, mein MBP (erste Generation) zu verkaufen und mir einen mini an meinen sowieso vorhandenen 20 " Bildschirm zu hängen.
Für die Alltagssachen reicht der kleine eee locker :confused:

Grüße,

raschel
 
Kennt ihr Öff Öff der die Schenker Gemeinschaft gegründet hat ?

*g

Lebt sowas von natürlich und ist zufrieden mit dem
was er nicht hat.

In meinen Augen kein richtiger Minimalist. Durch die Medien und Spenden hat er sich abhängig gemacht und bedient sich am westlichen Lebensgut. Selbst in einer Reportage war zu sehen, wie er mit einem Laptop via pcmcia-Karte online war. Minimalismus?

Meiner Meinung nach sind die Mongoliten, die sprichwörtlich im "Nichts" leben, ein gutes Beispiel für echten Minimalismus, da sie beispielsweise mit einem Würfelspiel aus Ziegenzähnen die Kinder beschäftigen können. Die Kidz hatten einer Doku nach mehr Spass als der ein oder andere Counter-Strike-Zocker...sehr cool


Edit:
Ach ja, und was Geld anbelangt. Ich finds geil, verschwenderisch sein zu können und sich Dinge spontan leisten zu können. *Punkt*
 
Zuletzt bearbeitet:
Wie sieht es mit Datenmüll aus?

Es gibt ja auch einen elektronischen Besitz. Haltet ihr euch da zurück, oder archiviert ihr tausende Fotos und Musikstücke (obwohl die CDs teilweise nicht mehr als 5 Meter entfernt stehen).

Oder "besitzt" ihr Spindeln voll gebrannter Alben und hört ihr diese dann auch wirklich?

Und wie viele Programm habt ihr installiert und mit welchen arbeitet ihr wirklich?

Ich für meinen Teil habe damals viel "für den Fall der Fälle gelebt", das ist ganz schön dumm. Wenn ich zum joggen, oder auf Reisen unbedingt eine bestimmte CD hören will, dann rippe ich mir diese kurz vor der Fahrt- das Ganze dauert dann vielleicht so seine 10 Minuten, das mag viel sein (und immer noch weniger als 200CD+ Riporgien nach Macneukauf), wenn ich gerne 5 CDs dabei haben möchte. Aber da stellt sich mir doch die Frage, ob ich jemals so viele CDs während einer Zugfahrt hören kann/will, oder einfach nur unentschlossen bin.

Sehr oft endet Besitz bei mir in Unentschlossenheit. Ich kaufe etwas und fühle mich danach Schlagartig schlecht, als hätte ich ein schlechtes Gewissen. Ich selber kann kaum begründen woran so ein Fühlen liegen mag, mangelt es doch weder an Geld, noch an ehrlich gemeintem Interesse am gekauften Objekt.

Weiterhin gab es diesen unweigerlich Punkt im letzten Jahr, an dem ich gnadenlos ausgemistet habe, die Kunst dabei war nicht zu übertreiben. Ich habe erst mal alle Alben gelöscht, die auch hier im Regal stehen und iTunes lediglich auf Podcasts und Einkäufe im i.T.M.S. beschränkt. Das hatte zur Folge, dass man 2 ganze unterschiedliche Musikgeschmäcker geprägt hat. Zum Einen die Anlage in der Relax-Ecke, wo man Musik noch wirklich intensiv hört und sich nicht nur bedudeln lässt und zum Anderen iTunes für Sport, Arbeit, Reise. Ein ganz tolles Konzept, mich hat diese Trennung glücklich gemacht.

Danach habe ich alle Altdatenbestände gelöscht. Dinge aus dem Studium, der Schule, irgendwelche Dinge, die mal angefangen und dann nie vollendet wurden, archivierte Mitschriften und Referate... Einfach das Zeug, wo ich seit mehr als 2 Jahren nicht reingucke.

Als nächstes war iPhoto dran: 10.000 Bilder gelöscht, nur die Besten 1.000 behalten. Die werden dieses Jahr gedruckt und füllen eine gesamte Wand. Ja, jedes Bild hatte einen emotionalen Wert, wurde von mir selbst geschossen und symbolisiert etwas Emotionales: Freunde, Urlaub, Feierlichkeiten. Aber mal ganz ehrlich: Ich habe auch noch so etwas wie ein Gedächtnis und muss mir nicht Opa Leos Geburtstag zum hundertsten Mal ansehen. Und auch Freunde und Urlaube waren toll, aber will ich das mein ganzen Leben lang, von System zum System rumschleppen? Nein, das würde mich eher schwerfällig machen und mir Spontanität rauben. Ich bin inzwischen soweit, dass ich gar keine Kamera mehr mit in den Urlaub nehme, wodurch sich die Art und Weise des Urlaubs erhebliche änderte.
Ich sehe das so: Wirklich wertvolle Situationen bleiben schon irgendwie hängen und der Rest... na sei's drum.

Zum Schluss der größte Wendepunkt im letzten Jahr: Das Handy. Mein Vertrag lief aus und ich war schlicht mit der Auswahl und dem Überangebot überfordert. Mir war bei dieser ganzen Entwicklung nicht wohl, das war nicht mehr meins. Kids mit Handy-Lautsprechern in der Bahn, Jamba-Monatspakete, permanente Erreichbarkeit... zum kotzen. Eigentlich will ich das gar nicht und verdammt, dann bin ich halt Oldschool. Ich schloss also keinen weiteren Vertrag ab, kaufte mir auch keine Karte, ich blieb Handylos.
Dann das erste Problem: Junge, Du brauchst einen Wecker. Bisher übernahm mein Handy diesen Job, auch wenn ich ehrlich gesagt jeden Morgen mit Wut über das widerliche Fiepen aufgestanden bin. Nun gut, ich habe mir also einen Wecker gekauft und gut war.

Mein Freundes- und Bekanntenkreis hat lange Zeit nicht verstanden warum ich fortan ohne Handy lebe, aber viele von denen schnacken auch nur. Ich bin ganz klar entstresst und habe Gespräche geführt, in denen ein gewisser Neid auf diese Stressfreiheit zum Ausdruck kam, jedoch würde niemand seine aktuelle Situation ändern und es mir nachmachen, nicht einmal den Selbstversuch für eine Woche :rolleyes: Naja, soll nicht mein Problem sein.

Auch hier haben sich wieder 2 Dinge geändert: Der Nachrichtenwechsel per Mail mit den Freunden, die weiter weg wohnen, ist viel intensiver geworden, weil eine Mail doch wesentlicher bewusster und gehaltvoller verfasst wird, als 160 Zeichen SMS zwischendurch.
Der Nachrichtenwechsel mit Freunden, die in meiner Umgebung wohnen ist schon ebenfalls leichter. Man spricht sich über das normale Telefon ab und wenn man nicht da ist, ist man nicht da, denn Anrufbeantworter sind auch nicht mein Ding.

Innerhalb meines Experimentes fiel mir auf, dass wir an so ziemlich allen Plätzen extrem gut für den Notfall gerüstet sind. Überall gibt es Telefonsäulen/Zellen, die verhältnismäßig günstig sind– 10 Cent für 20 Sekunden.
Diese Notfall-Argumente sind übrigens sehr leicht zu entkräften.
"Ja, Du brauchst aber ein Handy, es kann ja immer mal was sein."
Ein kleines Rechenbeispiel: Ich habe damals einen Vertrag für rund 20 Euro im Monat gehabt, darin waren Freiminuten und Frei-SMS, soweit so gut. Dieser Vertrag hatte eine Laufzeit von 2 Jahren. Auch okay. 20 Tacken pro Monat x 24 Monate, sind stolze 480 Euro. Und jetzt mal ganz ehrlich: Sollte ich einen Notfall haben, dann setze ich mit 480 Euro Notfallbudget (das sich dann ganz automatisch anspart) mehr Hebel in Bewegung, als mit meinem popeligen Handy. Wenn ich irgendwo Nachts in der Pampa stehen würde, dann könnte ich mir ohne Weiteres ein Hotelzimmer leisten, oder mich einfach für 150 Euro mit dem Taxi nach Hause fahren lassen.
Kurioserweise habe ich aber in der Vergangenheit keinerlei große Notfälle zu beklagen und wenn doch mal was gewesen sein sollte, dann hat mir das private Handy bestimmt nicht den Tag gerettet...

Nun ja, soweit erstmal von mir, mich interessieren vor allem eure Erfahrungen mit Datenmüll.
 
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