Gesellschaft Belastet euch Besitz? Macht Minimalismus glücklich?

Wichtig ist mir eigentlich nur Freiheit, das tun zu können was ich will.
Freiheit steht bei mir weit vor Besitz.
 
Wer kennt es nicht... und er hat Recht.

Wonach Du sehnlichst ausgeschaut,
es wurde Dir beschieden.
Du triumphierst und jubelst laut:
Jetzt hab' ich endlich Frieden.
Ach, Freundchen, werde nicht so wild.
Bezaehme Deine Zunge.
Ein jeder Wunsch, wenn er erfuellt,
kriegt augenblicklich Junge.


(Wilhelm Busch)​
 
Am geilsten sind Raucher:

"50€ im Monat für ein iPhone? Wär mir zu teuer"

Und blasen 100 in die Luft.
 
Und noch eine Weisheit, dann reicht's aber auch...

Binde dich nicht an Dinge, die du nicht innerhalb von 30 Sekunden vergessen kannst.​

(Heat: Neil McCauley, 1995)​
 
@mann aus wurst
:thumbsup:
Genau das ist eine meiner Vorsätze für dieses Jahr... den Spruch kann man auf so vieles anwenden.
 
Fahre teilweise auch diese Schiene (Auto abgeschafft, Computer abgerüstet...).
Zwar gibt es auch materielle Dinge, die mich begeistern und auf die ich nur ungern verzichten würde, insgesamt stimme ich dem aber völlig zu, dass nicht-Besitz Freiheit bedeutet.

Leute, die sich an langfristige Dinge wie Neuwagen, Eigenheim und Co. binden, haben meiner Einschätzung nach damit meist mehr Ärger als Freude. Es bindet, schafft Zukunftssorgen...
Ich liebe es, jederzeit sofort Lebensmittelpunkt, Job, Umfeld wechseln zu können, wenn ich das möchte.
Meistens macht Kram nicht glücklich, im Gegenteil. :)
 
Die Frage ist natürlich berechtigt - ich denke allerdings, in einem gewissen Alter ist dieser Drang sowieso verstärkt ausgeprägt, immer das Neueste haben zu müssen und auch der Umwelt zeigen zu können, dass man etwas besitzt. Gesegnet die, die dieses Gefühl nie hatten. Traurig wird es allerdings eigentlich nur, wenn man diesen Drang nie verliert.

Ich kriege mich so langsam in den Griff. Mein Powerbook bleibt mein Hauptrechner, einen iPod habe ich immer noch nicht und sogar mein Handy ist doch nicht das "tollste" Aktuelle geworden. Ich spüre das Gefühl etwas Neues haben zu wollen durchaus noch häufiger, aber wenn ich dann anschaue, was ich wirklich mit neuen Dingen angestellt habe, bekomme ich mich kontrolliert.

Ich kann übrigens durchaus verstehen, warum Menschen 10.000 Euro für eine Uhr oder 200.000 Euro für ein Auto ausgeben - und würde es sogar selber auch machen, wenn ich das Geld hätte. Aber dies tatsächlich, weil ich mich für dieses spezielle Auto bzw. diese spezielle Uhr begeistern kann, nicht, weil ich damit angeben will, noch nicht mal im Unterbewusstsein. Ich werde zwar wahrscheinlich nie in die Entscheidungsnot geraten, aber so etwas kann ich mir durchaus vorstellen. Komisch wird es allerdings, wenn ich nicht nur 30 Uhren sondern auch 20 Autos besitzen muss.
 
.... niemand hatte, hat und wird, jemanden/etwas besitzen.

dies darf jede menge menschen noch klar werden.

wenn das der fall geworden, dann existieren auch einschränkungen aller art, nicht weiter. ;)
 
at auradoc

Interessante Signatur wie ich gerade bemerke, wie wärs mit einer kleinen aber feinen Änderung passend zu diesem Thema:

schmerzen/krankheit/leiden = summe von endscheidungen gegen mehr
 
Geld macht weder glücklich noch unglücklich...

Und trotzdem will man immer mehr...

Aber das liegt eben in der Natur des Menschen - immer das haben zu wollen was man nicht hat - immer weiter, immer besser, immer toller - und nur dieser Wesenszug hat uns zu dem gemacht was wir sind...
 
Das ist mir heute völlig egal, ich kaufe viel überlegter... und das auf alles bezogen. Das schont den Geldbeutel und macht mindestens genau so "glücklich"

Ist das nicht ein Jaguar in Deiner Photo-Sektion?

Ein tolles Auto, aber zählt das bei Dir zu "das ist mir heute völlig egal" oder zählt es zu "das schont den Geldbeutel"??
:confused:


Ansonsten:
Geld nachzujagen macht unfrei. Geld zu haben, macht schon oft ziemlich frei (Autor - mir - unbekannt).
 
Ich bin eher spartanisch was Besitz angeht aber ein gutes Gefühl gibt einem das nötige Kleingeld schon irgendwie.
 
Dieser Thread hat mich schon etwas nachdenklich gestimmt. Speziell mit der Frage, ob Minimalismus der Gegenpol zum alltäglichen Stress sein kann, habe ich mich eigentlich nie näher befasst. Höchstens indirekt vielleicht, wenn ich beispielsweise zum x-ten Mal beim Durchschalten der TV-Programme über das neueste Jamba-Spar-Abo informiert werde oder wenn uns 50 Cent erklärt, wieviele Diamanten uns auf den Felgen seines achten Ferraris entgegenglitzern, kommen mir so Gedanken wie: "Welcher Mensch braucht so etwas wirklich?".

Ich glaube jeder von uns sollte sich einmal fünf Minuten Zeit nehmen sich hinzusetzen, die Augen zu schließen und darüber nachzudenken wo man ist, was man hat oder besitzt, wen man an seiner Seite hat, wem man vertrauen kann, von wem man geliebt wird, usw. Und gleich im Anschluss daran braucht man nur mal kurz Nachrichten anschauen oder die Schlagzeilen der heutigen Zeitung lesen und man erkennt, wie gut es einem, im Gegensatz zu vielen anderen Menschen auf unserem Planeten, geht. Wenn man sich das mal vergegenwärtigt denke ich schon, das ein gewisser Minimalismus keinem schaden kann.

Aber damit meine ich nicht nur Besitz. Besitz ist meiner Meinung nach in dem Zusammenhang nur die Spitze des Eisbergs. Ich meine damit auch allgemeine Aspekte des Lebens, wie z.B. dass man mal zur Ruhe kommt, sich besinnt und dass man erkennt, was im Leben wirklich zählt und wichtig ist. Das heisst natürlich nicht, dass man sich in seinem Leben nichts mehr gönnen sollte o.ä.. Wenn jemand gerne seinem Hobby nachgeht (egal ob das nun "am Computer sitzen" oder "Gitarre spielen" ist) soll er auch ruhig zwei oder drei Computer oder zwei oder drei Gitarren besitzen - man lebt schließlich nur einmal. Wichtig ist dabei nur, die Sachen die ich vorher schrieb im Hinterkopf zu haben und nicht zu übertreiben.

Ich weis nicht, ob meine Gedanken ein bisschen was zur Diskussion beitragen konnten, oder ob ich ein bisschen zu sehr rumphilosophiert habe, aber mir lag das jetzt irgendwie auf dem Herzen. :- )
 
Zuletzt bearbeitet:
Also bei Elektronik belastet es mich nicht, da versüßt es mir das leben.(auch weil ich wegen arbeit und studium darauf angewiesen bin)

Aber rein theoretisch hast du recht.

Bei mir ist es nicht bei elektronik sondern...komischer weise bei Essen(nein, ich bin keine fette Sau ^^). aber wenn man sich mal anschaut, was wir alles futtern, das finde ich schon heftig, wozu braucht man irgendwelche kaktus-früchte im Supermarkt?
wozu brauch ich Strausen-Steaks in der Tiefkühltruhe...

das finde ich noch viel heftiger,

Ich habe einmal als Experiment, und arzt support, eine woche durchgefasstet,

und hätte nie gedacht das ich wärend der woche so Fit und ausgelassen bin,

somit kann ich mich schon der meinung anschliesen das Verzichten "glücklich" macht.
 
Es geht nur um Fortpflanzung...

:) Stimmt!

Irgendwie finde ich den Gedanken lustig/komisch, dass wir Menschen im Grunde genommen einfach Affen (sprich: Tiere) sind. Ein bisschen intelligenter zwar - manche mehr, manche weniger - aber so sieht's nunmal aus. Und vielen ist nicht bewusst, dass wir mit Besitz und die Anschaffung von immer mehr Besitz eigentlich genau dasselbe tuen wollen wie der Höhlenmensch vor tausenden von Jahren, als er mit einer besonderes großen und tollen Keule vor den Augen der Stammfrauen ein großes, wildes Tier getötet hat: dem weiblichen Geschlecht zu imponieren um sich fortpflanzen zu können.

...traurig, aber wahr.
 
Zuletzt bearbeitet:
somit kann ich mich schon der meinung anschliesen das Verzichten "glücklich" macht.

stimmt.

ohne jetzt vorher jede Antwort gelesen zu haben antworte ich direkt persönlich:

mich macht der Gedanke von überfüllten Regalen, Schubladen, Kellern, Dachböden fast wahnsinnig!
Das Nötigste im Konsum-Dasein reicht mir völlig. Ein Computer, 3 Töpfe, 1 Pfanne, sechs Messer, 2 Bettwäschegarnituren, ein kleiner Kleiderschrank, wichtige Bücher, meine Gitarre, ein Fernseher, ein DVD-Player (Mac)...
Was ich ein Jahr nicht mehr benutzt habe, bringe ich zum Recyclinghof. Briefe (außer Liebesbriefe) hebe ich nicht auf, E-Mails auch nicht, Auto ist wichtig, damit ich bei Regen von A nach B komme (statt Fahrrad).
Ausnahmen gibt es bei CD's: umfangreiche Sammlung, die einige Umzugskartons füllt.
Ansonsten sind mir überladene Wohnungen mit übervollen Regalen und Schubladen ein Graus.
Wirklich minimalistisch ist das nicht, aber auch nicht extrem konsumorientiert...

Wirklich wichtig sind außer Essen und ein Dach über dem Kopf gute Beziehungen zum Partner, in der Familie, zu Freunden, auch wenn das abgedroschen klingt, aber wenn man geliebt wird vom Umfeld, ist der zweite oder dritte Computer usw. einfach nicht mehr wichtig!

unidog
 
ich mag es schlicht. ich gebe gerne mal mehr geld für etwas aus (soweit ich es habe), was mir viel bedeutet, qualitativ super und ausserdem schön ist. aber ich will es nicht dreimal haben!
ich liebe manchmal luxus, allerdings nicht in der form, dinge zu besitzen, die ich nicht benutze.
in meinem zimmer ist möglichst nichts, was ich nicht mehr brauche.
ich habe sogar überlegt, ob ich für mein macbook eine maus haben soll, weil sie nicht dringend notwendig ist. jetzt habe ich eine. =) zum glück!!
 
wenn uns 50 Cent erklärt, wieviele Diamanten uns auf den Felgen seines achten Ferraris entgegenglitzern, kommen mir so Gedanken wie: "Welcher Mensch braucht so etwas wirklich?".
Wenn du uns erklärst, das es natürlich nicht heisst, dass man sich in seinem Leben nichts mehr gönnen sollte o.ä.. Wenn jemand gerne seinem Hobby nachgeht (egal ob das nun "am Computer sitzen" oder "Gitarre spielen" ist) soll er auch ruhig zwei oder drei Computer oder zwei oder drei Gitarren besitzen, kommen wir so Gedanken wie : "man lebt schließlich nur einmal!".
 
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