Bald arbeitlos - Selbstständigkeit die Rettung?

Peta

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Hallo Mac Gemeinde,
meine Ausbildung zum Mediengestalter ist in wenigen Tagen beendet. Trotz intensivem Bewerbungen schreiben und vorstellen bei Firmen, hab ich es bis jetzt nicht geschafft eine Stelle zu bekommen.

Seit einigen Jahren schon drehe ich zusammen mit einem Freund verschiedene Filme und Videos von diversen Veranstaltungen, Musik-Videos von Bands und Vieles mehr. Vor etwa einem Jahr entstand bei uns der Gedanke, die ganze Sache zum Beruf zu machen und uns als "Videoproduktions-Firma" selbstständig zu machen.

Normalerweise kein Problem, jedoch um nicht arbeitslos gemeldet zu sein, müsste man das Ganze ja hauptberuflich machen und nicht nebenerwerblich, sodass man sich privat versichern müsste, etc...

Hat jemand Erfahrungen aus einer ähnlichen Situation / aus der Arbeitslosigkeit heraus oder auch nicht sich selbstständig zu machen und habt ihr Tipps zur passenden Gesellschaftsform u. ä. die mir helfen könnten?

Wäre euch für eine konstruktive Antwort sehr dankbar.
 
Hast Du Dich mal bei der zuständigen IHK erkundigt, wie es mit einer Nebengewerbs-Selbständigkeit aussieht? Es gibt (oder gab zumindest) eine Möglichkeit, erstmal arbeitslos gemeldet zu sein und nebenbei ein Gewerbe zu betreiben. Das ist zwar ein irrer Papierkram, da man dem Amt über jeden Cent Rechenschaft ablegen muss, aber doch eine Chance, sich einen Namen zu machen.

Als Frischling dürfte man es schwer haben, Kunden zu begeistern und sein Auskommen zu haben. Ich überlege ja selber und trau mich nicht.
 
Also, ich kenne zahlreiche Videoproduktionsfirmen, die seit dem 11. September nur noch am Existenzminimum agiren. Damals wurden zahlreiche Aufträge gecancelt und bis heute hat sich das nicht wieder aklimatisiert. Der Kostenaufwand, was Hard- und Software angeht ist immens, so daß man nicht wirklich zu solchen Konditionen arbeiten kann, wie Ihr es bisher wahrscheinlich getan habt.

Fazit: Ich würde mich zumindest nicht ausschließlich im Bereich Videoproduktion selbstständig machen. Bietet zumindest Grafik/Webdesign als Hauptfeld an, dann seid Ihr flexibler.

Und bedenkt, daß Ihr ohne wirkliche Berufserfahrung in der Anfangszeit viele, sicher auch oft teure Fehler machen werdet. Denn der größte Fehler den man oft macht, wenn man frisch aus der Ausbildung kommt ist zu glauben, daß man ausgelernt hat und alles weiß/kann. Aber genau das wird nie der Fall sein. Ich persönlich denke, daß man erst nach fünf bis zehn Jahren Berufserfahrungen wirklich eine Chance hat auf dem Markt der Selbsständigkeit zu überleben.
 
Bietet zumindest Grafik/Webdesign als Hauptfeld an, dann seid Ihr flexibler.
Blöde Idee. Das haben sie ja nicht gelernt.

Ich persönlich denke, daß man erst nach fünf bis zehn Jahren Berufserfahrungen wirklich eine Chance hat auf dem Markt der Selbsständigkeit zu überleben.
Denke ich auch. Und dann noch in dieser Zeit ohne Kunden, ohne Referenzen und ohne Erfahrung in die Selbstständigkeit starten? Kann man machen. Man kann sich die Erfahrung aber auch sparen, und gleich was Anderes machen.
 
Ich verstehe sowieso nicht wieso noch Mediengestalter ausgebildet werden. Der Markt ist dicht und es kann sich dabei eigentlich nur um die schlechten Praktiken mancher Firmen handeln, die mit den Auszubildenden billige Arbeitskräfte beschäftigen wollen.
 
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Ich verstehe sowieso nicht wieso noch Mediengestalter ausgebildet werden. Der Markt ist dicht und es kann sich dabei eigentlich nur um die schlechten Praktiken manch

Die Frage kannst Du mittlerweile auf jeden Beruf anwenden.
Schlimm an der Sache ist, das es mittlerweile Menschen gibt, die diese Ausbildung zum Mediengestalter Print/Web nicht durchlaufen haben, aber dank VHS-Kursen ähnlich fit sind.
Lernen tust Du nur, indem Du "machst". Der eine lernt im Selbststudium und entwickelt sich zur Supernummer, der andere macht die Ausbildung und bleibt doch stehen.
Mir sind Firmen bekannt, die zu gerne einstellen würden, aber aus finanziellen Gründen einfach nicht können. Ein Mitarbeiter kostet nun mal.

@ Peta:
Such Kontakte zu Werbe- oder auch Videomenschen in Deiner Nähe. Mach ein Praktikum oder mehrere, und frag, ob Du die dort gemachten Dinge als Referenzen angeben darfst. Das ist sicherlich besser, als von Null auf eine eigene Firma zu gründen.

Es ist keine Schande, arbeitslos zu sein. Irgendwann trifft es jeden, und da muss man sich nicht schämen. Man muss nur Wege aus dem Dilemma suchen - egal, wie lange es dauern mag. Aber wenn der Lebensunterhalt halbwegs gesichert ist, sucht sich der neue Hafen entspannter.
 
Es ist schon traurig. Manchmal ist der Weg in die Selbstständigkeit der richtige Weg, denn dann liegt das Schicksal in der eigenen Hand. Drücke dir die Daumen! :)
 
Allerdings halte ich es für bedenklich, selbstständig zu werden nur um Arbeitslosigkeit zu beenden.
Ich bin auch selbstständig und halte es für unabdingbar die Selbstständigkeit zu leben.

Das ist eine Lebenseinstellung – du wirst nie wieder einfach Feierabend machen können,
stehst quasi immer unter Strom. Urlaub ist auch in der Anfangsphase gestrichen und
später nur wenig möglich.

Das liegt nicht jedem. Darüber solltest du dir vorher Gedanken machen.
 
Bei mir war es vor vielen Jahren genau so. Hatte mich dann mit einer Idee (IT) selbstständig gemacht und es lief nicht. Hatte dann durch Zufall einen anderen Einstieg (Consulting) in die Selbstständigkeit und seit dem läuft es gut.

Vorher war ich bei solch einem Gründungsseminar bei der IHK, welches sich als Werbeveranstaltung von Krankenkassen und Unternehmensberater heraus stellte.
 
Hast Du Dich mal bei der zuständigen IHK erkundigt, wie es mit einer Nebengewerbs-Selbständigkeit aussieht? Es gibt (oder gab zumindest) eine Möglichkeit, erstmal arbeitslos gemeldet zu sein und nebenbei ein Gewerbe zu betreiben. Das ist zwar ein irrer Papierkram, da man dem Amt über jeden Cent Rechenschaft ablegen muss, aber doch eine Chance, sich einen Namen zu machen.

Als Frischling dürfte man es schwer haben, Kunden zu begeistern und sein Auskommen zu haben. Ich überlege ja selber und trau mich nicht.
Ist gar kein Thema, wenn man sich gut anstellt bekommt man auch eine Schulung zur Selbständigkeit, also was man als start up beachten muß, wo man Gelder bekommen kann, business Plan erstellen etc. pp.
Ich habe das auch so gemacht, der Papierkram ist der gleiche wie sonst, kaum mehr.
Man muß nicht in der Selbständigkeit enden, also man muß nicht durchstarten, da sagt dann auch keiner was. Wie auch, wenn einem der business Plan sagt, daß man in spätestens 3 Jahren nix außer einem Haufen Schulden hat.

Kann ich jedem nur empfehlen.
Das gute ist auch, daß man wirklich eine Menge lernt.
Ich bin wieder in einem Angestelltenverhältnis gelandet, betreibe aber durch die Schulungen mein Nebengewerbe deutlich besser und effektiver. Ich werde mich auch selbständig machen, aber verschiebe dies noch bis ich ausreichend finanziellen background habe mein Unternehmen noch besser situiert. (Handwerksbetrieb, auch hier sind die Kosten für Maschinen etc. ähnlich hoch wie für gute Software, nur kommen noch mehr stetige Kosten mit drauf für eine Halle mit Werkstatt und Verkaufsraum)
 
Blöde Idee. Das haben sie ja nicht gelernt.

Wo steht das? Ich habe das jetzt so verstanden, daß sie die Videogeschichte nebenbei machen. In welchem Schwerpunkt sie ausgebildet wurden wird mir aus dem Eröffnungspost nicht ersichtlich.

Fakt ist nur, daß der Bereich Videoproduktion deutlich weniger potentielle Kunden bringt, als Print und Web, da Videoproduktionen nun mal a) teurer sind und b) nicht für jeden Kunden das optimale Mittel zur Werbung.

Sollte also von der Ausbildung her Grundwissen in Sachen Print/Web vorhanden sein, sollte man das nicht einschlafen lassen, sondern weiter ausbauen, um sich damit über Wasser zu halten.
 
Die Frage kannst Du mittlerweile auf jeden Beruf anwenden.

Nicht ganz - guck Dir derzeit z.B. alles was mit Buchhaltung / Lohnbuchhaltung, insbesondere Bilanzbuchhalter an.
Die werden gesucht wie nicht ganz gescheit!
Zudem werden da auch Tarife aufgerufen, bei denen es einem schwindlig wird.

Selbst einen frischen Bilanzbuchhalter wirst Du derzeit nicht wesentlich unter 4000 brutto bekommen... (zumindest hier, Region Süddeutschland...)

Charlie
 
Danke für die zahlreichen Antworten. Mein Kumpel und ich machen schon seit ca. 8 Jahren zusammen verschiedene Videos. Nur so gut wie nie bis jetzt gegen Bezahlung. Es war immer ein Hobby, aber wir sind gut in unserer Sache.

Die Sache mit dem nebenbei selbstständig machen wäre so oder so gekommen, egal ob ich jetzt nach der Ausbildung übernommen worden wäre oder nicht.

Nebengewerblich kann man das zwar machen, was einer von euch mir geraten hat, solange du arbeitslos bist darfst du aber nicht mehr als 165 Euro im Monat damit verdienen, alles andere wird dir abgezogen (!!). Bescheuert!

Es ist auch keine Schande arbeitslos zu sein, aber ich würde lieber versuchen mich selbstständig zu machen, zumindest bis man was hat oder ein Studium anfängt, anstatt als arbeitlos gemeldet zu sein und das später auf seinem Lebenslauf angeben zu müssen. Ich bin auch nicht abhängig von den 300 Euro oder wieviel man auch bekommen wird, bin nicht darauf angewiesen. Dann besser mal wochenlang nichts verdienen aber dafür den Lohn eines dann entstehenden Videos bekommen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Deine Situation ist wirklich nicht einfach, wünsche dir auf jeden Fall schonmal viel Glück bei den nächsten Schritten. Eine Zeit lang arbeitslos zu sein, macht eigentlich keinen schlechten Eindruck im Lebenslauf, solang man "nachweisen" kann, dass man in der Zeit nicht nur Playstation gespielt hat, sondern berufsbezogen nützliche Dinge getan hat (VHS-Kurse, Sprachkurse, selbständige Weiterbildung etc.)

Einem ehemaligen Schulfreund ist es ähnlich wie dir geschehen. Er hatte eine Ausbildung als Referent für Öffentlichkeitsarbeit absolviert und nach 200 Bewerbungen nichts gefunden. Er spielte damals auch mit der Idee sich selbständig zu machen, aber gerade die Start-Up Phase ist häufig durch geringe Umsätze geprägt. Wenn man dann nicht genug auf der hohen Kante hat, dann droht bald Schlimmeres. Deswegen hat er sich einen "Aushilfsjob" gesucht, mit dem er genug Geld zum Leben verdiente und sich parallel dazu nebenerwerblich selbständig gemacht. Der Aushilfsjob war zwar etwas fachfremdes, erst war er Tellerwäscher in einer Großkantine, später dann Barkeeper in einer Disco. Er hatte aber im Grunde immer genug Geld um seine Wohnung und den Lebensunterhalt zu zahlen. Nach knapp 7 Jahren hat er die Nebenjobs aufgegeben und kann sein Gewerbe durch zahlreiche Kundenkontakte nun als Haupterwerb nutzen. So wie er sagt, kann er sich keinen besseren Weg in die Selbständigkeit vorstellen. Man wächst quasi dort hinein, sieht wie Dinge funktionieren, was man besser machen und was man komplett lassen sollte. Man kann halt relativ entspannt agieren und reagieren, weil nicht die ganze Existenz von dem Erfolg des nächsten Projektes abhängig ist.
 
So sehe ich das auch. Ich glaube, dass ist typisch deutsch (in bin Deutscher ;->), dass man immer einen Schein für etwas haben muss, um es angeblich gut zu können/zu machen. Wenn das Interesse da ist, macht man manches besser. Daher halte ich es wie der Freund von agent.-.organge: Einfach machen.

Obwohl: Mir fällt gerade ein, dass Österreicher die Sache mit Scheinen und Titeln noch ernster nehmen ;->
 
Du kannnst doch arbeiten aber rotzdem staatliche unterstützung bekommen. Beim Arbeitslosengeld 2 kannst du dich auch anmelden wenn du einen ob hast aber dieser unter dem Existenzminimum liegt (was vielleicht gerade in der Anfangshase der Firma so sein wird...)
 
Wer kennt ihn nicht, Seno.
Der Anfangshase

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Ist gar kein Thema, wenn man sich gut anstellt bekommt man auch eine Schulung zur Selbständigkeit, also was man als start up beachten muß, wo man Gelder bekommen kann, business Plan erstellen etc. pp.
Ich habe das auch so gemacht, der Papierkram ist der gleiche wie sonst, kaum mehr.
Man muß nicht in der Selbständigkeit enden, also man muß nicht durchstarten, da sagt dann auch keiner was. Wie auch, wenn einem der business Plan sagt, daß man in spätestens 3 Jahren nix außer einem Haufen Schulden hat.

Schön, von einem "Örtlichen" zu hören, bei dem das geklappt hat.

Ich hatte die Idee irgendwann im Jahre 2006/7 und hab prompt den Fehler gemacht, das vorher mit dem Amt zubekakeln.
Die haben mich dann auf eine Veranstaltung geschickt, wo ich Informationen und nen Gutschein für 30 Beratungsstunden bekam, aber mit der Auflage, nicht ein Nebengewerbe anzumelden, sondern sofort und ausnahmslos selbstständig zu werden. Also wieder die Strategie "Mach was, aber mach gefälligst was, womit Du aus unserer Kartei verschwindest."

Der Weg ist also Mist. Dann lieber direkt zur IHK und die Ämter erst später in Kenntnis setzen. Falls ich mich do nochmal entschliesse, irgendwas auf eigene Kappe zu bewerkstelligen, ist das Amt die letzte Stelle, die von meinen Plänen erfährt.

@ Charlie-D:
Hm, also doch Nord-Süd-Gefälle.
Ich hab vor nem knappen Jahr ne Menge Leute kennen gelernt, die sich nach nem Buchhalter-Job die Finger geleckt haben, aber nix fanden.
Okay, einige davon konnten sich nicht verkaufen, aber sie beherrschten das Handwerk. Ich hab in den 5 Wochen Buchhaltungskursus echt die weisse Fahne geschwenkt - nicht meine Denke.
 
Hallo,

sehr schwierig bis unmöglich, in Zeiten wie diesen einen Job zu finden, so oder so.

Eine Möglichkeit wäre vielleicht, dich erstmal arbeitslos zu melden und dich dann mithilfe von Überbrückungsgeld aus der Arbeitslosigkeit heraus selbstständig zu machen. Ich habs damals so gemacht.

Ich weiss nicht so genau, ob es heute noch das "Überbrückungsgeld" oder die "Ich-AG" gibt, bzw. ob es noch genauso heisst, aber es gibt auch heute noch Möglichkeiten, sich bei den ersten Schritten in die Selbstständigkeit vom Arbeitsamt finanziell unterstützen zu lassen. Frag mal bei deinem Arbeitamt nach, die bieten regelmäßig Informationsveranstaltungen (kostenlos) zu diesem Thema an.

Ich würde es so machen:
Erstmal 3-4 Monate arbeitslos melden, in dieser Zeit fleissig akquirieren, am Firmenauftritt arbeiten, notfalls auch nochmal ein Praktikum einschieben (Kontakte aufbauen!).

Existenzgründerseminare besuchen, einen Businessplan machen und von zertifizierter Stelle (z.B. IHK) absegnen lassen.

Dann den Existenzgründerzuschuss beantragen und loslegen - und dabei die erste Zeit noch finanziell abgesichert sein.

Mit etwas Glück habt ihr dann die schlimmste Phase dieser Sch...wirtschaftskrise so überbrückt und genutzt und seid schon etwas etabliert, wenn es vielleicht mal wieder bergauf geht.

Und noch was: Habt ihr mal überlegt, eure Dienste nicht nur Endkunden anzubieten, sondern euch bei Werbeagenturen/Internetagenturen/Multimediafirmen als Freelancer vorzustellen - eben weil sie nicht einstellen, sind solche "Tagelöhner/Zeitarbeiter" in der Medienbranche durchaus gefragt und üblich.

Zumindest ist es hier in Hamburg so, aber hier ist ja auch eine Agentur neben der anderen (alllerdings auch ein Freelancer neben dem anderen… :cool:)
 
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