Ist dir eigentlich klar, dass sehr viele der Solo-Selbstständigen durch die Corona-Regelungen pleite gehen, weil sie in die Sozialversicherungen einzahlen?
Und weil sie die Vorraussetzungen zum Erhalt der Corona-Hilfen nicht erfüllen, bekommen sie nichts und es reicht dann nicht für eben dies.
Und weil in die Sozialversicherungen eingezahlt wird reicht es auch nicht für Vorsorge – denn die Vorsteuer muss ja auch noch brav gezahlt werden.
Was ich hier mit bekam, ist, dass u.a. all die Restaurants betreffs Corona-Hilfen am meisten beschissen haben –
die haben mit der Kohle schön saniert.
Da sind aber aber Wirtschafts- und Finanzexperten ganz anderer Ansicht. Die Coronahilfen haben tatsächlich zu einem Insolvenzrückstau geführt. Also etliche Firmen (vor allem solche unter 10 Beschäftigte) gehen voraussichtlich 2021 mit 1 Jahr Verzögerung in Insolvenz. Also tatsächlich ist es so wie ich auch schon sagte/schrieb: Jetzt gehen die vor die Hunde, die es auch ohne Corona erwischt hätte. 2020 gab es 14.000 Insolvenzen. Der niedrigste Stand seit 1999. Für 2021 schätzt man 25.000 Insolvenzen.
Das in der Gastronomie Schwarzgeld wie blöde generiert werden kann ist nicht s neues und weiss ich aus eigener Erfahrung. Das geht in anderen Bereichen aber auch. Ich hatte auch Kunden (eben meist selbständige Einzelkämpfer) dennen die Servicestunde von 90.-€ auch zu happig war und dann gefragt haben ob ich das nicht nebenbei für die Hälfte machen könnte.
Als LKw-Fahrer kannte ich natürlich auch etliche Speditionen. Vor alem jene wo ich schon gefahren bin. Da kam dann schon öfter mal ein Anruf ob ich nicht am Wochenende mal eine Tour für 15.-€ pro Stunde machen könnte - natürlich auf die Kralle. Schnappst dir also mal "schnell" für eine Tour Nürnberg - Barcelona um die 500.-€ und verbringst das Wochenende in Spanien am Meer......
Gelernt habe ich Stahlbetonbauer und auch da hätte ich mehr nebenbei verdienen können als ich überhaupt Zeit hatte.
Gastronomie habe ich auch 4 Jahre als Selbständiger eine Lokalität geführt und 2 andere mit aufgebaut (und das neben meinem Job als IT-Servicetechniker).
Also mir musst nicht erzählen wie und wo "getürkt" werden kann.
Nur - richtig bescheissen will auch gelernt sein. Und wer selbständig ist und trotzdem auf Kante lebt, der macht einfach was verkehrt.
Eine Insolvenz ist in meinen Augen nichts verwerfliches. Wenn ein Unternehmen nichts mehr bringt, muss man die Reissleine ziehen und nicht weiter noch tiefer in den Untergang wursteln.
Und wenn ich auf meinem Wunschtraum keine Arbeit oder Fuss mehr bekomme, dann putzt man zur Not halt Scheisshäusser oder fegt die Strasse oder macht sonst was.
Ich kenne viele Selbständige, vor allem Handwerker, die noch weit über das Rentenalter hinaus arbeiten - einfach weil sie dafür eingezahlt haben und auch keine Vorsorge getroffen haben. Ein Leben lang der Solidargemeinschaft entzogen und dann auf den Staat schimpfen.
Und was die Vorsteuer betrifft: da habe ich nur ein müdes Lächeln. Denn die Steuern die die Unternehmer haben, zahlen im Endeffekt immer die Endkunden. Der Staat benutzt die Unternehmer hier quasi als Bank und Geldeintreiber.
Davon ab zahlt jeder Bürger in Deutschland Steuern - egal ob Unternehmer oder Privatperson. Und sei es nur über die täglichen Verbrauchssteuern.
Und zu guter letzt: Auch einem pleite gegangenen Unternehmer steht der Gang zu Hartz IV offen.
Ist halt etwas komisch wenn man von Wolke 7 in die Gosse hüpfen muss.
Darum lasse ich mich auch nicht über die schwächsten unserer Gesellschaft aus - denn die könnte man ganz schnell wieder treffen - und zwar auf ihrem Territorium....
Unternehmer die Pleite gehen, müssen sich halt eingestehen das was schief gelaufen ist und gut ist.
Und sowas wie Corona - da haben wir nun mal keinen Einfluss darauf. Damit muss man leben und das beste daraus machen.
Vom rumheulen und falschen Schuldzuweisungen wirds ja auch nicht besser.
Und das bei den Coronahilfen beschissen wurde wie blöde, war auch zu erwarten. Eben weil das System zu einfach war und die nötige Kontrolle fehlte.
Dafür gabs aber die Kohle recht schnell. Eben weil es keine aufwändigen Prüfungen gab.
Und überall dort wo Geldströme der Kontrolle entgleiten, wird beschissen. Also im Westen nichts neues.