Mir geht das Thema Apple langsam medial auf den Zeiger, was ist mit Adidas ? Nike ? Nokia ? Samsung ? HTC ?
Klar ist das Thema bereits in Consumer-Foren häufig behandelt worden. Aber haben sich Consumer, die zu der Einsicht kamen, dass man entsprechend thematisierte Missstände eigentlich nicht hinnehmen sollte, auch schon in irgend einer Weise engagiert, damit Apple für eine zivilisierte Produktion sorgt? Design kann doch wohl nicht alles sein...
Ansonsten ist Adidas, so meine ich, schon einmal in dieser Sendereihe behandelt worden und war sowieso schon häufig Thema in den Medien. Nokia ist gemeinhin bekannt und wird immer wieder kritisiert. Nike hat Michael Moore behandelt (the big one). Tja, und jetzt ist seit einiger Zeit endlich auch Apple fällig. Überfällig...
Ich mein, China ist gefühlt ja erst einmal weit weg. Aber abgesehen davon, dass es einigen völlig egal ist: Produktionbedingungen wie sie in China bestehen, wollte und sollte niemand hier hinnehmen. Das Problem ist aber: wenn wir sie d o r t akzeptieren, dann haben wir sie flugs auch hier. Und genau das zieht ja bereits seit einiger Zeit an. Der Neo-Liberalismus nutzt die Globalisierung für nichts anderes.
Natürlich gilt es, auch hinsichtlich des Konsums Verantwortung zu übernehmen. Und warum Apple davon ausnehmen? Die Kritik trifft doch sowieso auch nicht nur Apple, wie es einige Leute so darstellen. Sie trifft nur
endlich auch Apple. Und zwar nachdem Apple lange Jahre des Journalisten liebstes Kind war und geradezu geschont wurde, obwohl die üblen Produktionsbedingungen bekannt waren.
Es ist längst überfällig, dass auch Konsumenten in Europa Stellung beziehen.Natülich nicht nur gegen, sondern eben
auch gegen die unzivilisierte Produktion, die Apple u.a. zulässt. Das muss nicht hysterisch ausfallen, und es sollte natürlich schon garnicht auf nur eine Marke/Firma beschränkt werden. Aber das geschieht so ja auch nicht. Die Kritik an Apple wird derzeit nur so fokussiert wahrgenommen, weil sie über lange Jahre hinweg ausgeklammert worden ist, überhaupt endlich mal Raum bekommt und weil man das bei der weit verbreiteten Lieblingsmarke natürlich nicht hören möchte. Wir wollen ja allesamt ohne Reue konsumieren. Aber hilft es da wirklich, üble Tatsachen einfach nur abzutun, sich genervt zu geben, weil mans nicht mehr hören mag?
Man kann und sollte politisch aktiv werden. Sei es auch lediglich, dass man regelmäßig Apple anschreibt und sie bittet, die Arbeitsbedingungen in Fabriken wie in Stores zu verbessern (ein kleiner Schnitt an der Marge tut denen nicht weh). Und andererseits sollte man schlicht mal seine Bundestags- und seine EU-Abgeordneten anschreiben, um Gesetzesinitiativen auf den Weg zu bringen, dass Produkte z.B. innerhalb der EU nicht mehr verkauft werden dürfen, wenn nicht bestimmte Anforderungen menschwürdiger Arbeitsbedingungen vorgewiesen werden können. Das kommt uns a l l e n zugute. Auch hinsichtlich der Arbeitsbedingungen, dem hiesigen Arbeitnehmerschutz, Mindestlohn usw. in unseren Breiten.