Aber hallo. Hast du schonmal mit einem Business Berater von MS gesprochen? Die kriegst du als Normalsterblicher überhaupt nicht zu Gesicht. Die treiben sich im Regelfall nicht mal auf Messen rum. "Rufen Sie nicht uns an, wir rufen Sie an." Was meinst du, womit Entertain läuft? Linux ist es nicht.
Microsoft verkauft keine Hardware. Aber vom Endkunden bis zum Global Player wird da alles bedient.
Die Frage ist hier doch nicht, welche Produkte du in den Warenkorb legen kannst, sondern welche Lösungen wer an wen verkauft. Das hat vornehmlich mit IT-Strategie zu tun und nicht damit, ob du eine Lösung von x auf einem Nokia oder einem Samsung Smartphone hast.
IBM hat (IMHO) den Fehler gemacht, bei sich selbst abzuschreiben. Auf der letzten CeBIT hab ich mein Bullshit Bingo nach der ersten Halle voll. Enterprise Business Solutions. Reliable ID Strategies. Customer Service Solution Endpoint Management. Overdose Public Solutions Management Direct Involvement Plans. Smart Office Help Base Markteting Management and Middle Center Development Coordination.
Die wissen da überhaupt nicht mehr, was ein Kunde ist. Das wird auch Apple nicht richten. Aus einem Stock und einem Handfeger wird noch lange kein Besen. Egal wie fest der Bindfaden ist, der beides zusammen hält.
Dazu gehört nämlich in erster Linie eins: Die Bereitschaft, den Change im Unternehmen an der Vision auszurichten. Nicht am Markt. Und das könnten beide nicht schlechter machen.
Wenn ich ein großes Industrieunternehmen bin - der weltbeste, größte im B2B - und Probleme mit Endkunden habe, dann hole ich mir nicht ein zweites Industrieunternehmen dazu, sondern benchmarke mich mit dem weltbesten Dienstleister. Wenn ich Global Player im Bereich Automation bin und was über Marketing lernen will, dann frage ich nicht bei Amazon, sondern bei Coca Cola.
Es geht dabei (IMHO) nicht um's Inventar und den Warenkorb. Sondern darum, ein neues Produkt zu kreieren. Und das kann ich nicht mit einem anderen Einbeinigen. Das wird zu 100% kein Schuss in den Ofen wenn du Aktionär bist. Beim Kunden wird aber nichts hängen bleiben.
Früher, als ich noch in der IT bei Bertelsmann gearbeitet habe, kam es ab und an vor, das entsprechende Unternehmen fusionieren oder zusammen arbeiten.
Das klappt meist weit weniger gut wie zunächst angedacht wurde.
Beispiel Adobe und Macromedia. Die Fusion hat Jahre gedauert und im Endeffekt so viel Potenzial und Ressourcen gefressen, dass sie besser gleich eine "grüne Wiese Strategie" hätten umsetzen sollen.