myschkin schrieb:
Dämmert es nicht jedem, dass das Ende von Photoshop in seiner herkömmlichen Form ist? Fotografen machen ja einen grossen Teil seiner Kundschaft aus - und die werden sich wegen 1-2 Funktionen nicht extra ein Programm für 1000 Euro kaufen (bzw. ein Update) machen.
Ich glaube kaum, dass das Ende von Photoshop in der jetzigen Form ist. Dazu ist es zu mächtig und auch für Adobe zu wichtig. Außerdem werden allerhöchstens 20% der Fotografen wirklich auf Photoshop verzichten können wenn sie LR einsetzen, dazu gibt es zu viele mächtige Features in PS (definitiv mehr als 1-2 Funktionen) die es garantiert nie nach LR schaffen werden, ich denke z.B. an Tools für komplexe Retuschevorgänge, Druck- und Layoutfunktionen (CYMK, Rahmen,...). Die meisten Profis und anspruchsvollen Amateure werden darauf nicht verzichten können oder wollen. Außerdem wird Adobe schon dafür sorgen, dass LR kein PS Konkurrent wird.
Es wird darauf hinauslaufen dass PS vielleicht weniger benutzt wird als vorher, aber ganz darauf verzichten können werden nur sehr wenige Leute und dieser Einnahmeverlust wird sicherlich durch diejenigen aufgefangen, die LR und PS kaufen.
Kein Wunder wollte Adobe Lightroom nicht freiwillig releasen...
Spielst du damit auf die Veröffentlichung der Beta an oder meinst du etwa, LR ist nur entstanden, weil es auch Aperture gibt? Ich denke für ersteres können wir wirklich Apple dankbar sein, denn ohne Konkurrenz wäre sicherlich jetzt keine Beta von LR draußen.
Mich verwundert aber immer, dass so viele Leute denken, dass LR eine reine Reaktion auf Aperture ist, als ob es irgendwie in der Schnelle geplant wurde als Adobe von Aperture Wind bekam. Ich denke da wird man Adobe nicht gerecht.
Endlich haben Fotografen ein eigenes Tool und sind nicht mehr auf diesen Riesen-Koloss angewiesen...
Also ich für meinen Teil war zwar definitiv nie ein Fan der Kombo Bridge/ACR/Photoshop (es war iView/C1/PS), aber ich kann nicht behaupten, dass der Umstieg auf LR für mich den Verzicht auf PS bedeuten wird. Der PS Gebrauch wird abnehmen, aber imho wird es immer mal wieder die ein oder andere Situation geben, in der ich auf PS angewiesen bin.
Think the end of Photoshop.
I doubt it.
Ich fand es übrigens witzig, wie Jobs ein genervtes Gesicht beim Aufstarten von Photoshop (bei der Keynote) machte - ich glaube, auch er möchte Photoshop den Garaus machen... Vielleicht mit einem zusätzlichen Grafikprogramm oder einem Ausbau von Aperture in Richtung grösserer Bearbeitungsmöglichkeiten.
Sorry, aber das wird Apple nicht schaffen. Zumindest nicht aus eigener Hand. Dafür ist PS zu sehr Stand der Technik im Bildbearbeitungssektor. Es gibt quasi keine Konkurrenz und auch keine großen Mängel an Funktionen etc. Der Entwicklungsaufwand wäre für Apple enorm, vor allem da sie alles von Grund auf alleine entwickeln müssten. Ich sehe zumindest kein Programm, dass Apple aufkaufen könnte um sich die Arbeit zu erleichtern.
Klar steckt in der Image Core Technologie ein guter Anreiz, es evtl. zu versuchen, aber ich glaube kaum, dass Apple hier ein zweiter Coup a la Final Cut Pro gelingen könnte.
Was man nicht vergessen darf: Apple ist auch auf Adobe angewiesen. In dem Moment, wo Adobe sich zu sehr angepi**t fühlt und Mac OS X den Rücken kehrt, steckt Apple heftig in der Krise.
Was den Ausbau von Aperture betrifft: Apple muss auch da aufpassen, dass sie nicht eine eierlegegende Wollmilchsau erschaffen, die zwar viel ein bisschen, aber nichts gut kann. Das ist nämlich im Moment dass Problem bei Aperture. Apple wirkt ehrlich gesagt überfordert. Die Qualität des RAW-Konverters ist z.B. für ein RAW-Workflow Programm inakkzeptabel, das gleiche gilt für bestimmte Metadaten oder exif Geschichten. Ich hoffe jedenfalls, dass bei Aperture im Moment jeder Entwicklungsaufwand in die Verbesserung vorhandener Features geht und nicht in das erschaffen neuer.
Was ich in Lightroom unglaublich genial finde, ist das neue Kurventool (mit Schiebereglern). Genau von so etwas habe ich geträumt... Die alte olle Kurve ist ja unglaublich umständlich und unberechenbar. So geht für mich alles viel intuitiver und schneller.
Wenn man sich erstmal damit beschäftigt hat, ist es wirklich eine immense Verbesserung. Vor allem sind die Einstellungen erheblich besser reproduzierbar und man braucht nicht so eine ruhige Hand wie beim setzen von Kurvenpunkten. ;-)
Aber wie gesagt, Apple musste Adobe dazu zwingen... Sonst würden wir in ein paar Jahren noch Bridge und Photoshop haben. :-(
Die Konkurrenssituation ist gut für den Anwender, dass auf jeden Fall. Adobe wird von Apple zur Offenheit gezwungen und wird wohl kaum auf viele von Apertures Killerfeatures (Stacks und Versionen z.B.) verzichten können. Andererseits wird Apple gezwungen an der Qualität vieler Funktionen, der Geschwindigkeit und auch der Offenheit (LR große Stärke!) des Programms zu arbeiten.
Bye,
Carsten