Prism und die Auswirkungen auf unser Leben

Man könnte auch bereits getroffenen Vereinbarungen und Verträge aufkündigen.

Und amerikanische IT-Unternehmen in die Pflicht nehmen, Strafen androhen, und diese dann auch vollstrecken. Europaweit. Dann üben diese weiteren Druck aus und amerikanische Politiker, die sich auf Seiten der Wirtschaft sehen, wollen sicher nicht, dass hier signifikante Marktanteile verloren gehen...
 
Für alle "Ich sehe da kein Problem"-Diskussionsteilnehmer: http://de.wikipedia.org/wiki/Protektionismus

Das ist nur auf den ersten Blick ein wirtschaftliches Thema. Bei Prism und Co geht es um die Bestandssicherung. Als Bündnispartner sieht man da natürlich kein Problem, immerhin ist man ja an der Spitze der Nahrungskette in Europa und mit den USA gut befreundet. Das bisschen verlorene Privatsphäre macht ja nix. Dafür wärme ich mir den Hintern am dicken Bankkonto.

Das Problem ist, dass sich unsere Gesellschaft schneller ändert als wir in der Lage sind, als Einzelperson zu reagieren. "Wenn ich nach London fliege, muss ich mit CCTV rechnen" ist eine bewusste Entscheidung.

Eine systematische Überwachtung ist keine bewusste, freiwillige Entscheidung.

Ich kann akzeptieren, wenn die Mehrheit der Deutschen ein blindes Gottvertrauen in unsere Regierung und die Stabilität der Wirtschaft hat. Warum auch nicht? Wenn andere verhungern, solange ich meinen Schampus auf den Bahamas schlürfen kann, hab ich doch die Gelegenheit, darüber hinweg zu sehen. Armut? Von mir aus. Aber bitte nicht vor meiner Einfahrt. :Pah:

Kann ich akzeptieren. Dann aber bitte nicht mit irgendwelchen scheinheiligen Ausreden oder irgendwelchen an den Haaren herbeigezogenen Argumenten. Jeder, der das Spiel mitspielt, will es warm, kuschelig und sicher haben und auf der Welle der Gewinner mitsurfen. Auf Kosten bestimmter Rechte und mit viel Bücken. Mein persönlicher Wohlstand geht vor. Punkt.

Armeslig ist es, diese simple Tatsache mit fadenscheinigen Argumenten zu verteidigen.

My 2 Cent.
 
Und amerikanische IT-Unternehmen in die Pflicht nehmen, Strafen androhen, und diese dann auch vollstrecken. Europaweit. Dann üben diese weiteren Druck aus und amerikanische Politiker, die sich auf Seiten der Wirtschaft sehen, wollen sicher nicht, dass hier signifikante Marktanteile verloren gehen...

Europaweit - sorry, ich muss gerade etwas schmunzeln.
Meinst du das Europa der 28 Geschwindigkeiten, oder das der 28 Meinungen und Einzelinteressen ...?
 
Mit der technologischen Weiterentwicklung sind im Gegenteil die Kosten für Massenüberwachung massiv gesunken ...

Diese Kosten meinte ich nicht. Ich meinte die Kosten, die entstehen, wenn amerikanische IT-Unternehmen einerseits in die Pflicht genommen werden, und man zudem Alternativen forciert, zweitens die politischen Kosten: Verträge, Abkommen, Bedingungen für den Botschaftsbau bis hin zu Gegenmaßnahmen - dagegen haben die Amerikaner ja nichts, wie diese sagen (machen doch alle). Also ist dieses Vorgehen bereits gebilligt.

Und wirtschaftspolitisch setzen die USA schon längst auf den pazifischen Raum - und wir daher am entscheidend kürzeren Hebel.

Na dann wird es Facebook, Google und Microsoft sowie Apple nicht weh tun, in Europa massiv unter Druck gesetzt zu werden und immer wieder auch Strafen in Milliardenhöhe zu zahlen und Marktanteile zu verlieren und sich neuen Datenschutzregeln zu unterwerfen und verantwortlich gemacht zu werden, wenn diese Daten an die Regierung herausgeben (müssen). :)
 
Europaweit - sorry, ich muss gerade etwas schmunzeln. Meinst du das Europa der 28 Geschwindigkeiten, oder das der 28 Meinungen und Einzelinteressen ...?

Hört sich erst einmal unrealistisch an, aber es reichte oft, wenn Deutschland und Frankreich etwas gemeinsam forcierten, und aufgrund der Eurokrise ist ja auch eine Möglichkeit da, von den Geberländern Druck auszuüben - müsste alles nur gewollt sein.
 
Das aber möchte ich von Dir näher erläutert haben!

Als Steinbrück und Merkel vor die Kameras tritten und dafür bürgten, dass der Staat für sämliche Spareinalgen haften würde, war jedem klar, dass das der Staat nicht kann - jedoch wurde dieses auf "Nachdruck aus dem Kanzleramt" aus Gründen der Nationalen Sicherheit nicht in den Medien thematisiert. Man fürchtete sonst einen RUN auf die Sparkonten und den Zusammenbruch des Bankensektors....
 
Offen gesagt weiss ich es nicht....aber es wäre möglich.....nur ist es vielleicht noch nicht herausgekommen.

Halte ich aber persönlich für sehr unwahrscheinlich. Und ich denke, hier funktioniert noch eine Kosten-Nutzen Rechnung auf politischer und wirtschaftlicher Ebene. Und dann ist hier noch die Servilität mancher europäischer Regierungen zu nennen...
 
Halte ich aber persönlich für sehr unwahrscheinlich. Und ich denke, hier funktioniert noch eine Kosten-Nutzen Rechnung auf politischer und wirtschaftlicher Ebene. Und dann ist hier noch die Servilität mancher europäischer Regierungen zu nennen...

Ich glaube eine betriebwirtschaftliche Herangehensweise ist hier sicherlich nicht der richtige Ansatz obwohl sicherlich auch gewisse Ergebnisse in harter Währung darstellbar sind.
 
Diese Kosten meinte ich nicht. Ich meinte die Kosten, die entstehen, wenn amerikanische IT-Unternehmen einerseits in die Pflicht genommen werden, und man zudem Alternativen forciert, zweitens die politischen Kosten: Verträge, Abkommen, Bedingungen für den Botschaftsbau bis hin zu Gegenmaßnahmen - dagegen haben die Amerikaner ja nichts, wie diese sagen (machen doch alle). Also ist dieses Vorgehen bereits gebilligt.
Na dann wird es Facebook, Google und Microsoft sowie Apple nicht weh tun, in Europa massiv unter Druck gesetzt zu werden und immer wieder auch Strafen in Milliardenhöhe zu zahlen und Marktanteile zu verlieren und sich neuen Datenschutzregeln zu unterwerfen und verantwortlich gemacht zu werden, wenn diese Daten an die Regierung herausgeben (müssen). :)
Ein Goßteil des US-amerikanischen Desinteresses für die scheinheilige Europäische NSA Entrüstung hat genau damit zu tun - Old Europe liegt für die USA (incl. ihrer Wirtschaft) nicht mehr im Fokusbereich ...
Erleichtert wird diese Tatsache auch noch durch die europäische Zerstrittenheit und damit die Unfähigkeit europäische Gesamtinteressen auch einheitlich zu vertreten.
Hier kochen Frankreich und auch Großbritannien vor allem ihr eigenes Süppchen.
Sowohl Außen- als auch Wirtschaftpolitisch ...
 

Einschränkung und vorkommende Missachtungen sowie auch Selbstbeschränkungen sind noch keine Abschaffung. Ich finde es problematisch, immer den fehlerlosen Zustand hochzuhalten und dessen dann schon zwingendes Scheitern als Nichtexistenz zu bewerten. Natürlich gibt es die Pressefreiheit. Diese wird und wurde auch torpediert - viele Maßnahmen landeten ja auch vor Gericht. Auch und gerade Maßnahmen von Politikern. Und hier wurde dann immer wieder gegen diese entschieden.

Gefährlicher ist, was du auch ansprichst, die Selbstzensur einiger Presseeinheiten - aber dann gibt es im Netz ja auch etliche Alternativen. Und eben andere Zeitungen. Und Blogs. Radioprogramme. Kannst auch deinen eigenen "Nachrichtensender" eröffnen...
 
Ich glaube eine betriebwirtschaftliche Herangehensweise ist hier sicherlich nicht der richtige Ansatz obwohl sicherlich auch gewisse Ergebnisse in harter Währung darstellbar sind.
Wirtschaftspolitisch != Betriebswirtschaftlich.

Da gibt es etwa so viele Überschneidungen wie beim Grundgesetz und dem BGB.
 
Ich glaube eine betriebwirtschaftliche Herangehensweise ist hier sicherlich nicht der richtige Ansatz obwohl sicherlich auch gewisse Ergebnisse in harter Währung darstellbar sind.

Ich meinte primär die politischen und wirtschaftlichen Koste: Isolationen, politische Krisen und auch Strafmassnahmen bei internationalen Konzernen - wenn einige Banken hier nicht mehr oder dort nicht mehr agieren dürfen, oder internationale Konzerne Geschäfte verlieren - das ist dann ein Ärgernis, welches schon manche Politik beeinflusste.
 
Ein Goßteil des US-amerikanischen Desinteresses für die scheinheilige Europäische NSA Entrüstung hat genau damit zu tun - Old Europe liegt für die USA (incl. ihrer Wirtschaft) nicht mehr im Fokusbereich ...

Wie kommst du denn da drauf? Schließlich wollten sie bzw. wollen noch immer mit Europa ein Freihandelsabkommen.
 
Einschränkung und vorkommende Missachtungen sowie auch Selbstbeschränkungen sind noch keine Abschaffung. Ich finde es problematisch, immer den fehlerlosen Zustand hochzuhalten und dessen dann schon zwingendes Scheitern als Nichtexistenz zu bewerten. Natürlich gibt es die Pressefreiheit. Diese wird und wurde auch torpediert - viele Maßnahmen landeten ja auch vor Gericht. Auch und gerade Maßnahmen von Politikern. Und hier wurde dann immer wieder gegen diese entschieden.

Gefährlicher ist, was du auch ansprichst, die Selbstzensur einiger Presseeinheiten - aber dann gibt es im Netz ja auch etliche Alternativen. Und eben andere Zeitungen. Und Blogs. Radioprogramme. Kannst auch deinen eigenen "Nachrichtensender" eröffnen...

Da gebe ich dir Recht...aber auch genau hier liegt das Problem. Wir leben in einer Zeit der Transparenz und der glory 15 minutes.
Es werden Dinge in die Öffentlichkeit getragen, die tatsächlich das Potenzial haben gewachsene Strukturen und stillschweigende Akzeptanz zu torpedieren.
" Die Geister die ich rief" könnte man schreien....oder um es mit Goethe zu sagen: Es ist ein Teil jener Kraft - die Gutes will und Böses schafft".
Manches sollte besser im Geheimen geblieben sein, denke ich mir.
 
Halte ich aber persönlich für sehr unwahrscheinlich. Und ich denke, hier funktioniert noch eine Kosten-Nutzen Rechnung auf politischer und wirtschaftlicher Ebene. Und dann ist hier noch die Servilität mancher europäischer Regierungen zu nennen...
Bei der wirtschaftlichen Ebene darfst du den liberalen Gedanken nicht unterschätzen. Vertragsfreiheit steht im Idealfall vor gesetzlichen Beschränkungen. Stichwort: Nachtwächterstaat.

Problematisch wird es da, wo Protektionismus und Alleinstellungsinteressen ins Spiel kommen. Facebook kann deshalb so schalten und walten wie sie wollen, weil Irland im europäischen Rahmen Bedingungen bietet, die ihnen eine unfaire "Marktposition" verschaffen. Womit wir wieder beim Protektionismus wären.
 
Ein Goßteil des US-amerikanischen Desinteresses für die scheinheilige Europäische NSA Entrüstung hat genau damit zu tun - Old Europe liegt für die USA (incl. ihrer Wirtschaft) nicht mehr im Fokusbereich ...

Mag ja sein, aber nur weil man neue Märkte erschließen möchte, gibt man doch die Sicherung der alten nicht auf? Ist ja nicht so, dass Google, Facebook und Apple sowie Microsoft hier gern auf Gewinne in Europa verzichten würden - ist deren europäische Anteil denn so vernachlässigenswert?
 
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