Ich sehe das auch zunehmend, dass die "sozialen Medien" immer mehr zu einem ideologischen Schlachtfeld werden. Immer dann, wenn ein Mitglied einer Blase doch mal gegen die Grundstimmung argumentiert. Man kann das bei allen diesen Portalen beobachten, auch z.B. bei LinkedIn. Meinungen verstärken sich selbst, Gegenargumente in Diskussionen kommen nicht mehr zur Sprache und letztlich festigt das vor allem Deutungshoheiten und verhindert einen Diskurs. Man sieht es auch sehr gut in den Kommentaren bei Zeit Online und co. Heute gilt, will man eine Message in der Öffentlichkeit verankern, muss man auf allen Kanälen aus vollen Rohren feuern. Und zwar so schnell und wiederholend, dass eine differenzierte und faktenbasierte Debatte über die Aussagen schon nicht mehr funktioniert. Das sehe ich immer häufiger und es ist leider sehr erfolgreich. Aber das alte Motto "Millionen Fliegen können nicht irren" funktioniert trotz der Informationszugänglichkeit besser denn je, weil es einfach zu viel ist, um von einem Individuum noch sinnvoll aufgearbeitet zu werden. Studien werden veröffentlicht, Gegenstudien zitiert und letztlich weiss keiner mehr, was wirklich stimmt. Das ist manchmal Effekt, oft aber Absicht einer öffentlichen Thematik.