X11 und Geschwindigkeit

schaary

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Ich habe neben meinem PB (1,3GHz, 512MB RAM, 10.4.5) einen 3GHz-P4 mit SuSE10.0 stehen. Mein PB hängt über WLAN in dem Netz, in dem auch der PC hängt. In dem Netz bin ich mit dem PC alleine. Wenn ich nun auf dem PB X11 starte, mit ssh -X auf den PC gehe und dann ein xterm starte, kommt das Fenster auch medium-schnell bei mir an. Allerdings kann dann jede Aktion zu viel sein, selbst wenn ich einen vi auf dem PC starte. Dabei pixelt das Bild derart, das die Anzeige beim tippen eines Textes manchmal nicht nachkommt und ich ein oder zwei Sekunden warten muss, bis der Cursor aufgeholt hat.
Wenn ich gar einen Firefox rüber hole, dann denke ich oft, ich habe ein 3600 Modem dazwischen.
Auf Arbeit habe ich das gleiche Problem. Dort sitze ich mit einem MacMini an einem 100MBit Netz. Mir da eine X-Anwendung von einem entfernten PC rüberzuholen ist eine Zumutung.

Meine Frage nun: bin ich zu ungedultig (ich arbeite seit Ewigkeiten unter Unix/Linux und kenne diese Probleme dort nicht) oder mangelt es Apples X11 etwas an Performance? Gibt es performantere Alternativen?
 
So ist das mit X11, schickt halt jedes klitzekleine Icon unkomprimiert übers Netz, zusammen mit riesigem Synchronisationsoverhead. Installier unbedingt FreeNX von der SuSE CD; das beschleunigt X11-remote-Verbindungen um ein Mehrfaches. Auf nomachine.com gibt es den kostenlosen Client für OS X.
Hol Dir bei den denen mal einen Testdrive account und schau, wozu das fähig ist.
 
der_Kay schrieb:
So ist das mit X11, schickt halt jedes klitzekleine Icon unkomprimiert übers Netz, zusammen mit riesigem Synchronisationsoverhead. Installier unbedingt FreeNX von der SuSE CD; das beschleunigt X11-remote-Verbindungen um ein Mehrfaches. Auf nomachine.com gibt es den kostenlosen Client für OS X.
Hol Dir bei den denen mal einen Testdrive account und schau, wozu das fähig ist.

Es wird aber auch nicht besser, wenn ich die Kompression über ssh -C anstelle. Das ändert praktisch nichts. Ausserdem rede ich nicht von 3GB Anwendungen sondern von einem Texteditor vi. Ich sitze hier an einer armdicken Leitung. Der vi lief schon zu Zeiten von Akkustik-Kopplern ohne Verzögerung.

Danke für den Tip. Das probiere ich mal aus.
 
schaary schrieb:
Es wird aber auch nicht besser, wenn ich die Kompression über ssh -C anstelle. Das ändert praktisch nichts.

Danke für den Tip. Das probiere ich mal aus.

"-C" komprimiert nur die Datenpakete. Erst NX macht es richtig.
 
wieso holst du dir ein xterm vom pc rüber?
log dich doch einfach mit dem osx terminal auf dem pc ein und lasse in dem terminal den vi laufen.

hier auf arbeit kann ich zwar auch x-anwendungen auf auf meinen rechner rüber holen (beides linux, bzw unix) und einigermaßen damit arbeiten, produktiv ist man da aber nicht, gerade wenns um 3d-sachen geht.

Bist du unbedingt darauf angewiesen x-fenster rüberzuholen?

Gruß

Phonaut
 
phonaut schrieb:
wieso holst du dir ein xterm vom pc rüber?
log dich doch einfach mit dem osx terminal auf dem pc ein und lasse in dem terminal den vi laufen.

hier auf arbeit kann ich zwar auch x-anwendungen auf auf meinen rechner rüber holen (beides linux, bzw unix) und einigermaßen damit arbeiten, produktiv ist man da aber nicht, gerade wenns um 3d-sachen geht.

Bist du unbedingt darauf angewiesen x-fenster rüberzuholen?

Gruß

Phonaut

Der vi ist doch nur ein exemplarisches Beispiel. Es kriecht auch schon, wenn ich mich nur auf dem PC einlogge und 'ls -l' eintippe. Zwar nicht immer, es gibt auch flüssige Momente, aber befriedigend ist das nicht. Wenn ich mal eine 1000 Zeilen Datei aufmache, dann scrollt der manchmal in Zeitlupe vor sich hin.

Beispiele für Notwendigkeit ist bei mir z.B. ein GUI für eine Datenbank. Aus Sicherheitsgründen ist tcp bei der DB ausgeschaltet, sodass ich nur von localhost drauf komme. Wenn ich das GUI-Tool auf einen alten Pentium hole, dann flutscht das wie Öl, hole ich das auf den Mac, dann Pixelt das wie in einem schlechten Agentenfilm.
 
Für mich klingt das nach massiven Netzwerkproblemen.
Ich arbeite gelegentlich in einem kleinen Home LAN mit X11 und habe diese Probleme nicht.
Dabei hab' ich schon eine ganze Desktopumgebung (afterstep) auf dem entfernten Rechner laufen lassen und auf den X11 Server geholt. Lief ohne störende Verzögerung.
 
X11 ist nicht das schnellste Protokoll für sowas. Der Tipp mit NX (gibts in umsonst) war nicht schlecht. Allerdings kann ich das nicht ganz nachvollziehen - ich habe früher (!) oft mit eclipse über X11 über ssh gearbeitet und hatte keine Probleme. Allerdings:

Wenn Du ein Xterm rüberholst, wird das xterm-Fenster als Grafik übertragen, die noch dazu relativ häufig komplett neu gezeichnet wird, im Gegensatz zu einem Programm mit ui.

Wenn Du das xterm auf Deinem lokalen Rechner laufen lässt und den vi über ssh benutzt anstatt per X-Forwarding, wird nur Text übertragen. Das ist im Prinzip das, was zu Akustikkoppler-Zeiten mit dem vi auch ging. Ein X-Fenster wurde damals nicht mitübertragen, wenn Du Dich richtig erinnerst.
 
hast du mal das Powerbook über ethernet verbunden und probeirt ob das schneller ist? ich meine mal irgendwo gelesen zu haben, das die latentzen über wlan nicht so dolle sind.

Gruß

Phonaut
 
phonaut schrieb:
hast du mal das Powerbook über ethernet verbunden und probeirt ob das schneller ist? ich meine mal irgendwo gelesen zu haben, das die latentzen über wlan nicht so dolle sind.
...
guter Hinweis, wenn auch nicht ganz präzise, da WLAN ebenfalls Ethernet ist :D.
 
maceis schrieb:
guter Hinweis, wenn auch nicht ganz präzise, da WLAN ebenfalls Ethernet ist :D.

ich hab dazu folgendes gefunden:
Ethernet gehört zum IEEE 802.3 Standard
WLAN gehört zum IEEE 802.11 Standard

beide können aber über Ethernet zusammenarbeiten
--> Ethernet

:cool:

Phonaut
 
Okay, hast Recht. Habe fälschlicherweise angenommen, dass die ganzen 802 Protokolle unter dem Überbegriff "Ethernet" laufen.
War mein Irrtum.
 
Halb so wild ;)
 
Versuch mal ne andere Linux-Version. Ich hatte mit Suse10 nur Probleme, mit 9.3 läuft jetzt wieder alles super.
 
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