Wie lange kann man Dieselkraftstoff verwenden?

Thomsen1512

Thomsen1512

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Hallo,

dieses mal wende ich mich mit einer etwas speziellen Frage an die Forumsgemeinde aber vielleicht kennt sich ja doch jemand mit dem Thema Diesel aus.

Kurze Vorgeschichte: Meine Frau und ich haben im Spätherbst letzten Jahres ein altes Haus vererbt bekommen und wir sind gerade dabei dieses zu renovieren. Auf jeden Fall habe ich in der Garage des verstorbenen Großvaters meiner Frau ca. 40 große Kanister randvoll mit Diesel gefunden. Der Geruchstest ist jedenfalls eindeutig: Diesel. Habe eine Probe des Zeugs in ein durchsichtiges Gefäß gefüllt und zum Glück ist es kein Heizöl sondern wirklich Diesel. Meine Schwägerin die mehr Kontakt zu ihm hatte vermutet, dass er es wohl für das Aggregat in seiner Berghütte und seinen alten Traktor verwendet hatte. Beides hat er jedoch schon vor 5 Jahren verkauft, weshalb wir davon ausgehen können, dass der Diesel mindestens(!) 5 Jahre in den Kanistern liegt. Die Kanister sind zum überwiegenden Teil aus Blech, teilweise aus Kunststoff, alle jedoch fest verschlossen.

Kann man diesen Sprit noch zum betanken eines modernen PKW verwenden oder hat er durch die jahrelange, wohl nicht sachgemäße Lagerung in den Kanistern Schaden genommen? Mir ist klar, dass es Sommer und Winterdiesel gibt und da ich nicht weiss welche Art es ist, würde ich das Zeug erst verfahren wenn es wieder wärmer ist. Wäre ein schöner Bonus diese geschätzten 1.000 Liter Sprit, andererseits wäre die Entsorgung dieser Menge sofern nicht mehr verwendbar wohl nicht ganz billig.

Kennt sich jemand damit aus? Motorschaden will ich nicht unbedingt riskieren.
 
Wäre ein schöner Bonus diese geschätzten 1.000 Liter Sprit, andererseits wäre die Entsorgung dieser Menge sofern nicht mehr verwendbar wohl nicht ganz billig.

Also um die Entsorgung brauchst du dir eigentlich garkeine Gedanken machen, falls du selbst keine Verwendung für den Kraftstoff findest.
Irgendwo zum verschenken inseriert und der Diesel ist bis zum Abend abgeholt. Gibt genug Menschen, die dafür noch Verwendung haben.

Ich würde mir einen Dieselfilter im KFZ-Teilehandel holen, den Kraftstoff durchfiltern und auf eine 1/2 Tankfüllung dem getankten Diesel dazugeben.
 
Bei 1000 l besorgst du dir 5 Flaschen Grotamar 82 und schockbehandelst jeden einzelnen Kanister im Verhaeltnis 1:1000. Das kostet dich etwa 100 €. ---> https://www.grotamar-shop.de/grotamar-82-200-ml-flasche.html

Damit hast du in jedem Fall kein Problem mehr mit Dieselpest. Danach kannst du den guten Stoff im Alltag verblasen. Das wuerde ich jedoch nicht pur machen sondern bei jeder Tankfuellung einen evtl. zwei von den Kanistern hinzufuegen. Nachdem du alles verbraucht hast solltest du den Dieselfilter wechseln (lassen).
 
Würde auch den Diesel durch einen Trichter mit Sieb durchlaufen lassen und nur beimischen... gefühlsmäßig auch nur maximal 50 %...
 
Der Geruchstest ist jedenfalls eindeutig: Diesel. Habe eine Probe des Zeugs in ein durchsichtiges Gefäß gefüllt und zum Glück ist es kein Heizöl sondern wirklich Diesel.
Das mit dem Glück verstehe ich nicht so recht, der Unterschied liegt doch wohl nur im steuerlich bedingt zugesetzten Farbstoff.
Ich kann mir nicht vorstellen, daß da Motorschäden auftreten - ich würd's halt nur in kleinen Mengen zufügen, sicherheitshalber, so wie man ja zu billigen Rapsölzeiten auch 10 bis 25% Rapsöl vom Discounter beigemischt hat, bei normalen Autos immer ohne Probleme.
Kritisch kann's allenfalls werden bei hochgezüchteten Renndieseln.
Und als Heizöl kann man es wohl immer noch verwenden. Da wäre ich allerdings vorsichtiger, bei Einzelöfen klappt das sicher problemlos, bei modernen Zentralheizungen könnte es sein, daß empfindliche Ölpumpen verkleben.
 
das prob ist wenn sie dich erwischen wirds teuer ;) wobei ich auch keinen kenne wo sie mal.ne dieselprobe gemacht haben (verkehrskontrolle)

beimoschen und fertig, filtern wuerd ich den nichtmal. bei benzin waers schon problematischer mit dem ethanol etc.
 
Bei Diesel brauchst dir eigentlich keine Sorgen machen. Diesel ist ein Abfallprodukt aus der Ölindustrie. Und kann Öl schlecht werden?
ABER, wenn Du ein Pumpe-Düse oder Comonrail-Diesel-Motor hast würde ich persönlich keine "unbekannte" Suppe fahren. Jede Reparatur ist da teurer als eine Tankfüllung.
Ein Dieselmotor mit VPE (Verteilereinspritzpumpe) ist da nicht sooo Empfindlich auf die Kraftstoffqualiät.
 
Oh je, Additive.
Gegen Bakterien, Pilze usw.... Ganz ehrlich, ob da jetzt schlussendlich Bakterien Verbrannt werden, kann wohl egal sein. Die überleben eh nicht.
Und dann noch Korrossionschutz bei Ölen, wenn ich das schon lese.

Hier noch paar Infos zur Lagerung und Alterung von Ölen:
http://www.wearcheck.de/dt_oc/02wissen/inhalte/114.htm
 
...Diesel ist ein Abfallprodukt aus der Ölindustrie. Und kann Öl schlecht werden?
...

Diesel ist mitnichten ein Abfallprodukt der Oelindustrie. Die Herstellung von Dieseloelen erfolgt gezielt und ist teurer als die der entsprechenden Menge von Ottokraftstoffen. An der Zapfsaeule merkt man das jedoch nicht, da es hier durch Steuern und Abgaben zu massiven Verschiebungen kommt.

Ja, Oele koennen altern, also "schlecht" werden.

Moderne Oele und Kraftstoffe bestehen nicht nur aus den Verarbeitungsstufen des Rohoels sondern aus darueberhinaus aus einer Vielzahl von Zusatzstoffen und Additiven. Das ist notwendig um sie an die unterschiedlichen Einsatzzwecke und -regionen anzupassen. Die Vorprodukte kommen herstelleruebergreifend aus Raffinerien und werden erst durch die Zusaetze zu einem Produkt von Esso, Shell und Co.

Moderne Dieselkraftstoffe enthalten 7 vol.% biogene Zusaetze (Biodiesel). Im vorliegenden Fall ist der Treibstoff schon aelter als 5 Jahre, daher werden es wohl nur 5 vol.% sein. Gerade diese Beimengungen foerdern das Wachstum von Bakterien, Pilzen und Hefen. Im normalen Fahrbetrieb macht das nichts aus, von der Produktion bis zur Verbrennung vergehen nur kurze Zeitraeume. Anders sieht es jedoch aus, wenn Diesel vor dem Verbrauch relativ lange gelagert wird und der Kontakt mit Wasser (in der Regel Kondenswasser) nicht ausgeschlossen werden kann. Das passiert oft bei Oldtimern, Baumaschinen, Booten (speziell Segelbooten) und Kleintankstellen.

Mikroorganismen benoetigen zum Wachstum Wasser. Nicht immer gelingt es bei der Langzeitlagerung die Tanks komplett gefuellt zu halten sodass kein Kondenswasser entstehen kann. Zudem kommt es im Motorbetrieb immer zum Eintrag von Kraftstoffen ins Motorenoel. Dieselkraftstoff auf Mineraloelbasis wird dort abgebaut, Biodiesel jedoch nicht. Das Motorenoel wird dadurch verduennt und neben dem daraus resultierenden erhoehten Motorverschleiss besteht auch hier die Gefahr des Wachstums von Mikroorganismen.

Aus meinen Erfahrungen mit Dieselmotoren im Sportbootbereich sowie Bootstankstellen kann ich daher dem TE die Verwendung von Grotamar nur empfehlen. Ohne die Behandlung wuerde ich den alten Diesel im Fahrzeug nicht verwenden. Die Gefahr, dass das Kraftstoffsystem dadurch in Mitleidenschaft gezogen wird ist einfach zu gross.

Hier ist das Thema biogene Zusaetze und Alterungsbestaendigkeit recht gut beschrieben:

http://www.aral.de/kraftstoffe-und-preise/kraftstoffe/biogene-kraftstoffzusaetze.html
 
Ohje, wenn ich hier manche Aussagen lese, kann ich nur noch mit dem Kopf schütteln......

Alleine wenn ich schon lese, dass Diesel sind nur in der Farbe und den Preis von Heizöl unterscheidet.......oh man.......

Also 5 Jahre alten Diesel würde ICH ganz sicher nicht in meinem PKW fahren, schon garnicht, wenn er in Blechkanistern gelagert wurde.

Und bevor hier irgendwelche wilden Unterstellungen kommen : Ich arbeite in der Mineralölbranche und arbeite jeden Tag direkt mit dem Zeug.
Außerdem gibt es im Internet jede Menge seriöse Quellen bezüglich der Haltbarkeit von Mineralölen, denen ich mit Sicherheit mehr vertrauen würde als irgendwelchem Halb- oder Falschwissen aus Foren.......
 
Ohje, wenn ich hier manche Aussagen lese, kann ich nur noch mit dem Kopf schütteln......

Alleine wenn ich schon lese, dass Diesel sind nur in der Farbe und den Preis von Heizöl unterscheidet.......oh man.......

Ich wollte es gerade schreiben...Heizöl hat deutlich mehr Schwefel (bis zu Faktor 100), die Zündwilligkeit ist bei Heizöl nicht garantiert etc.

Heizöl kannst Du sicherlich in einem ollen Strich8 oder so fahren, moderne Diesel fährst Du Dir auf Dauer aber damit kaputt.

Was die Dieselpest angeht : Ich würde den alten Diesel auch mit Grotamar Schock-behandeln und in kleineren Mengen zu "frischem" Diesel dazugeben. Da sehe ich kein Problem...
 
Google ist dein Freund und sagt Dir, wie lange du Diesel lagern kannst.


Hier der Text von ARAL:

Otto- und Dieselkraftstoffe verändern ihre Beschaffenheit bei Einwirkung von Luft (Sauerstoff),
Feuchtigkeit und Temperatur. Im Kanister unterliegen die Kraftstoffe folgenden Veränderungen:
Beim Ottokraftstoff können leichtflüchtige Bestandteile verdampfen und Kaltstart sowie Fahrverhalten
in der Warmlaufphase der Motoren verschlechtern. Teilweise haben diese Bestandteile auch eine relativ
hohe Klopffestigkeit (Octanzahlen), die sich dann auch verschlechtert. Bedingt durch Undichtheiten/Wärmeeinwirkung
unterliegen die Ottokraftstoffe auch einer natürlichen Alterung bzw. Oxidation durch Kontakt mit Sauerstoff,
dies kann zu Rückständen führen. Diesel neigt auf Grund der höheren Siedelage weniger zum Verdampfen,
allerdings besteht auch hier das Problem der Alterung. Das kann zur Bildung von Sedimenten führen, die
wiederum zu Rückständen im Kraftstoffsystem (z.B. verstopfte Filter) führen. (Der Einsatz von qualitativ
hochwertigen Aral-Markenkraftstoffen, die ein Multifunktionsadditiv enthalten, das u.a. einen wirksamen
Alterungs- bzw. Oxidationsschutz enthält, verhindert zuverlässig die vorzeitige Alterung der Kraftstoffe.)
Weiter ist zu beachten, dass für den Sommer bzw. Winter die Ottokraftstoffe angepasst werden, d.h. die
Siedekurven so ausgelegt, dass sowohl im Winter als auch im Sommer ein optimales Kalt- bzw.
Heißfahrverhalten sichergestellt wird. Beim Dieselkraftstoff ist die Kältefestigkeit, die für die jeweilige
Jahreszeit spezifisch eingestellt wird, zu berücksichtigen. Vor dem Hintergrund dieser Zusammenhänge
empfehlen wir: + Den Inhalt des Reservekanisters mindestens einmal im Jahr austauschen. + Die
jahreszeitliche Eignung beachten, d.h.: Winter-Ottokraftstoff nicht im Sommer nutzen (und umgekehrt)
Sommer-Diesel nicht im Winter nutzen (umgekehrt aber problemlos) + Den Kanister bis etwa 95% füllen
(wenig Luft, aber noch Platz zum Ausdehnen bei Wärme). + Markenkraftstoffe verwenden, um Qualitätsverschlechterung
auch im Kanister auszuschließen.
 
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