bahnrolli
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Angeregt wurde ich für dieses Posting durch den Fred - Was macht Ihr zu Weihnachten - wo u.a. das Essen genannt wurde. Achtet Ihr eigentlich auch drauf, was Ihr u.a. in Restaurants eßt?
Ich stecke gerade im Kommentar zu einem Film mit Unterwasseraufnahmen, wo auch schlafende Haie zu sehen sind, die eigentlich dorthin gehören und nicht die Suppenschüsseln überspannter Europäer oder Taiwanesen.
Die Tiere haben nun absolut gar nichts mit den Bildern zu tun, die man z.b. von Steven Spielberg in seinem weißen Hai präsentiert bekommt - menschenfressende Monster, die irgendwelche überbezahlten Hollywoodstars fressen oder altersschwache Kutter zum Kentern bringen. In freier Wildbahn geht der weiße Hai im übrigen nur alle 2 Monate auf Jagd.
Als Raubtier am oberen Ende der Nahrungskette im Meer hat Mutter Natur es in ca. 400 Mill. Jahren Evolution nahezu perfekt ausgestattet. Aus eigener Anschauung kann ich sagen, daß sie mit ihrem stromlinienoptimerten Körperbau sehr elegante Schwimmer sind. So sind Strecken mit mehreren tausend Kilometern kein Thema - ein Blauhai - in den USA registriert und vor der Küste Westafrikas gefangen - hatte damit sage und schreibe 5500 km zurückgelegt.
Er verfügt über die dem Menschen vertrauten Sinne wie Geschmack, Tasten, Geruch, Gehör oder Sehen, aber in auf das Medium Wasser optimal abgestimmter Weise. So kann kann ein grauer Riffhai kleinste Barschextrakte noch in einer Konzentration von eins zu zehn Milliarden Teilen riechen. Das ist ein Tropfen Wein auf die Wassermenge eines mittelgroßen Schwimmbades! Auf bestimmte Stoffe wie z.B. menschliches Blut reagiert er gar nicht, auch wenn Großbuchstaben-Zeitungen und -sender da gerne was anderes erzählen. Darüberhinaus verfügt er noch über Sinnesorgane, deren Funktion wir bis heute nicht kennen - die Savischen Blasen oder das Sauglochorgan.
Trotz seiner exponierten Stellung innerhalb der Nahrungskette hat er einen schlimmen Feind - den Menschen, obwohl der eigentlich gar nicht zu seinem Futterspektrum gehört. Er attackiert einen Menschen erst dann, wenn dieser unter Verletzung von Vorsichtsmaßregeln in sein Revier eindringt oder wenn z.b. Blut harpunierter oder nach dem Angeln Reste ausgenommener Fische im Wasser ist/sind - eine weitverbreitete Unsitte von Anglern. Oder würdet Ihr im Ernst einen wütend kläffenden Dobermann den Kopf tätscheln wollen, nachdem Ihr gerade in der Küche Gulasch geschnitten habt?
So tragisch das im Einzelfall auch ist, sind die 5 - 15 Unfälle mit Todesfolge pro Jahr absolut singuläre Ereignissse, gemessen an der Zahl der Menschen, die zum Baden oder Tauchen weltweit ins Wasser gehen; genauso vereinzelt wie eine fallende Kokosnuss. In einer Studie wurde festgestellt, daß jährlich zehnmal mehr Menschen durch herabfallende Kokosnüsse erschlagen werden. Holzen wir deshalb alle Palmen ab? kopfkratz
Haie werden aber wahllos getötet. Unfälle mit Haien haben selten ein negativeres Image über ein Tier geschaffen oder mit anderen Worten, wer schützt schon etwas, wovor er Angst hat. Diese Hysterie geht inzwischen soweit, daß etwa 70 bekannte Arten auf der roten Liste der von der Ausrottung bedrohten Tierarten stehen. Eine lernresistente Fischereilobby mit mafiösen Strukturen sorgt dafür, dass der Hai auf verabscheuungswürdige Weisen gejagt und ausgeschlachtet wird. Das berüchtigte Finning - dem Tier werden bei lebendigem Leibe die Flossen abgeschnitten und wird dann ins Wasser zurückgeworfen, wo es grausam verendet - dient einzig und allein dem Zweck, daß man eine nur aus Knorpel bestehende geschmacklose, dafür aber prestigeträchtige Haiflossensuppe essen kann. Oder Läden wie die Metro AG bzw. das berühmte KaDeWe in Berlin, die sich beharrlich weigern, Hai-"Delikatessen" aus dem Angebot zu nehmen, weil sie so gefragt sind - die Speise als Statussymbol. :motz
Da ist die Pharma- oder Kosmetikindustrie fast harmlos zu nennen - naja - abgetakelte menschliche Fregatten sollen als Statussymbole ja auch wieder flott gemacht werden können *räusper* Aber die landen dann über kurz oder lang im Sondermüll , weil sich bedingt durch die allgemeine Meeresverschmutzung Schadstoffe wie Methylquecksilber verstärkt im Fettgewebe des Hais anreichern.
Da der Hai als Raubtier in kurzer Zeit nur wenige Nachkommen zeugt - ein Dornhai, aus dessen Bauchlappen die bekannten Schiller-Locken gemacht werden, ist erst nach ca. 25 Jahren geschlechtsreif - werden hier geradezu Generationen vernichtet.
Einige Menschen wie Gerhard Wegener, Dr. Erich K. Ritter oder kein geringerer als Prof Dr. Hans Hass, der zur Unterstützung in Ebay Facsimiles seiner Doktorarbeit versteigern liess, wehren sich gegen diese Vernichtung aus reiner Unkenntnis bzw. Dummheit mit ihrer ehrenamtlichen Arbeit unter www.sharkproject.org. Diese Arbeit finde ich aller Ehren wert, die ich mit diesem Posting hier bekanntmachen und unterstützen möchte. clap
Was passiert eigentlich, wenn der Hai geht?
Was auf den ersten Blick ein verführerischer Gedanke sein mag - keine tödlichen Unfälle mehr - wäre die verhängnisvoll umfangreiche Vermehrung der Tierarten, die bisher Beute der Haie waren. Ein aktuelles Beispiel ist Neuseeland, wo die Austernzucht seit Jahren in der Krise steckt, weil sich die Kraken überproportional vermehrt haben. In einer Art Dominoprinzip würde das Zusammenbrechen der Nahrungsketten zu einer Reduzierung des Phytoplankton, was ca. 75 % des Weltsauerstoffs produziert, führen. Auch wenn ihr jetzt sagt, was geht mich Neuseeland an - ist doch schön weit weg, sollten wir uns Menschen langsam mal Gedanken machen, wie es ist, deshalb dauerhaft ohne Sauerstoff auszukommen - denn mit dem Regenwald sieht es ja auch nicht mehr so gut aus. Und was das teuflische ist - dieser Prozeß kommt nicht irgendwann in ferner Zukunft zum Tragen, sondern in einer überschaubaren Zeitspanne von 5 - 10 Jahren!
Was könnt Ihr tun?
Eigentlich ganz einfach - paßt auf, was Ihr im Fischrestaurant eßt oder welchen Fisch Ihr kauft - am besten meiden, was
- Seeaal,
- Schillerlocken,
- Kalbsfisch,
- Speckfisch,
- Karbonadenfisch,
- Königsaal,
- Steinlachs oder
- Seestör ist (tja - die Fischindustrie ist erfinderisch, wenn es ums Vermarkten geht )
und laßt die Haie in Frieden (auch im Fernsehen), ich denke, daß wir sie mal noch sehr dringend brauchen werden.
Wer sich weiter dazu einlesen möchte, sei auf folgende Seiten verwiesen:
SHARKPROJECT International e.V.
http://www.sharkproject.org/phpBB2/index.php (das Forum dazu)
SHARKPROJECT International e.V.
SHARKPROJECT International e.V. (auch hier das Forum dazu - besonders empfehlenswert die Hall of Fame/Shame!)
Bali Reiseberichte Indonesien Tauchgebiete Deutsche Tauchschule
Deutsche Elasmobranchier-Gesellschaft e.V.
Vielleicht noch einen kurzfristigen Tipp für den Wunschzettel: Mit Haien sprechen , Kosmos-Verlag 2004
Oder per Podcast : Titel - Saving a Species: A Shark Story 28:03 - Interpret - SeaWorld Adventure Parks
Ansonsten wünsche ich allen einen besinnlichen 4. Advent
abendliche Grüße aus Waldau
bahnrolli
Ich stecke gerade im Kommentar zu einem Film mit Unterwasseraufnahmen, wo auch schlafende Haie zu sehen sind, die eigentlich dorthin gehören und nicht die Suppenschüsseln überspannter Europäer oder Taiwanesen.
Die Tiere haben nun absolut gar nichts mit den Bildern zu tun, die man z.b. von Steven Spielberg in seinem weißen Hai präsentiert bekommt - menschenfressende Monster, die irgendwelche überbezahlten Hollywoodstars fressen oder altersschwache Kutter zum Kentern bringen. In freier Wildbahn geht der weiße Hai im übrigen nur alle 2 Monate auf Jagd.
Als Raubtier am oberen Ende der Nahrungskette im Meer hat Mutter Natur es in ca. 400 Mill. Jahren Evolution nahezu perfekt ausgestattet. Aus eigener Anschauung kann ich sagen, daß sie mit ihrem stromlinienoptimerten Körperbau sehr elegante Schwimmer sind. So sind Strecken mit mehreren tausend Kilometern kein Thema - ein Blauhai - in den USA registriert und vor der Küste Westafrikas gefangen - hatte damit sage und schreibe 5500 km zurückgelegt.
Er verfügt über die dem Menschen vertrauten Sinne wie Geschmack, Tasten, Geruch, Gehör oder Sehen, aber in auf das Medium Wasser optimal abgestimmter Weise. So kann kann ein grauer Riffhai kleinste Barschextrakte noch in einer Konzentration von eins zu zehn Milliarden Teilen riechen. Das ist ein Tropfen Wein auf die Wassermenge eines mittelgroßen Schwimmbades! Auf bestimmte Stoffe wie z.B. menschliches Blut reagiert er gar nicht, auch wenn Großbuchstaben-Zeitungen und -sender da gerne was anderes erzählen. Darüberhinaus verfügt er noch über Sinnesorgane, deren Funktion wir bis heute nicht kennen - die Savischen Blasen oder das Sauglochorgan.
Trotz seiner exponierten Stellung innerhalb der Nahrungskette hat er einen schlimmen Feind - den Menschen, obwohl der eigentlich gar nicht zu seinem Futterspektrum gehört. Er attackiert einen Menschen erst dann, wenn dieser unter Verletzung von Vorsichtsmaßregeln in sein Revier eindringt oder wenn z.b. Blut harpunierter oder nach dem Angeln Reste ausgenommener Fische im Wasser ist/sind - eine weitverbreitete Unsitte von Anglern. Oder würdet Ihr im Ernst einen wütend kläffenden Dobermann den Kopf tätscheln wollen, nachdem Ihr gerade in der Küche Gulasch geschnitten habt?
So tragisch das im Einzelfall auch ist, sind die 5 - 15 Unfälle mit Todesfolge pro Jahr absolut singuläre Ereignissse, gemessen an der Zahl der Menschen, die zum Baden oder Tauchen weltweit ins Wasser gehen; genauso vereinzelt wie eine fallende Kokosnuss. In einer Studie wurde festgestellt, daß jährlich zehnmal mehr Menschen durch herabfallende Kokosnüsse erschlagen werden. Holzen wir deshalb alle Palmen ab? kopfkratz
Haie werden aber wahllos getötet. Unfälle mit Haien haben selten ein negativeres Image über ein Tier geschaffen oder mit anderen Worten, wer schützt schon etwas, wovor er Angst hat. Diese Hysterie geht inzwischen soweit, daß etwa 70 bekannte Arten auf der roten Liste der von der Ausrottung bedrohten Tierarten stehen. Eine lernresistente Fischereilobby mit mafiösen Strukturen sorgt dafür, dass der Hai auf verabscheuungswürdige Weisen gejagt und ausgeschlachtet wird. Das berüchtigte Finning - dem Tier werden bei lebendigem Leibe die Flossen abgeschnitten und wird dann ins Wasser zurückgeworfen, wo es grausam verendet - dient einzig und allein dem Zweck, daß man eine nur aus Knorpel bestehende geschmacklose, dafür aber prestigeträchtige Haiflossensuppe essen kann. Oder Läden wie die Metro AG bzw. das berühmte KaDeWe in Berlin, die sich beharrlich weigern, Hai-"Delikatessen" aus dem Angebot zu nehmen, weil sie so gefragt sind - die Speise als Statussymbol. :motz
Da ist die Pharma- oder Kosmetikindustrie fast harmlos zu nennen - naja - abgetakelte menschliche Fregatten sollen als Statussymbole ja auch wieder flott gemacht werden können *räusper* Aber die landen dann über kurz oder lang im Sondermüll , weil sich bedingt durch die allgemeine Meeresverschmutzung Schadstoffe wie Methylquecksilber verstärkt im Fettgewebe des Hais anreichern.
Da der Hai als Raubtier in kurzer Zeit nur wenige Nachkommen zeugt - ein Dornhai, aus dessen Bauchlappen die bekannten Schiller-Locken gemacht werden, ist erst nach ca. 25 Jahren geschlechtsreif - werden hier geradezu Generationen vernichtet.
Einige Menschen wie Gerhard Wegener, Dr. Erich K. Ritter oder kein geringerer als Prof Dr. Hans Hass, der zur Unterstützung in Ebay Facsimiles seiner Doktorarbeit versteigern liess, wehren sich gegen diese Vernichtung aus reiner Unkenntnis bzw. Dummheit mit ihrer ehrenamtlichen Arbeit unter www.sharkproject.org. Diese Arbeit finde ich aller Ehren wert, die ich mit diesem Posting hier bekanntmachen und unterstützen möchte. clap
Was passiert eigentlich, wenn der Hai geht?
Was auf den ersten Blick ein verführerischer Gedanke sein mag - keine tödlichen Unfälle mehr - wäre die verhängnisvoll umfangreiche Vermehrung der Tierarten, die bisher Beute der Haie waren. Ein aktuelles Beispiel ist Neuseeland, wo die Austernzucht seit Jahren in der Krise steckt, weil sich die Kraken überproportional vermehrt haben. In einer Art Dominoprinzip würde das Zusammenbrechen der Nahrungsketten zu einer Reduzierung des Phytoplankton, was ca. 75 % des Weltsauerstoffs produziert, führen. Auch wenn ihr jetzt sagt, was geht mich Neuseeland an - ist doch schön weit weg, sollten wir uns Menschen langsam mal Gedanken machen, wie es ist, deshalb dauerhaft ohne Sauerstoff auszukommen - denn mit dem Regenwald sieht es ja auch nicht mehr so gut aus. Und was das teuflische ist - dieser Prozeß kommt nicht irgendwann in ferner Zukunft zum Tragen, sondern in einer überschaubaren Zeitspanne von 5 - 10 Jahren!
Was könnt Ihr tun?
Eigentlich ganz einfach - paßt auf, was Ihr im Fischrestaurant eßt oder welchen Fisch Ihr kauft - am besten meiden, was
- Seeaal,
- Schillerlocken,
- Kalbsfisch,
- Speckfisch,
- Karbonadenfisch,
- Königsaal,
- Steinlachs oder
- Seestör ist (tja - die Fischindustrie ist erfinderisch, wenn es ums Vermarkten geht )
und laßt die Haie in Frieden (auch im Fernsehen), ich denke, daß wir sie mal noch sehr dringend brauchen werden.
Wer sich weiter dazu einlesen möchte, sei auf folgende Seiten verwiesen:
SHARKPROJECT International e.V.
http://www.sharkproject.org/phpBB2/index.php (das Forum dazu)
SHARKPROJECT International e.V.
SHARKPROJECT International e.V. (auch hier das Forum dazu - besonders empfehlenswert die Hall of Fame/Shame!)
Bali Reiseberichte Indonesien Tauchgebiete Deutsche Tauchschule
Deutsche Elasmobranchier-Gesellschaft e.V.
Vielleicht noch einen kurzfristigen Tipp für den Wunschzettel: Mit Haien sprechen , Kosmos-Verlag 2004
Oder per Podcast : Titel - Saving a Species: A Shark Story 28:03 - Interpret - SeaWorld Adventure Parks
Ansonsten wünsche ich allen einen besinnlichen 4. Advent
abendliche Grüße aus Waldau
bahnrolli