Welcher Rechner für Server empfehlenswert?

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RobertGrund

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Hallo MacUser,

ich bin auf der Suche nach einer günstigen Mac OSX-Server-Lösung für eine kleine Firma. Überwiegend soll der Server File- und Pinter-Sharing, Mail- und Verzeichnis-Dienste anbieten. Vor allem soll die gemeinsame Nutzung großer Dateimengen und deren Backup von dem Server gemanagt werden.

1.
Die einfachste Lösung erscheint mir der Gebrauch eines Mac minis und einem RAID-Massenspeicher von LaCie mit 4 TB zu sein.

2.
Alternativ wäre auch ein MacPro mit 4 Festplatten und einer RAID-Karte möglich, der natürlich wesentlich mehr Leistung hätte.

Was erscheint sinnvoller? Welche Möglichkeit ist flexibler zu erweitern? Welche bietet bessere Backup-Möglichkeiten? Würde man die Leistung des MacPros beim File-Sharing überhaupt merken?


Vielen Dank für die Hilfe.
R.
 
Nimm den Mac mini. Ich habe hier auch einen stehen und selbst wenn ich grosse Datenmengen übertrage langweilt sich die Maschine unendlich.
Allerdings darf man eines nicht vergessen: Der mini hat "nur" Firewire 400. Wenn man grosse Datenmengen zu übertragen hat, ist das der Flaschenhals.
Die Frage ist nun, wo man mehr investieren will: In den Mac Pro, der in der Anschaffung teuerer ist und auch wesentlich mehr Unterhalt kostet, da die Energiekosten enorm sind, oder ob man in einen mini investiert, der sehr wenig Energie verbraucht, allerdings nicht ganz so schnell auf die Platten schreiben kann.
Ich persönlich würde mich für den mini entscheiden.
 
Nimm bloß keinen Mac mini! :)

Nein aber mal ehrlich. Der Mac mini reicht als Rechner vollkommen aus. Der größte Nachteil ist aber, dass er eben kein RAID von Haus aus kann. Man kann es nachrüsten über FW400, aber das wird niemals so schnell sein, wie ein internes IDE/SATA/SCSI-RAID. Aber für das was Du vor hast, ist eigentlich ein Mac viel zu viel. Das geht auch mit einer einfachen Linux-Kiste für einen Bruchteil des Geldes. Zumal dort auch direkt der RAID-Controller inkl. HDDs eingebaut werden kann. Das verbraucht dazu auch nochmal weniger Geld beim Strom, da die externen HDDs oftmals eine schlechte Energiesparoption haben und das externe Netzteil eine erheblich schlechtere Leistung hat.

Solltest Du oder wer auch immer das administriert natürlich keine Ahnung von Linux haben, dann ist ein Mac sicherlich nicht falsch. Aber auch hier ist viel Konfiguration von nöten. Wenn das Budget da ist, dann würde ich zum Mac Pro raten, ansonsten reicht der mini sicherlich aus. Wenn aber mehrere Leute gleichzeitig große Datenmengen bewegen wollen, dann kommt man eigentlich um einen "richtigen" Server nicht herum - sprich interne 3,5" Festplatten mit ordentlichem Controller. Die externen Platten haben ja oft nur 2,5"...
 
Ist bei einer Nutzung als Fileserver nicht eher das Netzwerk der Flaschenhals und weniger die internen/externen Festplatten? Ich meine, welche Übertragungsrate erreicht man effektiv im GBit-Lan (von den Clients zum Server) und welche per FW-400 (von den externen Platten zum Server)?

Gruß,
Thomas
 
naja ist bei gbit lan - nicht alleine die hdd schon ein flaschen hals?;)
nfs ist vom overhead sicher besser - wie schauts eigentlich mit afp und overhead aus?
 
Rein theoretisch sollte der Mini reichen. Ich nutze hier selbst einen G4 AGP Sawtooth (bis vor kurzen mit 400 jetzt mit 1000 MHZ) als Fileserver. Normal läuft OS 10.4 Server darauf und momentan zum testen 10.5 Server. Das macht diese alte Kiste ohne Probleme mit. :D

In der Firma haben wir einen XServe G5, das ist schonmal eine ganz feine Sache. Die Großen Vorteile vom XServe sind die HotSwap-Festplatten und das Raid (Falls im Raid mal eine ausfällt kann man die wirklich leicht wieder wechseln) und natürlich die Möglichkeit der Rackmontage. Ein MacPro wäre ansonsten ziemlich gleichwertig.

Den großen Unterschied macht das Betriebsystem. OSX Server frisst nicht nur weniger Ressourcen, sondern bietet natürlich auch weit besere Konfigurationsmöglichkeiten als die Worksation-Version. Ich würde folglich von Rumbasteln am normalen OSX, um daraus einen Server zu basteln abraten und OSX Server empfehlen. Damit ist es dann fast egal, welchen Mac man als Server einsetzt.

Einziger Nachteil beim Mini dürfte sein, daß wenn die Festplatte ausfällt der Rechner erstmal neu aufgesetzt werden muss. Ein Mac mit internem Raid wäre sofort wieder einsatzbereit.
 
naja ist bei gbit lan - nicht alleine die hdd schon ein flaschen hals?

Jain.
Es kommt immer darauf an, welche Art von Daten man nutzt. Ich habe ein wirklich gutes und performantes Netz und erreiche je nach Daten 16 - 20 MB/s.
Nur, wenn ich direkt auf dem mini auf die Disk schreibe komme ich an die Grenze des Firewire Bridge Chips ran, der bei ca. 30 MB/s liegt.
Aber auch hier sieht man, dass Firewire 800 auch nicht wirklich eine Hilfe wäre.
Wenn man übers Netz Daten verschiebt, dann ist das verwendete Protokoll oftmals der Bottleneck. Wenn die Daten dann auch noch zufällig sind und aus kleinen I/Os bestehen, dann hängt es am Ethernet Protokoll.
Also man sieht, es spielen eine Menge Faktoren mit rein und der Server selbst ist das letzte Glied in der Kette und mittlerweile wirklich vernachlässigbar (zumindest was die Performance angeht).
 
In Druckereien, die doch Terrabyte an Daten schaufeln, findet man keine Mac-Server sondern Dell-Server, auf denen ExtremeZ-IP oder ähnliches läuft. Als Mailserver gibt es dann irgendein Linux mit Postfix.

Wolf
 
Ich kenne sogar noch viele Betriebe, die noch auf uralte Sun-Server setzen. Die sind zwar relativ langsam, aber absolut zuverlässig. Ich glaube fast die Dinger würden sogar einen Atomkrieg überstehen. :D
 
Danke für die vielen Antworten. Das hat mir sehr weitergeholfen.

Noch zwei Fragen:

Empfiehlt sich eine externe RAID-Festplatte mit USB-Anschluss oder eine mit Netzwerkanschluss?

Der MacPro (bzw. der XServe) haben ja zwei Netzwerkanschlüsse. Würde man die Leistung beim Zugriff von mehreren Usern spüren? Oder sind da die Festplatten wieder das Bottleneck?
 
Auf keinen Fall Raid mit USB!! Prozessorlast und reelle Geschwindigkeit sprechen dagegen. Wenn es das gibt nimm auf jeden Fall Firewire. Bei unserem XServe haben wir ein externes Raid per SCSI (Sonnet Atto) angeschlossen, was auch eine gute Option ist, beim MacMini aber leider nicht geht.

Die zwei Netzwerkanschlüsse beim MacPro sind für viele Sachen zu gebrauchen. Man könnte z.B. den einen fürs LAN und den anderen für DSL nutzen. Wir haben in der Firma beispielsweise ein Mac und ein PC-Netzwerk. Die zweite Karte des XServe bildet die Schnittstelle ins PC-Netzwerk, während das Mac-Netz ansonsten abgeschottet ist. etc. etc.

Es ist schwer was zu der Geschwindigkeit bei mehreren Usern zu sagen. Vieviel sind mehrere? 5, 10, 100? Bei uns greifen 5 User permanent auf den XServe zu. Geschwindigkeitsverluste kann ich absolut nicht feststellen.
 
Also ich kann auch nur empfehlen einen PowerMac oder MacPro (gebraucht oder neu je nach Budget) mit OSX Server zu nehmen.

Ein Mini würde sicherlich von der Leistung her reichen aber ein PowerMac, MacPro, Xserve hat Vorteile, die für den Server-Betrieb unerlässlich sind. Festplatten könne zum Beispiel direkt im Gehäuse untergebracht werden. Es können zusätzliche Karten eingebaut werden, um Streamer anschließen zu können, wenn man kein Offsite-Online-Backup realisieren kann. Denn gerade für ein Unternehmen ist offsite-Backup notwendig. CD/DVD, externe Festplatten (die man ständig herumschleppt) sind für solche Dinge nicht nutzbar.
Auch bei einem Offsite-Online-Backup muss man sich ansehen, wie diese die Datensicherheit gewährleisten.

Wir haben jahrelang einen PowerMac G4 mit Jaguar Server gehabt bzw. haben ihn noch. Seit Ende letzten Jahres bin ich dabei umzustellen auf einen Xserve mit Leopard Server. Allerdings habe ich noch Probleme mit der Datenmigration. Daher läuft der alte Server noch, weil ich einfach nicht weiß wie ich die Benutzeraccounts migriere. Denn leider gibt es keinen direkten Upgrade-Path von Jaguar-Server auf Leopard-Server außer die Datenneueingabe von Hand; auf die es wohl hinauslaufen wird.

Bedenke aus Finanzamssicht müssen alle geschäftsrelevanten Daten bis zu 8 Jahren bereitgehalten werden. Wie dies realisiert wird, ist dem Finanzamt egal. Aber es muss gewährleistet werden.
 
Hallo Pingu, ich teile Deine Meinung bzgl. PowerMac oder MacPro. Halte das auch für die beste Lösung. Das mit den Backups ist auch bei uns das schwierigste Thema. Zum einen sind bei uns die Daten auf dem internen und dem externen Raid gut vor Festplattenausfall geschützt (schon einmal passiert) und zusätzlich findet noch eine Sicherung mittels Retrospect auf Band statt. Der Streamer ist ein Gerät von Sony, das auch per SCSI am XServe hängt.

Zu Deinem Problem bzgl. Migration der Benutzerkonten: Wir planen den Sprung von 10.4 auf 10.5 Server. Da selbst unser ASP dem Wechsel momentan noch kritisch gegenüber steht, teste ich 10.5 Server gerade auf einem G4 Sawtooth. Ich glaube zur Zeit geht kein Weg daran vorbei die Benutzer komplett neu anzulegen. Das war bei mir das einzige was wirklich funktioniert hat. Danach müssen die Rechte für die abgelegten Daten neu angelegt werden, was ja bei OSX Server zum Glück weit besser klappt, als bei der Workstation-Version. Unglücklich bin ich vor allem noch mit iChat- und iCal-Server, das will noch nicht wirklich funktionieren und ich hoffe stark, daß 10.5.2 da Besserung bringt.
 
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