Was ist Verantwortung?

EuroCoffee

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Man hört es immer und irgendwie ist es doch klar: Jeder sollte für sein Leben Verantwortung übernehmen.
Allerdings ist das oft eine hohle Phrase - Verantwortung zu übernehmen: Das zu tun, was andere für verantwortlich halten? Ja wohl gerade nicht. Das zu tun, was man selbst für richtig hält? Schon eher...(?)
Bedeutet es, sich selbst als Urherber seines Schicksales zu verstehen? Oder sich an bestimmte ethische Regeln zu halten? Sich zu disziplinieren?

Was bedeutet es, Verantwortung für sich zu übernehmen? Was bedeutet es für Euch? Habt ihr Schlüsselerlebnisse gehabt? Habt ihr irgendwann erlebt, was Selbstverantwortlichkeit bedeutet? Ein Aha-Erlebnis?
 
Du bist selbst dafür verantwortlich aus deinem Leben (mit ALLEM, was dazu gehört!) das zu machen, was du für richtig hälst!
Alles andere hat mit "Verantwortung übernehmen" meiner Meinung nach nicht viel zu tun...
 
Ver-Antwortung, das sollte doch eigentlich heißen: Rede und Antwort stehen können für das, was man getan hat. Also

(a) "Ich war es, auf mich geht es zurück"

und

(b) "Ich kann (logisch, moralisch...) begründen, wieso, warum, weshalb..., und zwar..."

Im PR-Bereich heißt Verantwortung aber etwas anderes. Da kommt es nur darauf an, dass sich ein Überführter einfach hinstellt, einen auf ehrlich macht und "die Verantwortung übernimmt" - was aber nicht automatisch heißt "Ich war's" und schon gar nicht "Ich bin schuldig", sondern auch als "ich nehme die Verantwortung auf mich" interpretiert werden kann und soll.
 
Verantwortung bedeutet, die Folgen für eigene oder fremde Handlungen zu tragen.
 
Ver-Antwortung, das sollte doch eigentlich heißen: Rede und Antwort stehen können für das, was man getan hat.

Für mich bedeutet Verantwortung nicht nur, das ich für mein Handeln in Wort und Tat jederzeit stehe und auch Rechenschaft darüber abgeben kann, sondern auch, das ich meine Handlungen nach moralischen, ethischen und sozialen Werten ausrichte, die ich jederzeit in Wort und Tat vertreten kann.
 
Man hört es immer und irgendwie ist es doch klar: Jeder sollte für sein Leben Verantwortung übernehmen.
Allerdings ist das oft eine hohle Phrase - Verantwortung zu übernehmen: Das zu tun, was andere für verantwortlich halten? Ja wohl gerade nicht. Das zu tun, was man selbst für richtig hält? Schon eher...(?)
Bedeutet es, sich selbst als Urherber seines Schicksales zu verstehen? Oder sich an bestimmte ethische Regeln zu halten? Sich zu disziplinieren?

Was bedeutet es, Verantwortung für sich zu übernehmen? Was bedeutet es für Euch? Habt ihr Schlüsselerlebnisse gehabt? Habt ihr irgendwann erlebt, was Selbstverantwortlichkeit bedeutet? Ein Aha-Erlebnis?

Wo soll man denn da jetzt anfangen? Wenn man differenziert auf Deine vielen Fragen eingehen möchte, müsste man eine ganze Abhandlung verfassen.
Kannst Du diesen Fragen-Wulst verantworten?:rolleyes:
 
Verantwortung ist, wenn man einen Thread nicht erstellt weil man weiss wohin er am Ende führt :hehehe:
 
"Verantwortung bedeutet, die Folgen für eigene oder fremde Handlungen zu tragen. Sie drückt sich darin aus, bereit und fähig zu sein, später Antwort auf mögliche Fragen zu deren Folgen zu geben. Eine Verantwortung zieht immer eine Verantwortlichkeit nach sich, d. h. dafür Sorge zu tragen, dass die Entwicklung des Verantwortungsbereichs im gewünschten Rahmen verläuft."

soll verantwortung aber auch gleich "schuld an allem" bedeuten?!? denn so wirds oft genug ausgelegt...
 
Handele so, dass die Maxime deines Handelns Grundlage des Handelns aller sein kann.

Oder genauer: „„Handle nur nach derjenigen Maxime, durch die du zugleich wollen kannst, dass sie ein allgemeines Gesetz werde.“ (Immanuel Kant)

Eigentlich ganz einfach, oder?
 
Handele so, dass die Maxime deines Handelns Grundlage des Handelns aller sein kann.

Oder genauer: „„Handle nur nach derjenigen Maxime, durch die du zugleich wollen kannst, dass sie ein allgemeines Gesetz werde.“ (Immanuel Kant)

Eigentlich ganz einfach, oder?

Ein Beispiel:
Ein Angestellter einer Firma wird beauftragt, einen wichtigen Auftrag mit einem ausländischen Unternehmen abzuwickeln. Er erhält die Verantwortung. Dieser Auftrag ist lebensnotwendig für die Firma; auch seine Existenz hängt daran.
Bald merkt er, dass ohne Schmiergeldzahlungen der Auftrag nicht zu holen ist und darüber hinaus die Produkte zum Teil mit Kinderarbeit hergestellt sind.

Eigentlich ganz einfach, oder?:rolleyes:
 
Das erinnert mich an:
„Sie mit Ihrer Freundin nachts im Park … ein paar betrunkene Russen … Sie haben die MP dabei…“
Zeittypische Frage an den Kriegsdienstverweigerer.

Aber: ja. Ganz einfach. Kann die Entscheidung, Produkte zu verkaufen, die nur mit Schmiergeldzahlungen zu bekommen und nur mit Kinderarbeit hergestellt werden können… kann die Grundlage dieser Entscheidung Grundlage des Handelns aller sein?

Wo ist die Grenze? Verkaufe ich Anlagen zur Herstellung von Giftgas, biologischen oder nuklearen Waffen an al-Quaida, wenn meine Existenz am Abschluss dieses Verkaufsvertrages hängt?

Ich weiß, so hast du das nicht gemeint.

Verantwortung zu übernehmen ist nicht vom Wetter abhängig… und darf auch nicht davon abhängen, ob jemand kommt und sie einfordert.
 
Das erinnert mich an:
„Sie mit Ihrer Freundin nachts im Park … ein paar betrunkene Russen … Sie haben die MP dabei…“
Zeittypische Frage an den Kriegsdienstverweigerer.

Aber: ja. Ganz einfach. Kann die Entscheidung, Produkte zu verkaufen, die nur mit Schmiergeldzahlungen zu bekommen und nur mit Kinderarbeit hergestellt werden können… kann die Grundlage dieser Entscheidung Grundlage des Handelns aller sein?

Wo ist die Grenze? Verkaufe ich Anlagen zur Herstellung von Giftgas, biologischen oder nuklearen Waffen an al-Quaida, wenn meine Existenz am Abschluss dieses Verkaufsvertrages hängt?

Ich weiß, so hast du das nicht gemeint.

Verantwortung zu übernehmen ist nicht vom Wetter abhängig… und darf auch nicht davon abhängen, ob jemand kommt und sie einfordert.


Ich wollte Dir nur klar machen, dass bei diesem Thema wirklich nichts einfach ist. Wir befinden uns ständig in Zwickmühlen und können doch oft nicht einmal Verantwortung für uns selber übernehmen.
Wenn Du Dir den kategorischen Imperativ in den Rucksack gepackt hast, wird er Dich mit seinem Gewicht ganz schnell auf den Boden der Realität zurück bringen!!
 
Wir befinden uns ständig in Zwickmühlen und können doch oft nicht einmal Verantwortung für uns selber übernehmen.

Das stimmt, und zwar gleich in zweifacher Hinsicht: Erstens können wir selbst dann, wenn wir konkrete Vorstellungen darüber haben, was in einem bestimmten Fall zu tun ist - durchaus auch gegen eine vorherrschende Mehrheitsmeinung -, nur aufgrund persönlicher Evidenzen handeln. Gerade so, wie Schopenhauer meinte: "Ich kann tun, was ich will. Aber ich kann nicht wollen, was ich will". Somit kann man in einem konkretem Fall unterschiedlicher Ansicht sein, was denn nun moralisch vertretbar ist und was nicht.

Zweitens ist man ja keine Insel, d.h., man trägt als Teil der Gesellschaft Verantwortung mit - für Dinge, die man persönlich nicht für richtig halten mag. Und dann kommen die unentrinnbaren Zwickmühlen (wie in dem Siemens-Beispiel weiter oben).
 
... eigene taten für sich selber so annehmen wie sie wahren.

es ist daher nicht tatsächlich möglich (gültig), für "andere" die verantwortung übernehmen.

jeder ist 100% für sich allein verantwortlich. und alle sind gemeinsam, für sich allein verantwortlich. ;)
 
Das ging ja schmerzlos. So schnell kann eine Frage beantwortet sein. Irgendwie hab ichs auch selber gewusst. Aber irgendein Problem hatte ich damit und weiß aber nicht mehr was es war. Vielleicht komm ich noch drauf...



Soll verantwortung aber auch gleich "schuld an allem" bedeuten?!? denn so wirds oft genug ausgelegt...​


Ja, vor allem wenn es um Verantwortung für einen Bereich oder Personen gibt über die man nicht die volle Kontrolle hat.
Wie kann man etwas verantworten, über das man nicht die volle Kontrolle hat?
Hier sind wir beim PR: Dann geht es nur darum so zu tun, als hätte man die volle Kontrolle und nimmt eigentlich nur die Schuld auf sich.
Das ist zum Beispiel der Fall, wenn ein Minister gehen muss, weil irgendein Unterbeamter misst gebaut hat.

Wo soll man denn da jetzt anfangen? Wenn man differenziert auf Deine vielen Fragen eingehen möchte, müsste man eine ganze Abhandlung verfassen.
Kannst Du diesen Fragen-Wulst verantworten?:rolleyes:

Ich gebe mal Antwort: Die Fragen sind ja nur eine Einladung, für alle, die etwas zu diesem Thema zu sagen haben. Da ich kein Leherer oder Hochschuldozent bin und dies hier keine Prüfung, kann ich es durchaus verantworten.

... eigene taten für sich selber so annehmen wie sie wahren.

Willst Du damit sagen, dass wir für alles, was uns widerfährt, verantwortlich sind? Oder dass wir uns dafür verantwortlich fühlen sollen?

es ist daher nicht tatsächlich möglich (gültig), für "andere" die verantwortung übernehmen. .jeder ist 100% für sich allein verantwortlich. und alle sind gemeinsam, für sich allein verantwortlich. ;)

Ja, man kann nur symbolisch die Schuld für andere auf sich nehen, aber wie kann man für etwas oder jemanden verantwortlich sein, wenn man keine Kontrolle hat?

Das heißt, Verantwortung setzt Kontrolle, also auch Freiheit vorraus.​
 
...sondern was...:noplan:

Jemand der an der Bar abhängt? ;)
Es wäre vielleicht gar keine so schlechte Prüfungsfrage. Was ich meinte ist, dass ich es durchaus verantworten kann diese Fragen zu stellen, da dadurch nichts passiert, was gegen meine Werte verstößt und in meinem Verantwortungsbereich liegt. Was ein jeder antwortet liegt nicht in meiner Verantwortung. Einem Prüfling gegenüber wären diese Fragen vielleicht unfair, oder auch nicht. Jedenfalls fühlte ich mich einem Prüfling gegenüber verpflichtet, gute, wohldefinierte beantwortbare Fragen zu stellen. Hier geht es mir um eine offene Diskussion auf dem Niveau von allgemeiner Lebenserfahrung und ein wenig Philosophie vielleicht, nicht um Wissenschaft. Es ist die Bar.
 
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