yens schrieb:
Der Powermac G5/Xeon.
Das beste aus beide Welten. Ist das technisch überhaupt möglich ein Board für 2 Unterschiedlich Prozessoren zu bauen?
Ich bezweifle mal ernsthaft, dass G5 & Xeon rein praktisch so auf einem Meinboard verbauen kannst, damit diese wie ein SMP System funtionieren. Du mußt bedenken, dass völlig verschiedene Komponenten verbaut werden müssten, die von der jeweils anderen CPU nicht unterstützt werden (Memory-Controller, North-/South-Bridge, GTL+, MCH, ICH etc. pp.)
Die einzige ökonomische Möglichkeit wäre wohl ein G5 mit Xeon-/P4-Erweiterungskarte (oder umgekehrt), die über PCI-X angebunden wird und auf der eine eigene Instanz von OS X läuft. So etwas ähnliches gab's übrigens schon Mitte der 90er Jahre von Apple, nur mit Windows auf der x86er-Karte. SUN hatte ähnliche Produkte für SPARC-Workstations und es gab mal auch einen Anbieter der G4-Karten mit Linux für PCs angeboten hat.
yens schrieb:
Wie könnte die Speicheranbindung realisiert werden?
Woran soll Darwin erkennen welcher Task an welchen Prozessor vergeben werden muss um optimal performance Rauzuholen?
Wie könnte Apple so was vermarkten?
Das Ganze wäre sehr aufwendig (= langsam & teuer), selbst mit 2 laufenden Darwin/MacOS X Instanzen, daher kaum attraktiv für die Nutzer. Ich bezweifle übrigens, dass MacOS X bei einem Fat-Binary entscheiden kann, auf welcher CPU der Code schneller abläuft...
Darüber hinaus gibt es noch das Endian Problem mit den Daten, die im RAM liegen. Jede CPU würde wohl einen eigenen lokalen Speicher benötigen, um zu gewährleisten, dass nicht die little-endian CPU die Daten der big-endian CPU überschreibt. Man stelle sich nur mal die Geschwindigkeitseinbusen bei der Verwendung der Zwischenablage vor, wenn größere Datenmengen von der x86-Instanz von OS X zur PPC-Instanz kopiert werden (d.h. konvertieren und ggf. 2x im RAM halten). Auch eine transparente Kennzeichnung der Speicherbereiche als little- oder big-Endian würde einiges an Performance kosten und benötigt höchstwahrscheinlich eine aufwendig umgeschriebene Version von MacOS X, falls solch eine Funktion nicht bereits implementiert ist.
Wahrscheinlich ist es für die meisten Nutzer sinnvoller und angenehmer, eine Zeit lang den PowerMac G5 zu behalten und sich dann parallel einen Apple-PC mit OS X zu kaufen. Irgendwann werden die Apple-PCs ja wohl schnell genug sein, sodass niemand mehr aus Performancegründen den PowerMacs nachheult.