Vortrag -> Barrierefreies Webdesign

-PHANTOMIAS-

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Hallo an alle!

Im Rahmen meines Studiums muss ich einen 20-minütigen Vortrag zum Thema "Barrierefreies Webdesign" halten, den ich mittels Keynote gestalte.
Da mit mir noch jemand dieses Thema hält, haben wir uns aufgeteilt:
Ich mache den "Theorie-Teil" und der Andere den "Praxis-Teil".

Ich habe nun bisher folgendes in Planung:
1. Was ist "Barrierefreies Webdesign"?
-> Ich will einleiten mit dem Internet, dass dies nicht mehr wegzudenken ist aus der heutigen Welt. Das ist sozusagen die Erklärung für "Webdesign"
-> Barrierefreiheit will ich erklären über Behinderungen (Blindheit, Taubheit, etc.) und dass dies nicht in bspw. Blindheit sein muss, sondern auch Sehschwäche.
Zudem will ich es erklären über verschiedene Ausgabemedien wie Handy/PDA, Monitore, ... (was noch?), so dass sich herausstellt:
Barrierefreiheit bedeutet dass JEDE PERSON mit JEDEM GERÄT (Technologie) Webseiten ansehen kann.

2. Standards und Richtlinien
-> W3C -> WCAG (grober Inhalt aufzeigen) + die WCAG-Symbole A, AA, AAA.
-> Dann die BITV, dass die auf WCAG basiert kurz vorstellen
-> Hier würde ich dann wohl gerne auch Beispiele zeigen und diese durch einen "Barrierefrei-Validator" mal testen lassen. Was hält Ihr von dieser Idee? oder passt dies nicht so in diesen zweiten Punkt der Präsentation?

3. Hier bin ich mir unsicher was ich noch bringen soll.
Vielleicht das Zeigen von Braille, Screenreadern u.a. Techniken mit denen sich Leute behelfen? Aber irgendwie kommt mir das dann so auf der Luft gegriffen vor, da zwischen Punkt 2 und Punkt 3 nicht so die Brücke schlagen kann.

Habt Ihr Anmerkungen dazu? Oder Ideen was man Schönes präsentieren könnte?
Hab auch mal gehört, dass man Sehfehler "sichtbar" machen kann. Also sowas wie grauer Star nachbilden.

Eure Ratschläge sind gerne willkommen.

Gruß -PHANTOMIAS-
 
Punkt 3 finde ich sehr gut und der läßt sich auch gut mit den anderen verbinden, denke ich. Es gibt immer noch (oder gar immer mehr?) Webseiten, die sich im Extremfalls als ein einzelnes Bild präsentieren oder wo zumindest Textabsätze in Bildform präsentiert werden. Woher soll denn der Screenreader nun wissen, daß es sich dabei eigentlich um Text handelt? Ich finde es immer sehr ärgerlich, wenn ich auf solche Seiten stoße.
Unangenehm, ja mehr als verwerflich ist auch die immer wieder mal gehörte Argumentation von Webdesignern, daß es sich bei Leuten mit Sehschwäche ja um eine Minderheit handele und man könne ja nicht auf jeden Rücksicht nehmen.

Mein Bruder ist blind, und er stellt demnach auch hohe (gerechtfertigte) Ansprüche an Webseiten und deren Layout.
 
Wie wäre es, wenn du den Unterschied zwischen Layout und Inhalt aufzeigst, in dem du einmal eine gut programmierte und eine weniger optimal programmierte Website mit einem reinen Text-Browser (wie z. B. Lynx) darstellst?
 
Was wären denn schlechte Webseiten in bezug auf Barrierefreiheit?
Gibt es da bekannte Beispiele von großen Unternehmen? Wenn ich irgendeine Webseite eines kleinen Dorfes zeige, hat das ja nicht so den Effekt wenn Amazon oder so gravierende Mängel hätten.

Gruß -PHANTOMIAS-
 
Hallo an alle!

Im Rahmen meines Studiums muss ich einen 20-minütigen Vortrag zum Thema "Barrierefreies Webdesign" halten, den ich mittels Keynote gestalte.
Da mit mir noch jemand dieses Thema hält, haben wir uns aufgeteilt:
Ich mache den "Theorie-Teil" und der Andere den "Praxis-Teil".

Ich habe nun bisher folgendes in Planung:
1. Was ist "Barrierefreies Webdesign"?
-> Ich will einleiten mit dem Internet, dass dies nicht mehr wegzudenken ist aus der heutigen Welt. Das ist sozusagen die Erklärung für "Webdesign"
-> Barrierefreiheit will ich erklären über Behinderungen (Blindheit, Taubheit, etc.) und dass dies nicht in bspw. Blindheit sein muss, sondern auch Sehschwäche.
Zudem will ich es erklären über verschiedene Ausgabemedien wie Handy/PDA, Monitore, ... (was noch?), so dass sich herausstellt:
Barrierefreiheit bedeutet dass JEDE PERSON mit JEDEM GERÄT (Technologie) Webseiten ansehen kann.

Gut! Würde ich auch in etwa so aufteilen. Zu den einzelnen Benutzergruppen würde ich noch die individuellen Barrieren beschreiben und Beispiele dazu zeigen. Bspw. könnte man eine weniger gute Seite (bzw. einen kleinen Ausschnitt) von einem Screenreader vorlesen lassen. Oder man zeigt eine Seite mit schlecht realiserter Drop-Down-Navigation um die Barrieren für motorisch Behinderte zu verdeutlichen. ...

2. Standards und Richtlinien
-> W3C -> WCAG (grober Inhalt aufzeigen) + die WCAG-Symbole A, AA, AAA.
-> Dann die BITV, dass die auf WCAG basiert kurz vorstellen
-> Hier würde ich dann wohl gerne auch Beispiele zeigen und diese durch einen "Barrierefrei-Validator" mal testen lassen. Was hält Ihr von dieser Idee? oder passt dies nicht so in diesen zweiten Punkt der Präsentation?

Hierzu würde ich die Notwendigkeit standardkonformen Webdesigns und die Trennung von Struktur/Inhalt und Darstellung betonen (vielleicht auch anhand der Abschaltung von CSS demonstrieren).

Einen Accessibility-Validator würde ich eher nicht zeigen - stattdessen lieber mehr konkrete Beispiele in Teil 1.

3. Hier bin ich mir unsicher was ich noch bringen soll.
Vielleicht das Zeigen von Braille, Screenreadern u.a. Techniken mit denen sich Leute behelfen? Aber irgendwie kommt mir das dann so auf der Luft gegriffen vor, da zwischen Punkt 2 und Punkt 3 nicht so die Brücke schlagen kann.

Diesen Punkt würde ich in 1.) integrieren - da kann man zu jeder Nutzergruppe die entsprechenen "barrierereduzierenden" Maßnahmen zeigen.

Gut finde ich auch immer, anhand den Barrieren Gehörloser zu zeigen, dass "Nicht-Behinderte" viele Barrieren oft nicht erkennen. Wenn man bspw. den Einsatz von Gebärdenvideos zeigt, kommt sehr oft die Frage, wieso DGS-Videos notwendig sind, da Gehörlose doch "lesen" können.

Habt Ihr Anmerkungen dazu? Oder Ideen was man Schönes präsentieren könnte?
Hab auch mal gehört, dass man Sehfehler "sichtbar" machen kann. Also sowas wie grauer Star nachbilden.

Eure Ratschläge sind gerne willkommen.

Gruß -PHANTOMIAS-

Was die Simluation von Sehfehlern angeht, kannst du dir vielleicht mal dieses Tool anschauen: http://www.vischeck.com

Gruß
Manuel
 
Was wäre denn eine Seite mit "schlecht realisierter Drop-Down-Navigation"?

Hmm, was könnte ich denn dann als Punkt 3 aufführen?

Gruß -PHANTOMIAS-
 
Was wäre denn eine Seite mit "schlecht realisierter Drop-Down-Navigation"?

Hmm, was könnte ich denn dann als Punkt 3 aufführen?

Gruß -PHANTOMIAS-

Die Primärnavigation bei n-tv.de wäre ein gutes Beispiel für ein schlechtes Navigationsmenü. Selbst viele Nicht-Behinderte werden wohl ihre Probleme damit haben. Deswegen sollte man auf solche Drop-Down/Pull-Down-Menüs verzichten.

Ich würde die Präsi gar nicht 3 Punkte untergliedern - vielleicht kann man auch feinere Unterteilungen vornehmen.
 
-> Barrierefreiheit will ich erklären über Behinderungen (Blindheit, Taubheit, etc.) und dass dies nicht in bspw. Blindheit sein muss, sondern auch Sehschwäche.

denk auch an nicht so offensichtliches. zb alte menschen oder körperlich behinderte menschen, die keine ruhige hand haben können eine schlechte dropdown navigation genausowenig bedienen! und in bezug auf inhalte: leute mit lernbehinderung. die brauchen evtl einen text mit einfachen wörtern statts vielen unbekannten fremdwörtern. das wird auch ständig vergessen.

Zudem will ich es erklären über verschiedene Ausgabemedien wie Handy/PDA, Monitore, ... (was noch?), so dass sich herausstellt:
Barrierefreiheit bedeutet dass JEDE PERSON mit JEDEM GERÄT (Technologie) Webseiten ansehen kann.
noch etwas schöner ausgedrückt statts "sehen" einfach nur "erfassen".
was noch: kopfhöhrer, blinde benutzen idR eine braillezeile immer parallel mit einem screenreader
2. Standards und Richtlinien
-> W3C -> WCAG (grober Inhalt aufzeigen) + die WCAG-Symbole A, AA, AAA.
-> Dann die BITV, dass die auf WCAG basiert kurz vorstellen
-> Hier würde ich dann wohl gerne auch Beispiele zeigen und diese durch einen "Barrierefrei-Validator" mal testen lassen. Was hält Ihr von dieser Idee? oder passt dies nicht so in diesen zweiten Punkt der Präsentation?
naja, mit einem validator kannst du eher nur auf valides xhtml usw testen. die inhaltliche struktur muss eh ein mensch prüfen.
3. Hier bin ich mir unsicher was ich noch bringen soll.
Vielleicht das Zeigen von Braille, Screenreadern u.a. Techniken mit denen sich Leute behelfen? Aber irgendwie kommt mir das dann so auf der Luft gegriffen vor, da zwischen Punkt 2 und Punkt 3 nicht so die Brücke schlagen kann.
naja wenn du jemanden kennst, der eine braillezeile hat, dann kannst du das vllt einbauen. nur ein foto zeigen ist da vllt auch etwas aus der luft gegriffen. aber mal vom preis der hardware her betrachtet auch wieder ok.
Habt Ihr Anmerkungen dazu? Oder Ideen was man Schönes präsentieren könnte?
Hab auch mal gehört, dass man Sehfehler "sichtbar" machen kann. Also sowas wie grauer Star nachbilden.
ja da gibts sogar programme für osx. musst mal auf macupdate.com oder versiontracker.com schauen...
 
Was wäre denn eine Seite mit "schlecht realisierter Drop-Down-Navigation"?

Hmm, was könnte ich denn dann als Punkt 3 aufführen?

Gruß -PHANTOMIAS-

geh doch auf captchas ein. die dinger nerven nicht nur blinde! es gibt wenigstens, wenn auch nur sehr selten, bemühungen um barrierearme captchas, die zb noch eine audioausgabe des captchas haben...
 
Hmm, dann muss ich mal schauen ob ich die 20 Minuten Vortragszeit auch ganz ausfülle mit den zwei Punkten.

Gruß -PHANTOMIAS-
 
@Manuel:
"Gut finde ich auch immer, anhand den Barrieren Gehörloser zu zeigen, dass "Nicht-Behinderte" viele Barrieren oft nicht erkennen. Wenn man bspw. den Einsatz von Gebärdenvideos zeigt, kommt sehr oft die Frage, wieso DGS-Videos notwendig sind, da Gehörlose doch "lesen" können."

-> Eine gute Frage! Wenn sie "nur" gehörlos sind, können sie ja lesen.
Ich habe leider auf Anhieb keine Antwort darauf dies zu erklären.
Kannst du mich auf die richtige Spur bringen?

Gruß -PHANTOMIAS-
 
@Manuel:
"Gut finde ich auch immer, anhand den Barrieren Gehörloser zu zeigen, dass "Nicht-Behinderte" viele Barrieren oft nicht erkennen. Wenn man bspw. den Einsatz von Gebärdenvideos zeigt, kommt sehr oft die Frage, wieso DGS-Videos notwendig sind, da Gehörlose doch "lesen" können."

-> Eine gute Frage! Wenn sie "nur" gehörlos sind, können sie ja lesen.
Ich habe leider auf Anhieb keine Antwort darauf dies zu erklären.
Kannst du mich auf die richtige Spur bringen?

Gruß -PHANTOMIAS-

Gehörlose können zwar lesen, jedoch ist die geschriebene Sprache für sie eher eine Fremdsprache. Da man die geschriebene Sprache relativ einfach von der Lautsprache ableiten kann, ist sie für Hörende eine natürliche "Sprachform". Gehörlose haben aber als "Muttersprache" zunächst nur die Gebärdensprache gelernt, die sich stark von der Lautsprache und der geschriebenen Sprache unterscheidet. Deswegen haben sie oft Verständisprobleme mit geschriebenen Texten - insbesondere dann, wenn die Textinhalte komplex formuliert sind und viele Fremdwörter enthalten.
 
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