Viele externe HDDs in ein NAS

macblum

macblum

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Moinsen,

auf die Gefahr hin, dass das hier schon mal besprochen wurde, möchte ich das gerne aktuell nachfragen.

Ich bin die lose Sammlung meiner externen HDDs leid und möchte mir nun endlich - bevor ich mir noch eine weitere Externe kaufe - ein NAS zulegen.

Da ich ein sparsamer Mensch bin, möchte ich die noch gut funktionierenden USB-Platten ein- oder umbauen.

Es handelt sich dabei vor allem um 3 WD Elements 1TB und 2 WD Elements 3 TB Platten, sowie eine WD 2TB Platte. Alle sind 2,5" groß. Es müssen aber nicht alle ins NAS. 4 Steckplätze würden reichen.

Nun zu den Fragen:
- geht das?
- macht das Sinn?
- welches Gehäuse würdet ihr empfehlen?

Ziele sind:
- Netzwerkzugriff auf Fotos, Filme und ggf. Musik, gerne auch vom TechniSat-Receiver
- Datensicherung evtl., dann vor allem Backup der Fotos

Zugegriffen wird sonst vom iMac und MacBook, falls möglich auch von iOS Geräten – und, wie gesagt, vom
TechniSat.

Habt ihr Tipps zu der Sache?

Besten Dank,
Macblum
 
Prinzipiell kann man das machen. Du bräuchtest dann ein entsprechendes NAS mit 6 Schächten für die Festplatten. Allerdings macht aufgrund der verschiedenen Festplattengrößen ein RAID-System mit allen Platten nicht unbedingt Sinn, da Speicherplatz verschenkt wird. Du müsstest die Festplatten also jeweils als eigene Volumes einrichten. Vielleicht lässt sich auch eine Mischform einrichten, die beiden 3 TB oder die drei 1 TB als Raid, und die anderen als einzelne Volumes. Hängt ggf. vom Hersteller ab ob dies möglich ist. Mit Gehäuse nehme ich an meinst du das NAS selbst? Ich habe bisher NAS-Systeme von Synology und QNAP gehabt. Finde beide sehr gut von der Oberfläche her.
 
Schau Dir auch mal Drobo an. Teste seit 4 Monaten die Netzversion, weil ich von MacBook und Windows PC darauf zugreife. Sicherung, TimeMachine und direkte Fotobearbeitung kein Problem. Habe dort (5-bay) alte HDDs gesammelt. Geht eine kaputt, kann im laufenden Betrieb gewechselt werden.
 
Habe dort (5-bay) alte HDDs gesammelt. Geht eine kaputt, kann im laufenden Betrieb gewechselt werden.
Das geht im Raid 5 aber nur mit gleichen Größen. Bzw. wenn man mischt bleibt nur die Größe der kleinsten Platte * (Anzahl der Platten-1) nutzbar übrig.
Bei 2 * 3 TB und 3 * 1 TB wären das netto 4 TB im Raid5 und 2 * 2 TB würden verschenkt

Schau dir außerdem mal die externen HDDs genau an ob darin überhaupt normale SATA-Platten sind. Teilweise haben die Platten auch direkt einen USB-Controller auf der Platine und sind somit in einem NAS gar nicht nutzbar.
 
Ich möchte mal erwähnen, das ich die Nutzung "gebrauchter" Platten, die nicht ausdrücklich für Dauerbetrieb freigegeben sind, für ein NAS welches wahrhaftig 24/7 Stunden/Tage läuft eher kritisch sehe.
 
Es handelt sich dabei vor allem um 3 WD Elements 1TB und 2 WD Elements 3 TB Platten, sowie eine WD 2TB Platte. Alle sind 2,5" groß.

Dummerweise hat WD bei einigen externen 2,5" Platte sich den SATA Anschluss gespart und den USB Port und Controller gleich an die Platine der Platte gelötet. Kannst also nicht in ein NAS stecken.
Schau erstmal nach ob Du so eine hast.

Ansonsten kannst Du dir die zahllosen Threads zum Thema NAS durchlesen.
Fazit: Synology oder QNAP und kauf dir vernünftige 3,5" Platten speziell für NAS oder Server. Hat mittlerweile jeder Hersteller im Angebot.
Ja, kostet. Aber Datenverlust weil man sparen möchte kostet noch mehr. Die alten USB Platten kannst Du ans NAS anschließen und als zusätzliches Backup nutzen.
 
Okay, ich verstehe!

Dann macht es ja mehr Sinn die beiden 3TB-Platten ins NAS zu stecken (macht 6TB) als fünf gemischte Platten (= 5x1 TB). Die kleinen Platten kann ich ja dann im Haus verteilen (PVR am TechniSat, etc).

Wie funktioniert das denn im NAS/RAID? Wird immer eine 1:1 Kopie angelegt (was aus brutto 6TB netto nur 3 TB machen würde)?
Oder kann man auch definieren, dass nur ein Teil gespiegelt wird?
 
Bei zwei Festplatten könntest du ein Raid 0 oder Raid 1 verwenden. Bei Raid 0 werden die Daten nach Reißverschlussprinzip auf die Platten verteilt. Dies erhöht die Geschwindigkeit der Zugriffe etwas. Fällt eine der beiden Festplatten allerdings aus, sind die Daten in der Regel futsch, da die zweite Festplatte nur einen Teil der Daten (Blöcke) hat. Bei Raid 1 werden die Daten gespiegelt. Fällt eine Platte aus, kann mit der zweiten Platte weitergearbeitet werden.
 
Ich möchte mal erwähnen, das ich die Nutzung "gebrauchter" Platten, die nicht ausdrücklich für Dauerbetrieb freigegeben sind, für ein NAS welches wahrhaftig 24/7 Stunden/Tage läuft eher kritisch sehe.
irgendwann sind die Platten immer gebraucht;)
in meiner Synology 209 laufen seit 4 Jahren "normale" Platten 24/7
 
Mit gebraucht meinte ich die möglicherweise jahrelange Nutzung VOR dem Einsatz im NAS. Ich habe auch teilweise "normale" Platten im NAS, allerdings läuft meins nicht rund um die Uhr. Man(n) kann Glück haben, aber wenns blöd kommt, ist die tolle Sicherung beizeiten hinüber. Und meistens dann, wenn man sie am nötigsten braucht. Freilich kann jeder machen wie er denkt, fand es aber erwähnenswert.
 
Laufen die NAS Platten tatsächlich durch? Ich rede ja immer noch von meiner kleinen Heimlösung ...

Ich stelle mir das so vor, dass das System wachsen und sich erneuern soll.

Nehmen wir an, das NAS hat 4 Plätze, die ich zunächst mit meinen 'gebrauchten' 2x3TB belege. Irgendwann schiebe ich dann eine neue Platte auf Platz 3 und später eine weitere auf Platz vier. Wenn über die Jahre Platte 1 oder 2 abraucht, wird diese wieder durch eine neue ersetzt.

So bleiben die Daten erhalten und der Plattenpark bleibt einigermaßen frisch ...

Wozu sonst ein NAS? Ich habe den Vorteil darin gesehen ...
 
Mit gebraucht meinte ich die möglicherweise jahrelange Nutzung VOR dem Einsatz im NAS. Ich habe auch teilweise "normale" Platten im NAS, allerdings läuft meins nicht rund um die Uhr. Man(n) kann Glück haben, aber wenns blöd kommt, ist die tolle Sicherung beizeiten hinüber. Und meistens dann, wenn man sie am nötigsten braucht. Freilich kann jeder machen wie er denkt, fand es aber erwähnenswert.
Hatte das schon verstanden. Ich glaube das 24/7 für alle Platten eh besser ist, als immer ein-/ausschalten. Wenn es dann trotzdem klappt, umso besser. Ein NAS ist ja auch nur für Verfügbarkeit, nicht als Backup gedacht. Das Backup läuft dann vom NAS auch noch zusätzlich.
 
Normalerweise gehen die Platten nach einer Zeit in einen Standy, wenn nicht auf das NAS zugegriffen wird. Zusätzlich könntest du das NAS auch noch zeitlich beschränken. Meins läuft z. B. nur Abends wenn ich von der Arbeit nach Hause kommt und am Wochenende tagsüber. Sicherlich hätte man mit speziellen 24/7 Platten ein optimaleres System, ich habe aber bisher mit normalen Platten auch nie Probleme gehabt. Wenn du ganz sichergehen willst ist es sinnvoll regelmäßig ein Backup vom NAS (inkl. Daten) zu erstellen und das Backup dann räumlich getrennt (z. B. Bankschließfach) zu lagern. Dann bist du neben "normalem" Datenverlust auch vor Diebstahl oder Feuer geschützt.
 
Laufen die NAS Platten tatsächlich durch? Ich rede ja immer noch von meiner kleinen Heimlösung ...
Bei mir? Ja, weil ich auch übers Netz darauf zugreife. Bei der alten Synology sind es 6,50€ im Jahr, das verkrafte ich gerade.;)
Beim Drobo habe ich noch keine Erfahrung über diese Zeit, aber da sind auch alle alten Platten drin - mal sehen.
 
Laufen die NAS Platten tatsächlich durch? Ich rede ja immer noch von meiner kleinen Heimlösung ...

Ich stelle mir das so vor, dass das System wachsen und sich erneuern soll.

Nehmen wir an, das NAS hat 4 Plätze, die ich zunächst mit meinen 'gebrauchten' 2x3TB belege. Irgendwann schiebe ich dann eine neue Platte auf Platz 3 und später eine weitere auf Platz vier. Wenn über die Jahre Platte 1 oder 2 abraucht, wird diese wieder durch eine neue ersetzt.

So bleiben die Daten erhalten und der Plattenpark bleibt einigermaßen frisch ...

Wozu sonst ein NAS? Ich habe den Vorteil darin gesehen ...
So habe ich es gemacht, erst mal die alten aufbrauchen und nach und nach dann zusätzliche rein, geht eine kaputt dann durch neue größere ersetzen.
 
Okay,

Ich merke, mir fehlt hier Basiswissen. Ein NAS ist NUR eine Netzwerk-HD (bzw. ein Bündel aus mehreren HDs), aber noch kein RAID, also müssen die Daten trotzdem extern gesichert werden, was die gleiche Volumengröße benötigt.

Vermutlich kann man dann im NAS auch unterschiedliche Plattengrößen zusammenwürfeln, deren Größen sich zu einem Ganzen addieren.

Im RAID braucht man aber gleiche Plattengrößen, da dort 1:1-Kopien erstellt werden.

Richtig?

NAS inkl. RAID geht nicht? (Optimal: 2x1 TB werden auf 1x2 TB gespiegelt?
 
Letztendlich ist ein NAS ein Netzwerkpeicher mit eigenem kleinen Betriebssystem. Die Festplatten die im NAS vorhanden sind können in einem RAID-Verbund betrieben werden, müssen aber nicht. Je nach NAS und Anzahl der Festplatten kannst du verschiedene RAID-Varianten verwenden. Z. B RAID 0, RAID 1, RAID 5, RAID 6 etc. Je Nach RAID kannst du damit eine höhere Performance beim Festplattenzugriff erreichen oder auch den Ausfall einer oder mehrerer Festplatten verkraften ohne Daten zu verlieren. Um ein Backup kommt man aber in der Regel nicht drum rum. Denn wenn du selbst Daten vom NAS löscht, so sind diese Weg. Da bringt es dir auch nichts wenn die Festplatte gespiegelt wird. Denn auf der gespiegelten Festplatten werden dann ebenfalls die Daten mitgelöscht. Daher solltest du auch ein NAS bzw. die darauf vorhandenen Daten regelmäßig sichern.

Generell ist der Vorteil vom NAS gegenüber einer externen Festplatte vor allem der, dass du von verschiedensten Geräten aus drauf zugreifen kannst (z. B. mehrere PCs, Handys etc.) und auch eine Verwaltungsoberfläche und meist ein Mediencenter hast. Ein NAS ist also quasi schon ein kleiner Server.

Deine Konstellation 2x1 TB werden auf 1x2 TB gespiegelt geht soweit ich weiß nicht. Du könntest aber die 2 TB Festplatte dann als Backupfestplatte verwenden. Meistens haben NAS schon integrierte Backuplösungen um auf eine externe am NAS angeschlossene Festplatte zu sichern. Achte in diesem Fall aber darauf, dass das NAS einen Anschluss wie USB 3.0, eSATA, Thunderbolt oder ähnliches hat. Einige günstige Geräte haben noch USB 2.0. Das ist je nach Festplattengröße recht langsam für ein Backup.
 
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Sehr schön erklärt (jedenfalls soweit ich das beurteilen kann).
USB 2 finde ich zum Sichern aber keineswegs zu langsam - es geht ja um eine Heim-Lösung, da werden sicher nicht ständig terabyteweise Daten zum Sichern anfallen.
 
Hmmm,
Vielen Dank für die sehr gute Erklärung.

Mein Gedanke vor der NAS-Lösung war schon mal, die externen HDs an den verschiedenen Mediengeräten anzuschließen und im Netzwerk freizugeben. Da kämen infrage mein iMac, die TineCapsule, mein Router (zur Zeit ein Speedport, bald eine Fritzbox) und vielleicht der TechniSat und/oder der BluRay Player. Ach ja, eine Wii U ist auch noch da. Welche der dort angeschlossenen Plattenndann wirklich im Netzwerk freigeschaltet oder nur lokal sichtbar sind, darüber habe ich mir noch keine Gedanken gemacht. Über den CCC könnte ich dann bestimmte Platten als Backup sichern. (Die Macs werden per TimeCapsule gesichert).

Ich denke, ich habe eine Reihe Geräte, die einen Teil des Jobs übernehmen könnten und bin mir nicht sicher, ob die Vorteile der NAS die Investition rechtfertigt ...

Hmmm, grübel ...
 
Also den iMac würde ich persönlich eher ausschließen. Das Gerät muss dann ja entsprechend immer eingeschaltet sein wenn du auf die Daten der angehängten Festplatte zugreifen möchtest. Mit der Fritzbox wirst du leider auch nicht viel Freude haben falls du an dieser eine externe Festplatte anschließen willst. Ich hatte zuerst eine Fritzbox mit USB 2.0 und jetzt eine mit USB 3.0 und die Performance ist wirklich unterirdisch und erreicht nicht im geringsten die Spezifikationen von USB 2.0 bzw. USB 3.0. Gibt zu der Thematik Fritzbox / Externe Festplatte auch einige Berichte im Internet. Du kannst es ja mal am Speedport Router ausprobieren. Vielleicht sieht es da besser aus. Mit TimCapsule kenne ich mich überhaupt nicht aus. Beim TechniSat und BluRay Player weiß ich auch nicht wie es da mit den Freigaben aussieht. Bin mir nicht sicher ob du vom iMac da an die Daten rankommst. Du kannst ja die verschiedenen Geräte mal austesten und schauen ob für dich eine passende Lösung dabei ist. Falls nicht kannst du dir ja immer noch ein NAS anschaffen.

Abei noch ein paar weitere Vorteile von einem NAS

- Rechteverwaltung (du kannst Benutzer anlegen und Berechtigungen für Ordnerzugriffe erteilen)
- Du kannst ein NAS als Webserver, FTP-Server, Druck-Server, Medienserver, iTunes-Server etc. betreiben
- Der Stromverbrauch ist gering (im Vergleich zum iMac, welcher laufen müsste wenn du dort die Festplatte anschließt)

Von QNAP gibt es übrigens eine Live-Demo-Oberfläche wo du das Betriebssystem vom NAS anschauen kannst.
https://www.qnap.com/de-de/support/con_show.php?op=showone&cid=8

Da kannst du ein Gefühl für bekommen wie so ein Betriebssystem vom NAS aussieht und welche Funktionen und Konfigurationsmöglichkeiten du hast.
 
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