Das ist natürlich
Nonsens.
Die Gewerkschaften und damit die Streiks sind die einzigen Möglichkeit der Arbeitnehmer mit dem Arbeitgeber auf "Augenhöhe" zu verhandeln, ihre Rechte zu formulieren und diese auch durchzusetzen.
Sonst kommt am Ende nur noch Social Freezing und Kanuurlaub als Mitarbeitermotivationsmaßnahmen raus.
Diese Tarifpartnerschaft hat sich zudem über Jahrzehnte bewährt.
Mit der Globalisierung schwabbelt natürlich auch das Bestreben hier herein, diese Arbeitnehmerrechte zu beschneiden.
Natürlich zum Wohle aller ...
Habt Ihr damals in der DDR 'nonsense' statt 'Unsinn' gesagt? 'Weekend' statt Wochenende?
Zum Thema.
In der heutigen Zeit erzeugen die Streiks nicht nur Kosten, Schäden, Ärger usw., sie führen zu eklatanten Ungerechtigkeiten.
Beispiele: Streiken können sich nur Mitarbeiter des Öffentlichen Dienstes (Kitas, Schulen, Nahverkehr, Flughafenmitarbeiter), der großen Ex-Monopolisten-Betriebe (Post, Bahn, Lufthansa) und selten der privaten Unternehmen (z.B. Opel vor Werkschliessungen).
Die ganz große Mehrheit der arbeitenden Bevölkerung kann NICHT streiken.
Den Schaden durch die Streiks versteht jeder. Verpasste Flüge, Bahnfahrten, nicht geleistete Arbeit wegen fehlender Kinderbetreuung, Schüler warten bei Eiseskälte an den Haltenstellen und kommen nicht oder zu spät in die Schule, Arbeitnehmer müssen Klimmzüge machen, um zur Arbeit zu kommen, usw.
Die Ungerechtigkeit, die Streiks erzeugen, ist schon etwas schwieriger zu verstehen. Ich versuch's.
Der Hauptbetroffene von Streiks, der Öffentliche Dienst, 'outsourced' und privatisiert - auch aufgrund der Streiks - vermehrt Teile der Infrastruktur. Private Busunternehmen befahren dann Strecken, deren Mitarbeiter viel weniger verdienen, als die privilegierte Kaste der ÖD-Angestellten.
Die Bahn verliert Marktanteile an die Privaten, die wiederum schlechter bezahlen.
Die Piloten der Lufthansa wahren zwar ihre Besitzstände - aber nur die der alten Knacker! - während die jungen, angehenden Piloten bei den Billigheimern anheuern müssen, damit der Laden sich im Wettbewerb halten kann.
Daraus folgt => Streiks wahren Privilegien und begünstigen eine 2-Klassen-Gesellschaft bei Angestellten.
Übrigens ist bei Streiks des ÖDs die bemühte Abstraktion 'der Arbeitgeber' besonders lächerlich, denn hier sind WIR, die Steuerzahler, der Arbeitgeber. Man müsste wirklich jede Art von Streiks beim ÖD verbieten.