Unterschied Stereotype und Vorurteile

braindub

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Hallo zusammen!
Der Vorurteilsthread wurde ja berechtigterweise geschlossen. Da sich aber der eigentliche Inhalt des Threads (nämlich Vorurteile) und der Grund der Schliessung (Streit) so sehr voneinander unterscheiden (oder auch nicht ;-)), wollte ich Ihn nochmals sachlich aufmachen. Hoffe das ist erlaubt :D
Stereotype sind von (fast) allen Menschen geteilte Bilder über andere Gruppen von Menschen. Und diese Menschenbilder sind zumindest in einer Kultur (fast) allen Menschen bewusst. z.B. Italiener sind eher Gigolos etc., wobei es dabei natürlich weit negativere und weniger harmlose Sichtweisen gibt. Die Frage ist nun, wie sich diese Stereotype in meinem Denken und Handeln manifestieren. Sobald dies in irgendeiner Art und Weise passiert, spricht man gemeinhin von Vorurteilen. Also Stereotype sind an sich noch nichts negatives, erst wenn daraus Vorurteile werden, sich das Handeln und Denken also nach diesen Stereotypen ausrichten, dann wird es schädlich.
Insofern ist es glaube ich recht schwierig, nicht bestimmte Stereotype über andere Gruppen im Kopf zu haben.

Vielleicht kann man auf der Basis nochmals dieses interessante Thema diskutieren (bitte ohne Stress) :cool:
 
vorurteile gründen einzig und allein auf der angst vor uns selbst. eigentlich braucht man nur das buch "der fremde in uns" zu lesen, dann ist das thema geklärt ;)
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Stereotypen sind eigentlich tatsächlich als Vorurteile zu übersetzen (sieht man auch im Gebrauch in Englisch). Stereotypen sind absolut etwas Negatives.
Was Du vielleicht meinst sind Prototypen: die kognitive Semantik hat da eine Theorie entwickelt, die besagt, dass Menschen diese Prototypen als Referenzsystem speichern.
Bestes Beispiel: Farben. Jeder hat eine Vorstellung der Farbe Rot. Wenn er also eine Farbe sieht, wird er einen Vergleich mit diesem abgespeicherten Prototypen ziehen.

Es gibt natürlich den "prototypischen" Italiener, der auf einem """"Erfahrungssystem"""" aufbaut. Und man kann einen tatsächlichen Menschen mit dem abgleichen. Sinn macht sowas denke ich nur im Feld der Kultur- und Sozialwissenschaften. Als Stammtischthema finde ich es mehr als ungeeignet, da eben fast jeder (und da schließ ich mich nicht aus) nur auf ein sehr subjektives und eingeschränktes Erfahrungsfeld zurückgreifen kann.

So, dass ist alles an gescheitem Senf, was mir grad so einfällt. :D
 
Hab jetzt grad noch den geschlossenen Thread gelesen....
Eignet sich, denk ich, wirklich nicht als Thema für dieses Forum. Aber wenn Dich das interessiert, es gibt ein paar tolle (wissenschaftliche) Bücher! Zu Stereotypen, Prototypen und Vorurteilen. ;)
 
Ich finde eigentlich, dass der geschlossene Thread für sich steht. Denn er zeigt noch einmal, was Vorurteile sind...;)

Ansonsten bin ich natürlich auch überzeugt, dass jeder welche hat. Und solange man in der Lage ist, diese zu überdenken, habe ich damit auch kein wirkliches Problem. Was ich nicht mag, ist diese übertrieben political correctness, die auf mich doch eher geheuchelt wirkt..
 
Naja, Stereotype sind nicht immer negativ beladen. Es gibt positive oder negative Stereotype. So sagen viele Menschen, dass Afroamerikaner ein gutes Rythmusgefühl haben .
Ich wollte mit dem Beitrag nur ausdrücken, dass es Meinungen über bestimmte Bevölkerungsgruppen gibt, die von einer bestimmten Kultur geteilt werden, wobei geteilt nicht bedeutet, dass alle damit übereinstimmen oder dem zustimmen würden. Es geht nur um das Wissen um diese angebliche Eigenschaft dieser Gruppe.
Und daher kann imho niemand sagen, dass er keine Stereotye hat. Sehr wohl kann ich aber sagen, dass ich keine Vorurteile habe, wenn ich mir nämlich dieser Stereotypen bewusst bin und diese nicht mein Denken und mein Handeln leiten lasse.
So ne Diskussion passt dooch sehr gut in die Bar... Man muss sich ja nicht gleich prügeln ;)
 
braindub schrieb:
Naja, Stereotype sind nicht immer negativ beladen. Es gibt positive oder negative Stereotype. So sagen viele Menschen, dass Afroamerikaner ein gutes Rythmusgefühl haben .

Das nennt man positiven Rassismus. Auch wenn Stereotype einen postiven Inhalt haben, sind sie an sich vielleicht unvermeidlich, aber ganz bestimmt nicht wünschenswert....
Und bevor Du das jetzt falsch verstehst: ich beschimpfe Dich nicht als Rassisten. Aber ich glaub nicht, dass der Austausch von nationalen Stereotypen wirklich was bringt. Und auch wenn Du gerne eine grundsätzliche Diskussion über Vorurteile führen willst, beweist Dein eigenes Beispiel, dass der Grad zum Unsachlichen/ Unwissenschaftlichen viel zu schmal für dieses Forum ist. Immerhin tummeln sich hier Apple-Spezialisten und keine Soziologen!
Auch wenn mir hier noch niemand den Besitz eines Dirndls unterstellt hat, obwohl ich aus Bayern bin....
:D
 

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ok, ich seh ein, dass wir das besser lassen sollten. :) Nur soviel: mit dem positiven Rassismus hast Du sicher recht. Der liegt allerdings auf einem Stereotyp begründet, das an sich nichts negatives aussagt. Deshalb gibt es sehr wohl positive Stereotypen. Ist eben eine sozialpsychologische Sichtweise. Wollte eigentlich nur an den geschlossenen Thread anschliessen und an die Mißverständnisse, die durch den Gebrauch des Wortes Vorurteile entstanden sind. Letztlich hat sich der Streit dort an der unterschiedlichen Auslegung dees Wortes Vorurteil entzündet. Wollte eigentlich nur zur Klärung beitragen ;)
Und nein, ich fühle mich durch Deinen Thread nicht als Rassisten beschimpft :)
Aber gut, lassen wir das Thema ruhen.
 
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