unauffällige Beendigung des Lebens

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"Es gibt eine schweigende und unauffällige Beendigung des Lebens, die darin besteht, dass man sich selbst immer ähnlicher wird und sich immer stärker wiederholend zu sich selbst verhält: Man denkt die Gedanken, die man schon immer gedacht hat, nur fester und starrer; man geht mit den Menschen um, mit denen man schon immer umgegangen ist, und nur mit ihnen; man nimmt zur Kenntnis, was man immer schon wusste; man verhält sich, wie man sich schon immer verhalten hat. Das Leben wird zur ungestörten Wiederholung seiner selbst und eine dauernde Rückkehr zu sich selbst. Das Haus, an dem man baut, wird immer enger, so eng, dass es nur noch der eigene Sarg ist. Die Zukunft kann nur noch gedacht werden als die Befestigung und Verteidigung dessen, was immer schon war und was sich immer schon ereignet hat. Dies leuchtet ein und scheint dem Leben Sinn zu geben, weil wir uns selbst am meisten einleuchten. Man verhält sich wie ein Erbe seiner selbst." Fulbert Steffensky


wie macht ihr das denn? geht es euch ähnlich manchmal? dreh ich mich nicht wirklich nur im kreis rum und komme nur scheinbar voran?

wo holt ihr euch denn neue gedanken und wie denkt ihr über euer leben nach?
schafft ihr es dabei ehrlich zu euch selbst zu sein? wenn ja wie? wie entlarvt ihr euer Selbstbelügen?



---
und wie macht man den Titel-Text in Bold???
 
Alleine wegen dem Titel sollte man den Thread schließen. :rolleyes: :sick:

Das wär dann eine unauffällige Beendigung dieses Beitrags. :hehehe:
 
User-ID schrieb:
wie macht ihr das denn? geht es euch ähnlich manchmal? dreh ich mich nicht wirklich nur im kreis rum und komme nur scheinbar voran?

wo holt ihr euch denn neue gedanken und wie denkt ihr über euer leben nach?
schafft ihr es dabei ehrlich zu euch selbst zu sein? wenn ja wie? wie entlarvt ihr euer Selbstbelügen?
Da jeder für sich selbst Wahrheit oder Lüge abstecken kann und man nur selbst weiß, wann man sich belügt oder wann nicht, kann man doch recht einfach ehrlich zu sich sein.

Natürlich gehört ein bisschen Intellekt dazu, um sich selbst reflektieren zu können...

Ich habe ab und an schon das Gefühl das ich nicht voran komme, dass liegt aber daran das man manchmal in festen Schemen drin ist und durch die man definitiv durch muss, den Rest gestaltet man eigentlich selbst, wenn man sich nicht der Monotonie des 08/15 Normalolebens hingibt.
Also ich hab kein Book darauf einer von vielen zu sein und mich in der Gedanken/Meinungslosenmasse einzugliedern.


User-ID schrieb:
und wie macht man den Titel-Text in Bold???

geht nicht.



@BAF: :hehehe:
 
User-ID schrieb:
wie macht ihr das denn? geht es euch ähnlich manchmal? dreh ich mich nicht wirklich nur im kreis rum und komme nur scheinbar voran?

wo holt ihr euch denn neue gedanken und wie denkt ihr über euer leben nach?
schafft ihr es dabei ehrlich zu euch selbst zu sein? wenn ja wie? wie entlarvt ihr euer Selbstbelügen?



---
und wie macht man den Titel-Text in Bold???

ich habe bisher nicht das gefühl, ansonsten ist das sicher schwer selbst zubeurteilen.

neue gedanken kommen aus mir selbst. allerdings sind dafür fast immer
anreize oder einflüsse von aussen verantwortlich, die entweder direkt
neues erzeugen oder sich mit altem vermischen.

einen wirklichen stillstand kann ich mir nicht vorstellen...
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
ich habe mit Anfang 30 das Abi nachgemacht, habe mit Mitte 30 meinen (17 Jahre lang ausgeübten) Job aufgegeben und ein Studium begonnen das mit meiner bisherigen Berufstätigkeit absolut nichts zu tun hat, bin seit 12 Jahren mit einer Frau verheiratet die mich jeden Tag aufs Neue überrascht und mich herausfordert, im Oktober kommt mein drittes Kind auf die Welt -- ich würde mich über ein bisschen Gleichförmigkeit langsam freuen :)
 
Larzon schrieb:
...
Ich habe ab und an schon das Gefühl das ich nicht voran komme, dass liegt aber daran das man manchmal in festen Schemen drin ist und durch die man definitiv durch muss, den Rest gestaltet man eigentlich selbst,...

ja diese Schemen oder Muster. ich glaub auch das wir ganz viel automatisch nach unseren Mustern machen - und diese einfach mal nur zu erkennen und nicht unreflektiert zu handeln wäre ja schon mal klasse oder? und dann glaub ich auch, dass sich weiteres regelt - dieses durchschauen meiner Muster wäre der 1. Schritt.

und wie macht ihr das?
schreibt ihr euch was auf oder denkt ihr beim duschen nach? oder ... ?

Hat denn jemand evtl. nen netten/guten Buchtipp diesbezüglich?
 
minilux schrieb:
ich habe mit Anfang 30 das Abi nachgemacht, habe mit Mitte 30 meinen (17 Jahre lang ausgeübten) Job aufgegeben und ein Studium begonnen das mit meiner bisherigen Berufstätigkeit absolut nichts zu tun hat, bin seit 12 Jahren mit einer Frau verheiratet die mich jeden Tag aufs Neue überrascht und mich herausfordert, im Oktober kommt mein drittes Kind auf die Welt -- ich würde mich über ein bisschen Gleichförmigkeit langsam freuen :)


und wie kam das immer? diese Brüche oder "neuanfänge"? wieso hast du denn was neues gemacht? wie kamst du denn da drauf?
 
User-ID schrieb:
und wie kam das immer? diese Brüche oder "neuanfänge"?
naja, soviele Brüche waren es ja gar nicht -- genaugenommen nur der Wechsel in einen anderen Beruf ;) . Und der lag definitiv an der schlechten Berufspolitik des ersten Jobs und der damit verbundenen Unzufriedenheit. Wird der Leidensdruck nur groß genug bewegt man seinen Hintern schon ;)
 
Ja, irgendwie sitze ich im Moment auch mal wieder in einer Wiederholschleife, gebe mich einem unsicheren Menschen hin, der sich seinen Gefühlen wohl noch nicht im klaren ist. Und das wie gesagt zum wiederholten Male, zum wiederholten Male sitze warte ich, denke über jedes Detail nach, doch trotzdem scheint es anders.

Ich glaube schon, dass wir des öfteren die gleichen Dinge erneut oder nur leicht verändert erleben. Wichtig ist nur, wirklich Erfahrungen draus zu ziehen und diese beim neuen Versuch einfließen zu lassen und so es besser zu machen.

Naja, ich muss nur aufhören mich über verpatze Chancen zu ärgern und ich würde wieder ein großes Stück weiter kommen. Das wird aber schon ;)
 
Ich denke die "Wiederholschleife" hat jeder hin und wieder mal. Das ist auch eine Art Ausruhen.

Prinzipiell ist es doch so, dass dieses "eingefahren" sein bedeutet dass man sich innerhalb von Grenzen bewegt, die z.B. einfach aus Bequemlichkeit entstehen.

Diese Grenzen sollte man bewusst versuchen zu überwinden/auszuweiten, d.h. mal was neues Probieren. Das kann alles mögliche sein, Sprache, Sportarten, Freizeitbeschäftigungen, Reisen. Neue Eindrücke sammeln, Erfahrungen machen und sich dabei selbst besser kennen lernen.

Und Muster sind auch wichtig, sonst könnten wir gar nicht alles bewältigen. Die Muster sollte man natürlich auch hin und wieder mal hinterfragen vorallem wenn sie nicht das gewünschte Ergebnis bringen.
 
User-ID schrieb:
ja diese Schemen oder Muster. ich glaub auch das wir ganz viel automatisch nach unseren Mustern machen - und diese einfach mal nur zu erkennen und nicht unreflektiert zu handeln wäre ja schon mal klasse oder? und dann glaub ich auch, dass sich weiteres regelt - dieses durchschauen meiner Muster wäre der 1. Schritt.

und wie macht ihr das?
schreibt ihr euch was auf oder denkt ihr beim duschen nach? oder ... ?

Hat denn jemand evtl. nen netten/guten Buchtipp diesbezüglich?


Meinte mit Schemen sowas wie Ausbildung, Verträge,Schule, etc.

ich denke immer nach...

Beim spazieren,duschen,essen,Auto fahren...

Buchtipps habe ich keine, finde Bücher bei derartigem und vielen anderen Sachen auch zu meinungsbildend...und auch wenn andere Meinungen interessant sind, will ich meine lieber erstmal ohne Einflüsse bilden.
 
Larzon schrieb:
Meinte mit Schemen sowas wie Ausbildung, Verträge,Schule, etc.

Wie sehr man sich denen hingibt hängt sicherlich viel davon ab, wie sehr man gesellschaftlichen/kulturellen Konventionen entsprechen will.

Stephan
 
schdeffan schrieb:
Wie sehr man sich denen hingibt hängt sicherlich viel davon ab, wie sehr man gesellschaftlichen/kulturellen Konventionen entsprechen will.

Stephan


Die Aussage finde ich recht realitätsfern.

Ob man will oder nicht, man muss sich ja in einem gewissen Maße eingliedern um nicht komplett durchzufallen.

Klar man kann auswandern und im Busch ein Leben im Einklang mit der Natur führen. Aber so wirklich trifft so Ethnozeug mein Interesse nicht.

Ich denke man muss sich seine persönliche Freiheit erarbeiten/erkämpfen und in meinen Augen gehört da eine Ausbildung (in meinem Fall) schon zu...
 
Larzon schrieb:
Die Aussage finde ich recht realitätsfern.

Ob man will oder nicht, man muss sich ja in einem gewissen Maße eingliedern um nicht komplett durchzufallen.

Klar man kann auswandern und im Busch ein Leben im Einklang mit der Natur führen. Aber so wirklich trifft so Ethnozeug mein Interesse nicht.

Ich denke man muss sich seine persönliche Freiheit erarbeiten/erkämpfen und in meinen Augen gehört da eine Ausbildung (in meinem Fall) schon zu...

Man kann sich auch in die Gesellschaft nicht eingliedern und dennoch seinen/deren "Lebensraum" nicht verlassen, wenn man dann noch gegen die Gesellschaft agiert nennt sich dass Rebellion.

Du musst keine Ausbildung machen, keiner Arbeit nachgehen, nicht höflich sein zu anderen, nicht konsumieren... viele Strassenkids demonstrieren das und teilweise bilden sie sich sogar ein sich bewusst für dieses Leben entschieden zu haben. Klar fällst du dann unten durch oder gerätst ins Abseits und klar gibt es Mechanismen die versuchen das zu unterbinden.

Aber wenn du nicht unten durchfallen willst und nicht ins Abseits geraten willst, heißt das auch, dass du dich eingliedern willst.

Am Ende ist aber natürlich alles ein Kompromiss. Man muss das mit seinen Zielen in Einklang bringen. Man könnte quasi die Frage so stellen: "Wie sehr muss ich mich anpassen um anders sein zu können?"

Augenfälligstes Beispiel ist da der schnöde Mammon. Die Freiheit das zu tun was ich will habe ich heute in vielen Bereichen nur noch wenn ich finanziell unabhängig bin. Wenn ich nicht gerade kriminell werden will oder reich erbe muss ich also Geld verdienen, Geld verdienen kann ich fast nur wenn ich eine Ausbildung nachweisen kann, usw. usf. ... und hier treffen sich dann sicherlich unsere Meinungen.

Hmm, hoffentlich konnte ich klar machen, was ich meine.

Stephan
 
Ich habe nicht das Gefühl, daß ich mich im Kreis bewege und ich sehe an mir selbst auch eine Entwicklung und bisher keine Wiederholung.

Warum ich da so sicher bin? Ich reflektiere über meine Vergangenheit und denke darüber nach, wie ich nach heutigem Stand mit einer Situation umgehen würde. Bei den allermeisten Situationen denke ich dann, daß ich heute anders handeln würde - aber nicht unbedingt im Sinne von "besser" sondern eben einfach anders.

Dazu kommt noch das Feedback von außen. Auch hier kann man sich eine Reflektion holen, ob und wenn ja in welche Richtung man sich verändert hat.

Die Theorie des "man denkt im Grunde dasselbe aber eben fester" kann ich teilweise aber trotzdem unterschreiben. Das würde ich Charakter nennen - der festigt sich, bestimmte Eigenschaften werden etablierter und andere fallen weg. Aber diese Eigenschaften sind sicher schon irgendwo vorhanden gewesen bevor der Selektionsprozess angefangen hat. Widersprechen würde ich aber, daß das irgendwann aufhört.
 
Mirko D. Walter schrieb:
Warum ich da so sicher bin? Ich reflektiere über meine Vergangenheit und denke darüber nach, wie ich nach heutigem Stand mit einer Situation umgehen würde. Bei den allermeisten Situationen denke ich dann, daß ich heute anders handeln würde - aber nicht unbedingt im Sinne von "besser" sondern eben einfach anders.
wie machst du das denn? passiert das einfach so? oder nimmst du dir speziell zeit?
und was ist wenn du heute merkst das du anders entschieden hättest, dann wäre doch auch deine jetztige situation anders - betrübt das nicht? manche sachen kann man doch nicht mehr ändern oder nachholen oder so ...

und plant eigentlich jemand seine zukunft? also irgendwie konkreter und mehr als nur die berufliche zukunft?
 
User-ID schrieb:
wie machst du das denn? passiert das einfach so? oder nimmst du dir speziell zeit?
Im Grunde genommen kommt es darauf an. Manchmal nehme ich mir bewußt Zeit - naja und manchmal holt mich meine Vergangenheit ein.
und was ist wenn du heute merkst das du anders entschieden hättest, dann wäre doch auch deine jetztige situation anders - betrübt das nicht? manche sachen kann man doch nicht mehr ändern oder nachholen oder so ...
Nein. Meine Entscheidungen der Vergangenheit betrüben mich nie. Denn sie haben mich zu dem gemacht, der ich heute bin - und mit dem Status Quo bin ich zufrieden. Wenn ich aus heutiger Sicht Entscheidungen getroffen habe, die sich so mit dem Wissen der Gegenwart als Fehler herausgestellt haben, versuche ich darin immer etwas Positives zu sehen. Das gelingt mir eigentlich auch, weil meine Erfahrung bisher ist, daß das, was falsch war und die Konsequenzen die ich deshalb "erleiden" mußte, immer etwas waren, was mir für die Zukunft/Gegenwart etwas gebracht hat. Sei es Erfahrung, sei es Stärke, sei es mehr Bewußtsein oder sei es was anderes.
und plant eigentlich jemand seine zukunft? also irgendwie konkreter und mehr als nur die berufliche zukunft?
Manche tun das bestimmt und es wird auch empfohlen. Ich tue es nicht, wenn mit "Zukunft" ein Bereich > wenige Monate gemeint ist.
 
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