Umfrageergebnis: Diktatur und Sozialismus ok, Freiheit wurscht, Wahlstimme käuflich.

lars_munich

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Ich habe keine Ahnung, wie weit die nachfolgende Umfrage repräsentativ ist, aber das Ergebnis hat mich schockiert:

"Rund 80 Prozent (Ost) und bis zu 72 Prozent (West) könnten sich vorstellen, in einem sozialistischen Staat zu leben, so lange für Arbeitsplätze, Solidarität und Sicherheit gesorgt wäre. Den Wert „Freiheit“ benannten nur 28 Prozent der Ostdeutschen (gegenüber 42 Prozent im Westen) als wichtiges politisches Ziel.
Jeder siebte Ostdeutsche und jeder zwölfte Westdeutsche würde seine Wahlstimme für 5000 Euro an eine Partei beliebiger politischer Ausrichtung verkaufen."


http://www.focus.de/politik/deutschland/umfrage-jeder-vierte-will-die-mauer-zurueck_aid_489695.html

80 Prozent Ost und 72 Prozent West könnten sich einen sozialistischen Staat vorstellen? Ich fasse es nicht, lernen die Deppen denn nie aus der Geschichte. Wie weit sind wir gesunken?! Ganz ehrlich, wenn so etwas passieren würde, würde ich zu den Waffen greifen und das GG verteidigen. Und das meine ich nicht spassig.

Ausserdem schockt es mich, dass nur wenige Menschen im Osten und nur 42% im Westen Freiheit als wichtiges politisches Ziel sehen. Das ist für mich das zentrale Ziel der Politik, alles andere ist dem untergeordnet.

Zum Verkauf der Wahlstimmen sage ich jetzt nix. Sorry, auch nicht für 100.000 EUR würde ich meiner Stimme der Linken oder NPD verkaufen.

Ich frage mich, ist diese Umfrage glaubhaft oder ein absoluter Schmarrn? Auf jeden Fall schockiert diese, vor allem 20 Jahre nach dem Mauerfall. Wie dumm können eigentlich einige Menschen sein?
 
Wollen wir wetten das es genügen Leute gibt die ihre Stimme für 500 Euro verkaufen würden, wenn sie dabei anonym bleiben können? :noplan:
 
Wollen wir wetten das es genügen Leute gibt die ihre Stimme für 500 Euro verkaufen würden, wenn sie dabei anonym bleiben können? :noplan:

Wollen wir wetten, dass es auch genügend gäbe, die das ohne Anonymität machen würden, wenn es denn nicht strafbar wäre?
 
in einem Land, in dem Politker z.B. fuer 20.000 Euro zum Kaffeetrinken auf der Matte stehen, wundere ich mich nicht ueber umgefragtes Waehlerverhalten :hehehe:

in Thailand war Stimmenkauf bis 2005 ganz offzielle erlaubt. 2006 wurde das gesetzlich eingeschraenkt. Man darf seit dem nur bis 90 Tage vor der Wahl Stimmen kaufen. Die roten t-Shirts von Herrn Taksin lassen gruessen. Da laueft Korruption eben mal anders herum :hehehe:
 
Zuletzt bearbeitet:
in Thailand war Stimmenkauf bis 2005 ganz offzielle erlaubt. 2006 wurde das gesetzlich eingeschraenkt. Man darf seit dem nur bis 90 Tage vor der Wahl Stimmen kaufen. Die roten t-Shirts von Herrn Taksin lassen gruessen. Da laueft Korruption eben mal anders herum :hehehe:

Wusste ich nicht, sehr interessant. Nun, dann geht die Korruption zumindest an das Volk, sozusagen eine sozialverträgliche Korruption. :D
 
Viele Wessis haben beim Fall der Mauer geweint - heute wissen sie warum.
 
Nun, dann geht die Korruption zumindest an das Volk, sozusagen eine sozialverträgliche Korruption. :D
Ganz im Gegenteil zu Deutschland, hier geht die Korruption zur FDP und der Aussenminister tut alles und die Quote zu halten bzw. zu verbessern.

Die FDP richtet momentan deutlich mehr Schaden hier an als die NPD, denn die FDP besitzt Einfluss, den Schwachköpfen der NPD glaubt glücklicherweise niemand.
 
Viele Wessis haben beim Fall der Mauer geweint - heute wissen sie warum.


die 72% Wessis die sich einen suggestiv umgefragten sozialisitschen Staat vorstellen koenne haben dann bestimmt geweint, weil sie nicht mehr der "geh doch nach Drueben" Aufforderung der restlichen 28% folgen konnten.

Wurde die Frage lauten: könnten sich vorstellen, in einem diktatorischen Nationalstaat zu leben, so lange für Arbeitsplätze, Solidarität und Sicherheit gesorgt wäre, waere die Antwort dann anders ausgefallen? :)
 
tja, das sind wahrscheinlich die, die im spätrömischer Dekadenz leben: arbeit, und damit auskommen und Sicherheit werden von den meisten höher angesehen als Freiheit (für einige wenige)
 
tja, das sind wahrscheinlich die, die im spätrömischer Dekadenz leben: arbeit, und damit auskommen und Sicherheit werden von den meisten höher angesehen als Freiheit (für einige wenige)

Na, Freiheit für wenige stimmt ja so nicht. Im Rahmen der Strafgesetze darf jeder seine Meinung frei äussern (Ausnahme z.B. Auschwitz-Lüge, Beleidigung, was ja ok ist), der Wohnsitz ist frei wählbar (auch für H4 Empfänger), es besteht uneingeschränkte Reisefreiheit und Freiheit der Ausbildungs und Berufswahl.

Alles (!) das hatten wir in der DDR nicht oder nur sehr eingeschränkt. Und diese Freiheit gilt für jeden.

Drücken wir es mal so aus:

Was findest Du wichtiger: Einen Arbeitsplatz zu haben oder frei die Meinung sagen zu können?

Also ich bräuchte da nicht überlegen...
 
Na, Freiheit für wenige stimmt ja so nicht. Im Rahmen der Strafgesetze darf jeder seine Meinung frei äussern (Ausnahme z.B. Auschwitz-Lüge, Beleidigung, was ja ok ist), der Wohnsitz ist frei wählbar (auch für H4 Empfänger), es besteht uneingeschränkte Reisefreiheit und Freiheit der Ausbildungs und Berufswahl.

Alles (!) das hatten wir in der DDR nicht oder nur sehr eingeschränkt. Und diese Freiheit gilt für jeden.

Drücken wir es mal so aus:

Was findest Du wichtiger: Einen Arbeitsplatz zu haben oder frei die Meinung sagen zu können?

Also ich bräuchte da nicht überlegen...

....... oder einen vollen Magen haben.
 
Was findest Du wichtiger: Einen Arbeitsplatz zu haben oder frei die Meinung sagen zu können?

Also ich bräuchte da nicht überlegen...
ich auch nicht. Aber sowohl du, als auch ich können uns das Leben hier (einigermassen) leisten.
Wäre ich ein Langzeitarbeitsloser, dann käme ich eventuell schon ins Grübeln (Merke: eine hohe Arbeitslosenquote hat uns schon mal in einen Radikalismus geführt :))
 
Was findest Du wichtiger: Einen Arbeitsplatz zu haben oder frei die Meinung sagen zu können?
du solltest mal hinterfragen was da wie abgefragt wurde und wie die Befragten Sozialismus definieren.
 
Hey ho,

ich glaube einige verkennen, was menschliche Grundbedürfnisse sind. Nahrung, Sicherheit, Reproduktion: Das sind grundlegende Antriebe für jeden. Wenn ich mir jeden Tag sorgen machen muss, wo ich mein Trinkwasser finde oder ob ich an der nächsten Ecke nicht verschleppt werde, ist die aktuelle Regierungsform mir wahrscheinlich egal, solange sie Grundlegendes garantiert.

Ich finde auch, dass ein Denkfehler von vielen Menschen ist Diktatur, Sozialismus oder beispielsweise auch totalitäre Regime gleich als Schlecht abzustempeln. Es kommt eher auf die Leute an die an der Macht jeweils sind, denn die wenden das zum Schlechten. Wie man sieht ist Deutschland ja mit einer nicht so schlechten Regierungsform gesegnet und trotzdem macht eine schlechte Führung viel kaputt.

Zum Punkt Freiheit: Aus früheren Erfahrungen wissen wir, dass Freiheit (z.B. Presse-, Wahl- oder auch freie Wahl des Arbeitsplatzes) wichtig ist um den Menschen zu entfalten aber auch um eine gegenseitige Kontrolle der Bürger und ihrer Regierung zu gewährleisten. Jetzt leben wir aber schon relativ lange (ca. 2 Generationen) in Sicherheit sodass dieses Bewusstsein schwindet (mein Eindruck) und die Leute es als weniger Beachtenswert empfinden. Das ist eine ziemlich schlimme Entwicklung, aber wird bei uns ja z.B. durch schlechtere Schulbildung (weniger Gelder) oder auch die Ausgrenzung von Menschen am sozialen Gerüst (z.B. Hartz IV) immer weiter vorangetrieben.

Über käufliche Wahlstimmen brauchen wir uns glaube ich nicht unterhalten, Korruption macht jedes System kaputt und ist langfristig immer schlecht.

- just my 2 cents -
 
Drücken wir es mal so aus:

Was findest Du wichtiger: Einen Arbeitsplatz zu haben oder frei die Meinung sagen zu können?

ich bin sicher, daß die weitaus überwiegende Zahl der Deutschen dann den Arbeitsplatz statt der Redefreiheit wählen würden.
Neo-Biedermeier at its best, so ist das heute halt.
 
solange freiheit herrscht, ist das ganze ding mit der freiheit und so ja auch irgendwie nicht so wichtig.

wenn die freiheit mal weg ist, wäre das gejaule groß, dürfte man dann noch jaulen.

andererseits was hilft einem die ganze freiheit wenn man 2 jobs braucht und keine krankenversicherung hat wie es in den USA öfters mal vorkommt.

ich behaupte mal, dass es die sovietunion noch gäbe, wenn sie ein ähnlich gutes propagandaministerium wie die USA gehabt hätte.
 
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