Typisches Fehlerbild defekter Kondensatoren?

CUC

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Hi!

Seit kurzem hat mein heißgeliebtes Super Nintendo (Baujahr 1992, aber stets regelmäßig, alle paar Monate benutzt) eine Macke: Es friert nach ein paar Minuten ein. Drücke ich dann auf Reset, bleibt das Bild schwarz.

Das finde ich nicht sehr gut.

Aus dem Bauch heraus würde ich auf defekte Kondensatoren tippen, bei dem Alter ja auch nichts ungewöhnliches. Aber (Frage an die Techniker) würde das zum Fehlerbild passen?
Die Kontaktleiste des Modulschachts habe ich bereits ausgepustet und mit Isoprop gereinigt,
an staub- / korrosionsbedingten Kontaktschwierigkeiten sollte es also nicht liegen.
 
Kondenstatoren sind ein guter Ansatzpunkt. Fehlerbild passt meiner Meinung nach.

Ausgebeult, ausgelaufener Elektrolyt, typische Anzeichen. Aber es geht auch so das man gar nichts sieht.
Dann sind die Kondensatoren einfach komplett ausgetrocknet.

Ich habe z.B gerade einen Amiga 500 von allen alten Kondensatoren befreift.
Obskure Abstürze sind damit bisher jetzt nicht mehr aufgetreten.


PS: Beim Netzteil Kondensatoren aber bitte nur durch Baugleiche ersetzen!
Temperatur und max. Spannung beachten -> Brandgefahr!
 
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Neben optischen Geschichten ist auch die Nase ein gutes Organ zur Fehlersuche. Elektrolyt hat einen ekelhaften Fischgeruch.

Um sicher zu sein kannst Du Dir ein ESR Messgerät anschaffen. Dieses habe ich selber im Einsatz und kann - mit etwas Erfahrung - dafür gut benutzt werden Elkos in der Schaltung zu testen: http://www.elv.de/esr-messgeraet-esr-1-inkl-messleitungen-komplettbausatz.html
 
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Defekte Elkos findet man leider heutzutage in allen Geräten und da verursachen sie diverse Fehler. Ich glaube mit dem Austausch von defekten Elkos kann man einen sehr grossen Anteil von defekten, elektronischen Geräten wieder reparieren.
 
Eine Anlaufstelle für Kleinmengen Low-ESR Elkos incl. Anleitungen zu diversen Geräten: elko-verkauf.de
 
Man kann auch gut und einfach die Lebensdauer von Geräten mit Auswahl der richtigen Elkos steuern...
 
Neben optischen Geschichten ist auch die Nase ein gutes Organ zur Fehlersuche. Elektrolyt hat einen ekelhaften Fischgeruch.

Genau, manchmal auch das.
Ich fand immer das das ausgelaufene auf jeden Fall "stinkt"..

Aber nach Fisch? :)

#CUG:
Wenn die Platine eine Multilayer ist solltest du noch beim auslöten aufpassen, kurz und schmerzlos, nicht mit dem Lötkolben "braten".
Das kann in den mittleren Layern weitrechende Folgen haben.
 
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Beim Löten fällt mir noch das Ohr als Fehlersuchorgan ein. Manchmal zischt das Elektrolyt wenn man mit der Lötspitze an die Kontakte ran geht. Hab so auch schon Fehler gefunden, mit dem Kolben kurz angetippt und es hat gezischt. War wohl das Elektrolyt was schon ausgelaufen war.
 
PS: Beim Netzteil Kondensatoren aber bitte nur durch Baugleiche ersetzen!
Temperatur und max. Spannung beachten -> Brandgefahr!

Dumme Frage aber gilt das nicht für alle Kondensatoren ? Das wieder die gleichen rein müssen?

Ich kenne das Fehler Bild nur von PCs das geht von plötzlichem ausschalten bis zu nicht starten, oder HDD nicht gefunden, einfrieren..
 
Es gibt leider noch mehr zu beachten, in vielen Schaltnetzteilen braucht man impulsfestere low esr typen. Im Allgemeinen macht man nichts falsch wenn man bessere Typen einsetzt. Kapazität sollte aber gleich sein. Spannung darf etwas höher sein, aber nicht extrem, sonst gibt es schon mal Probleme wegen der Induktivität. Die Theorie sagt dass man nur mit Bauteilen gleicher Eigenschaften reparieren darf - aber die Praxis zeigt dass die Eigenschaften ungünstig waren, sonst wären die Bauteile nicht ausgefallen. Leichtes Dilemma...
 
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Die Theorie sagt dass man nur mit Bauteilen gleicher Eigenschaften reparieren darf - aber die Praxis zeigt dass die Eigenschaften ungünstig waren, sonst wären die Bauteile nicht ausgefallen. Leichtes Dilemma...

Praxiserfahrungen sind mit Sicherheit immer um einiges wertvoller als Theorie - aber fallen Bauteile nicht auch aus,
wenn sie die idealen Werte haben? Zumindest dachte ich immer, Kondensatoren wären soetwas wie "natürliche Verschleißteile"?
Festplatten fallen irgendwann ja auch aus, egal wie gut sie gebaut worden waren.

Ich bin da definitiv kein Fachmann - daher einfach nur mal so als Verständnisfrage.
 
Das führt jetzt etwas weit, aber es gibt häufig diese Serienfehler dass immer bestimmte Kondensatoren ausfallen, nach sounsoviel Betriebszeit, sagen wir mal fiktive 2 Jahre. Reparierst Du mit Original Ersatzteilen GLEICHEN Typs kam es schon vor dass die Teile nach ähnlicher Betriebszeit wieder ausgefallen sind. Hau ich dann nen besseren Elko rein, mit sagen wir 25V statt 16V ist im allgemeinen Ruhe.

Es wird streng rechtlich die Bauartgenehmigung entfallen da die Eigenschaften des Geräts geändert wurden, aber scheixx drauf...
 
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Das erinnert mich ein wenig daran, dass mir mal ein Fernsehtechniker erzählt hat, seiner Erfahrung nach sind in vielen
neuen Flachbild-Geräten Netzteile verbaut, die absolut an der leistungstechnischen Untergrenze dimensioniert sind - und dadurch dann meist
früher ausfallen als nötig.
Ich glaube wir kamen drauf, weil ich mal gelesen hatte, dass der gute alte Röhrenfernseher als das langlebigste Haushaltsgerät galt (im Schnitt 16 Jahre, wenn ich mich recht erinnere).
 
Das ist aber auch der Energieeffizienz geschuldet - und der engen Gehäuseform. Gerade in den Flachis die noch mit Leuchtstoffröhren das Backlight machen geht es ordentlich warm zu. Von Plasmas gar nicht zu reden, da gabs sogar welche mit Lüftern.
 
Dumme Frage aber gilt das nicht für alle Kondensatoren ? Das wieder die gleichen rein müssen?

Ich kenne das Fehler Bild nur von PCs das geht von plötzlichem ausschalten bis zu nicht starten, oder HDD nicht gefunden, einfrieren..

Spannung, Kapazität, max.Temperatur, mechanische Baugröße - und aufpassen was drin war und das vorher Vorhandene ganz bestimmt nicht durch etwas schlechteres Ersetzen. Eher die bessere Bauteilwahl treffen. Datenblätter der unterschiedlichen Hersteller vergleichen und dann die korrekte (bessere) Wahl treffen.

Das Fehlerbild passt auf viele Geräte, PCs sind keine Ausnahme.

Es ist hinreichend bekannt das die Industrie nur genau das einsetzt was ungefähr 5 Jahre lang relativ sicher funktioniert. Die Absicht sind keine Sparmaßnahmen sondern es soll vorzeitige Ausfälle und damit Neuanschaffungen produzieren. An einer bspw. Waschmaschine die 15 Jahre hält verdient der Hersteller ja nichts.
 
Ich glaube wir kamen drauf, weil ich mal gelesen hatte, dass der gute alte Röhrenfernseher als das langlebigste Haushaltsgerät galt (im Schnitt 16 Jahre, wenn ich mich recht erinnere).

Das stimmt zu 100 %

In so einem Röhrengerät konnte ja auch kaum was kaputt gehen und wenn war dies recht einfach zu reparieren.
Ausgelaufene Kondensatoren (mit Teer-Verfüllung) gab es da aber auch schon :)
 
Also das in Röhrengeräten kaum was kaput gehen konnte kann ich widerlegen :) Fernseher hielten auch früher so lange weil man sie eben noch vernünftig reparieren konnte. Wenn die Röhre kaput ging hat man sie halt 2 oder 3 mal repariert im Geräteleben. Sonst wär sie oft nicht so alt geworden. Das ging aber damals noch, es gab Ersatzteile und Unterstützung - zumindest von Markenherstellern. bis zu den 90ern waren sogar Schaltpläne beigelegt. Und dort gingen auch massenhaft Elkos über den Jordan... um wieder die Kurve zum Thread zu kriegen :)
 
einen Hab ich noch: Ausgelaufenes Elektrolyt und anderes mit UV Licht finden:
 
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