Ich erachte es als unhöflich, wenn mich jemand auch mit einem "Entschuldigung" im Gespräch stehenlässt, um ein Gespräch auf seinem klingelnden Handy entgegen zu nehmen. Wobei ich öfters erlebe, dass Handys anscheinend wichtiger sind als klingelnde Schreibtischtelefone.
Wenn ich extern arbeite, habe ich im eigenen Büro einen Anrufbeantworter laufen, der abends abgehört wird und wichtige Anrufe beantwortet werden. Viele Anrufer sprechen auch gar nicht erst etwas auf den AB. Das sind dann auch meist die, die mich mit Angeboten und/oder Lappalien eh nur nerven und meine Zeit stehlen.
Bei Meetings oder ähnlichen Gesprächen stelle ich mein Handy auf „lautlos“. Nach den Terminen sehe ich mir an, wer mich ggf. erreichen wollte und rufe zurück. Eine Mobilbox auf meiner Handynummer habe ich nicht eingerichtet. Wer mich aus einem wichtigen Grund kurzfristig erreichen möchte, ruft nochmal an oder ich erwische ihn noch vor dem nächsten Anruf selber, weil ich seine mir bekannte Nummer in der Anrufliste sehe.
Mein persönliches Fazit:
Nein, ich mache mich nicht zum Knecht meiner Telefone, sondern wähle meist selber, wann ich wen sprechen möchte.
Privat läuft es übrigens ähnlich. Sitzen wir als Familie zusammen am Tisch und essen (eine der wenigen Gelegenheiten, an denen große Töchter und Eltern mal in dieser Form, meist abends, zusammen sitzen und sich austauschen), wird meist bei Anrufen zwar abgehoben, dann aber um erneuten Anruf gebeten oder mit dem Hinweis „Hör mal, wir essen gerade, rufen gleich zurück, OK?“ das Gespräch wirklich kurz gehalten. Es hat sich wirklich noch nie jemand über dieses Procedere beschwert. Im Gegenteil, hinterher ist doch sowieso meist mehr Zeit für ein ausführlicheres Gespräch. Interessant ist das Luftschnappen des Anrufenden wenn es schonmal heißt „Ich rufe nachher zurück, wir haben gerade ein ernstes Gespräch“ und im Hintergrund tobt gerade ein lautstarker Eltern-Töchter-Tumult.
Ja, so ist das bei mir und uns.
Gruß, Al