Target Mode - wie sicherstellen, dass die Zielplatte WIRKLICH gelöscht ist?

Heini Brotzeit

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Hallo zusammen,

folgendes Szenario:

- iMac 2011, 3,4Ghz i7, ausgeliefert mit Snow Leopard, im Mai 2017 auf El Capitan upgegraded, Grafikartendefekt 2013, damals Austausch durch Apple, nun erneut Grafikartendefekt, Rechner fährt nicht mehr hoch, auch im Single User Mode nicht, Verbose ging, brachte aber nichts.
- Egal, neuen Mac gekauft.
- Nun soll der alte bei ebay verkauft werden, irgendjemand kann schon was damit anfangen, aber: Auf der Festplatte ist eine Unmenge an Bildmaterial, das niemand sehen soll: Karlheinz, Horst und ich bei der Nachstellung der Schlacht von Gettysburg, der Schmach von Cordoba, dem Besuch der alten Dame und dem Waldsterben. Nackt.

Um die 2TB-Festplatte (keine SSD oder Fusion Drive) zu löschen per Target Mode mit meinem G4 PowerBook verbunden, darüber die Macintosh HD und die darüberliegende Ebene gelöscht, die darüberliegende (nicht die Mac HD) dann via PB mit Nullen überschrieben (was nur 11 Stunden gedauert hat) - der Rechner zeigt jetzt, wenn man ihn hochfahren möchte, ein blinkendes Ordnerzeichen an.

Meine Frage: Ist die Festplatte so jetzt wirklich leer? Restlos? Keine Verbindung zu mir mehr herstellbar? Oder gibt es noch was, was ich beachten muss? Oder ausprobieren kann? Es wäre wirklich wichtig, dass niemand zu Gesicht bekommt, wie Karlheinz, Horst und ich nackt auf dem Rasen liegen und weinen. Das wäre sozusagen die Schmach von Cordoba Reloaded.

Dank im Voraus, beste Grüße,
Heini
 
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Ja, ist nach menschlichem Ermessen leer.
 
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Klasse, danke, Maulwurfn!

Schönes Wochenende,
Heini
 
Japp, mit nullen überschreiben löscht herkömmliche festplatten komplett.
Einmal sollte ausreichend sein. Soweit scheint alles i.o.
Ich würde jetzt vor dem verkauf noch ein neues System aufspielen...


noch sicherer wäre es allerdings den rechner ohne festplatte zu verkaufen und diese zu vernichten.
 
Wieder was gelernt: Schmach von Cordoba sagte mir bisher überhaupt nichts.
 
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Ein neues System aufspielen würde ich gerne - die Frage ist jetzt nur: Wie? Geht das im Target Mode vom PowerBook aus? Und wie würde ich das machen? Die 10.6.8-DVD ins PowerBook-Laufwerk und dann auf die iMac HD installieren (installiert er da nicht PB-spezifisches Zeug? Und macht er es überhaupt, wo das PB doch noch mit 10.5 unterwegs ist?) - oder will der iMac jetzt sowieso 10.11, weil es schon mal drauf war?

Dank im Voraus,
Heini
 
Mac-Systeme werden nie gerätespezifisch installiert, es wird immer das volle Programm installiert (außer bei den Systemen in der Übergangszeit PPC->Intel, da wurden natürlich nur die Teile für die jeweiligen Prozessoren übernommen).

Wenn die Platte komplett gelöscht wurde, also inklusive Recovery Partition, kannst du auch System aufspielen, die älter sind als das zuletzt installierte.

Ich vermute allerdings, daß man einem PowerBook (mit PPC-Prozessor) kein System für einen iMac mit Intelprozessor installieren kann. Dazu kommt, daß diese Installation dann mit deiner Apple-ID verknüpft wäre.
Zum Rechner gehört immer die mitgelieferte Snow-Leo-DVD dazu, dann kann der Neubesitzer selber weitersehen.
 
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Sehr gut, dann meine letzte Frage: Ist die Recovery Partition gelöscht, so wie ich es gemacht habe?
 
Hallo TE ja da ist restlos alles weg. da du die komplett mit Nullen überschrieben hast gibt es auch keine Recovery mehr.
 
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Perfekt! Danke euch allen!

Schönes Wochenende,
Heini
 
Hallo,
auch wenn schon viel zu diesem Thema geschrieben wurde. Hier mein persönlicher Favorit....:

Ich entnehme meist die Datenträger und lasse ein 2x ein Shred (Linuxtool) drüberlaufen. Das dauert je Größe des Datenträgers auch mehrere Stunden, aber danach lässt sich nix mehr herstellen. Zu finden ist dieses Toll z.B. auf der Distibution Parted Magic. Gabs früher mal kostenlos, heute fürn 5er oder so. Kann auch sein, dass es bei Knoppix mit drauf ist. Weiss jetzt aber nicht, ob sich ein Mac damit starten lässt (daher entnehme ich die Datenträger, bei fest verlöteten SSDs etc. klappt das natürlich nicht).

Vorgehen von Apple ist, glaube ich, die verschlüsselung der kompletten Macintosh HD mit einem sehr starken Paaswort (FileVault). Dem neuen Eigner wird es wohl nicht gelingen irgendwelche Daten davon wiederherszustellen.
 
bei fest verlöteten SSDs etc. klappt das natürlich nicht

Bei SSD kann man nie sicher sein, dass alles gelöscht wurde...
Egal, ob Fest verlötet oder austauschbar...

Bei festplatten hingegen reicht überschreiben im normalfall aus
 
Zuletzt bearbeitet:
Dann wohl besser komplett verschlüsseln. Und wieso bleiben bei der SSD Reste?
 
Vereinfacht!

Bei Festplatten konnte das betriebssystem z.b. sagen: du beschreibst jetzt sektor x mit nullen
Dann hat die platte das gemacht und wenn man jeden sektor durch hat war alles gelöscht.

Bei SSD ist der Controller intelligenter. Der kümmert sich um alles. Das Betriebssystem sagt nur: Schreibe mal ein paar nullen.
Der Controller der SSD entscheidet dann selbsttätig wo er die nullen am besten unterbekommt.
So kann es theoretisch sein, dass die nullen immer an der gleichen stelle geschrieben werden, oder dass nur die halbe platte genullt wird.
Für das System wird es durch die Intelligenz einfacher, (es muss nur sagen was geschrieben werden soll und nicht mehr wo) aber es hat eben auch keine Kontrolle, mehr was wo geschrieben oder gelöscht wird.

Was etwas bringen kann ist die SSD bis zum letzte Byte mit sinnlosen daten vollzuknallen. (z.b. ein Video bei abgeklebter Videokamera aufzuzeichen.) Dann wird eigentlich alles überschrieben.
Aber man kann auch da nicht sicher sein, dass nicht doch noch Reste zurückbleiben.
Der SSD Controller kann z.b. bereiche als defekt markieren und sperren. Er hat einigen reservespeicher den er dann dafür nutzt.
Dann hat das System zwar keinen direkten lesezugriff mehr aber die Daten sind ggf. noch enthalten.

Es gibt auch tools die eine SSD nach eigenen angaben sauber löschen können.
Aber Letztlich hat nur der in der SSD verbaute Controller die Macht auf die einzelnen Speicherzellen zuzugreifen. Kontrollieren kann man den nicht...
Was der SSD Controller genau anstellt kann man dank Closed Source nicht hundertprozentig nachvollziehen.

Das ist übrigens auch der Grund, warum mit Nullen Überschreiben und Freien Speicher Löschen aus dem Festplattendienstprogramm verschwunden sind. Die Funktionalität kann bei SSD einfach nicht gewährleistet werden.

-> Bei SSD sind die Datenträger (bei sensiblen Daten) eigentlich immer zu vernichten.
 
Wenn Du die Platte ausbauen kannst, dann lass auf einer Windows-Kiste mal O&O Recovery darüber laufen und sieh, was sich wiederherstellen lässt.
Nach meiner Erfahrung reicht ein mal mit Nullen überschreiben nicht, um Dateien wiederherstellen zu können.
Ich hab das mal recht erfolgreich mit einer gekauften externen USB-Platte vom Trödel probiert, da hatte ich dann zum Schluss 200GB an Tierpornos wiederhergestellt :-(
Bei SSD ist das einfach - Fast jeder Hersteller hat ein spezielles Tool, mit dem er den Controller anweisen kann, die Daten zu "vergessen"... Das lässt sich nur mit diversen, aufwendigen Hardware-Hacks (neuen Controller einlöten, etc.) wieder herstellen, und das ist jede Menge Geek-Arbeit - Und für OttonormalUser nicht zu bewerkstelligen!

Ich verweise aber zum Thema "Wipe" mal auf einen spannenden Artikel, der mit Sicherheit weiterhelfen wird:

http://www.linux-magazin.de/Ausgaben/2012/08/Sicherer-loeschen
 
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