Stockfotos abrechnen

Marie Huana

Marie Huana

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Hallo liebe Freiberufler,

ich bin gerade dabei meine Designdienste für die Erstellung einer Website abzurechnen. Leider habe ich die gekauften Stockfotos hierfür über meinen Namen bestellt und bezahlt. Kann ich die Fotos trotzdem als Fremdkostenrechnung zum Projekt 1:1 gesondert in Rechnung stellen? (bin Freiberuflerin (FH), keine Gewerbetreibende) Man könnte zwar die Kosten in die Rechnung der Designleistung einfließen lassen, finde ich aber nicht korrekt. D. h. die Fremdkosten würden somit nicht auftauchen.
Wir handhabt ihr das gewöhnlich?

Danke im Voraus für fundierte Antworten. :)
 
Ja, die Kosten berechne ich einfach 1:1 in meiner Rechnung.
„Datum, Fotolia 100 Credits für Bilder „XYZ“, oder so ähnlich...

Die könnte ich dann theoretisch später auch noch für einen anderen Kunden verwenden.
Ist aber noch nie vorgekommen, glaub ich.
 
Danke für die schnelle präzise Antwort, MacEnroe! :)
 
Die könnte ich dann theoretisch später auch noch für einen anderen Kunden verwenden.
Kommt darauf an, wie umfangreich lizensiert wurde. Bei vielen Microstockagenturen wie fotolia/Adobe Stock, iStockphoto etc. wird nach dem "Royalty-Free-Modell" lizensiert. Der Preis hängt da von der Bildgröße ab. Wenn Du also ein Bild für eine Plakatwand kaufst, also mit vielen Pixeln dann zahlst Du mehr als für einen einfachen Webthumbmail.

Das klassische Modell ist aber "Rights Managed" - hier gibt die Mittelstandsgemeinschaft Fotomarketing (MFM) jährlich eine Liste mit Tabellen heraus. Dort kann man dann den jeweilgen (!) Verwendungszweck dann definieren. Beispiel: Printpublikation, 10000er Auflage, Titelseite, redaktionelle Nutzung etc. Wenn Du dann noch später einen Kalender mit dem selben Bild drucken möchtest, muss dann nach diesem Modell nachlizensiert werden.

Bei Webdesign ist insofern zu beachten, dass einige Agenturen auch Template-Lizenzen verkaufen. Wenn Du beispielsweise eine Designvorlage mit HTML/CSS und Bildern erstellst und diese dann bei templatemonster.com oder ähnlichen Seiten verkaufen möchtest wird auch da ggf. ein Aufpreis fällig.

Wichtig ist zu wissen, dass die einzelnen Stockfotografen mittlerweile dazu übergehen, bei Agenturen zu streuen: Sprich das gleiche Bild kann mit umfangreicheren Rechten für einen eventuell geringeren Preis lizensiert werden.

Um auf die Ausgangsproblematik zurück zu kommen: Ich würde da einen separaten Rechnungsposten erstellen. Also etwas in der Richtung "Umlage für Fotokauf von Bildern bei iStockphoto/fotolia etc."

Credits sind halt eine bildagenturinterne Währung und nebenbei gibt es ja auch das Abomodell (subscriptions). Da ist der bekannteste Vertreter die Firma Shutterstock. Also: Einen bestimmten Betrag für Bilder monatlich zahlen und dann ein gewisses Downloadkontingent täglich bekommen.

Für die Designer ist das mit den Onlinebildagenturen eine schöne Sache. Ich überlege selbst ab und an, vielleicht noch eine Umschulung zu machen und so etwas anzubieten.
 
Für die Designer ist das mit den Onlinebildagenturen eine schöne Sache. Ich überlege selbst ab und an, vielleicht noch eine Umschulung zu machen und so etwas anzubieten.

Mit Stockfotos zu arbeiten ist für mich meistens mit sehr viel (unbezahlter) Arbeit verbunden, man findet kaum eine Reihe Fotos, die genau zum Thema passen und wie aus einem Guss/Konzept wirken. Schön wenn ein Fotograf beauftragt werden kann, der dazu beiträgt, dass ein Medium nicht so austauschbar wird und massgeschneidert an den Start geht.
Das leisten sich aber kleine Unternehmen eher nicht. Das ist die Crux.
 
In meinem Fall können die Fotografen das auch gar nicht leisten/anbieten.

Beispiel: 12 Tiermotive von niedlichen Tier-Babys.
Oder: Fußball-Motive, mit unterschiedlichen Fans, Fan-Kurven/Gruppen mit entsprechender Ausstattung.
Oder: Familien-Motive mit mehreren passenden Models.
Dann brauche ich oft Vektor-Motive zu verschiedenen Themen.

Man findet oft die gleichen Motive bei mehreren gängigen Anbietern (Shutterstock, Fotolia..)

Bei Fotolia finde ich meistens was, da die Recherche das meiste kostet, schaue ich gar nirgends
sonst wo vorbei, außer es geht um ein sehr spezielles Motiv, dann wird aber eher fotografiert,
wenn möglich.

Im Zweifel frage ich bei Fotolia nach, ob die erweiterte Lizenz nötig ist.
 
Wenn Du wie ich schwierige Themen hast, z.B. Analogien oder ähnliches zu sozialen Themen zu finden, dann wirds langwierig ...
Was ich dazu bei den Bildagenturen finde ist mir einfach zu platt.
 
Es gibt einige auf Tierfotos spezialisierte Agenturen: Okapia (Frankfurt), Juniors (auch in Deutschland), Animal-Press, Animals Animals, Fotonatur.de - die können sicherlich eine Bildauswahl zusammen stellen und der Vorteil bei solchen Spezialisten ist halt, dass sie tiefgründige Beratung anbieten können. Kostet aber eventuell Recherchegebühren aber die Spezialisten wissen ziemlich genau was sie haben.

Bei Fussball findet man sicherlich die kleinen Pressebüros, die Sportfotografie machen. Bongarts ist da ziemlich bekannt, vielleicht auch imago in Berlin. Ansonsten vielleicht im Ausland: ActionImages (weiss aber nicht ob es die noch gibt).

Es kann sich auch eventuell lohnen, direkt mit dem Fotografen in Kontakt zu treten: iStockphoto zahlt bei Nicht-Exklusivität wohl nur 15% des Honorars an den Fotografen aus. Ich persönlich würde da nie Bilder einstellen. Der Fotograf hat eventuell noch weitere Bilder einer bestimmten Serie und Du kannst mit ihm direkt verhandeln.

Eventuell kannst Du auch eine Bildrecherche über den Picturemaxx-Client machen. An das Netzwerk sind viele Agenturen angeschlossen. Oder halt webbasierend fotofinder.net (Berlin).

Anbei noch ein paar Links aus der Bildagenturszene

www.piag.de
www.pictorial-online.com
www.bvpa.org
www.bapla.org.uk
 
Wenn Du wie ich schwierige Themen hast, z.B. Analogien oder ähnliches zu sozialen Themen zu finden, dann wirds langwierig ...
Was ich dazu bei den Bildagenturen finde ist mir einfach zu platt.
Das ist halt die Sache, dass die iStockphotos und Shutterstocks bzw. gettyimages, Corbis und damals Jupiter den mittelständischen Markt aufgekauft haben und alles was nicht mehr online ist wird nicht mehr wahrgenommen. Bei den Fotografen ist es ähnlich, dass ihnen als erstes zum Thema Bildagentur fotolia und Co. einfallen.

Es gibt aber noch die Mom&Pop-Stores. Gerade in England gibt es noch eine wunderschöne Agenturlandschaft. Für soziale Themen fällt mir folgende Agentur ein - John Birdsall Social Issues Photo Library | John Birdsall
 
Danke für deine Tipps!

Die genannten Themen waren nur Beispiele, die Jobs sind inzwischen alle fertig.

Ich finde halt die Recherche bei 1 Anbieter schon aufwendig. Wenn ich mehrere Kataloge
durchsuchen muss, summiert sich das. Picturemaxx werde ich mal testen.

Wobei man dann letztlich auch noch die unterschiedlichen Lizenzmodelle und Bezahlsysteme prüfen muss.
Kostet alles Zeit, Nerven und (den Kunden) Geld.
 
Picturemaxx werde ich mal testen.
Habe eben mal geschaut. Es gibt auch einen Macclient - my-picturemaxx

Ich hatte ihn einige Zeit mal im Einsatz und habe auch in einer Magazinfotoredaktion damit gearbeitet. Damals hiess er noch APIS-Client. Für den Picturemaxx-Marktplatz müssen die angeschlossenen Agenturen allerdings Geld für den Speicherplatz auf diesem Marktplatz bezahlen. Pro Bild - 1 Euro wird dann wahrscheinlich nicht möglich sein aber der Client läuft bei vielen Werbeagenturen und Redaktionen. Für die Bildanbieter ist das natürlich eine sehr spezifische Gruppe, die auch regelmäßig den Marktplatz besucht.
 
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