Sky Deutschland und die Bilanz

Plebejer

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Sky Deutschland hat seinen Quartalsbericht vorgelegt und in den Medien wird das Unternehmen tief in den roten Zahlen gewähnt. Als Grund werden die Abschreibungen für die Namensumbenennung i.H.v. 365,8 Millionen Euro genannt.

Sollten meine rudimentären Bilanzkenntnisse ausreichen, sind Abschreibungen Aufwendungen, die zu keiner Auszahlung führen. Das soll heißen, dass ein Banker den Jahresüberschuss plus Abschreibungen rechnet (Cashflow I). Damit fällt der JÜ entsprechend höher aus und das Unternehmen steht viel besser da.

Jetzt frage ich mich, warum das so in den Medien dargestellt wird? Kleinanleger sind doch wegen ihrer mangelnden Bilanzkenntnisse eher geneigt die Aktien jetzt nicht zu erwerben. Wo liegt mein Denkfehler?
 
Naja, die Abschreibung von immaterielen Wirtschaftsgütern wie Namensrechte hat doch auch Folgen.
jetzt kann ich nicht glauben, dass die alleinige Abschreibung der Namensrechte diese Summe ausmachen.
Aber wenn der Markenname "Premiere" vom Antlitz der Welt getilgt wird, dann muß der Wert auch aus der Bilanz fliegen.
Und wer seine Aktien alleinig aufgrund von Ebit oder Ebita kauft, sollte meiner Meinung nach sowieso die Finger davon lassen.

Gruss

Bolitho
 
Naja, die Abschreibung von immaterielen Wirtschaftsgütern wie Namensrechte hat doch auch Folgen.
jetzt kann ich nicht glauben, dass die alleinige Abschreibung der Namensrechte diese Summe ausmachen.
Aber wenn der Markenname "Premiere" vom Antlitz der Welt getilgt wird, dann muß der Wert auch aus der Bilanz fliegen.
Und wer seine Aktien alleinig aufgrund von Ebit oder Ebita kauft, sollte meiner Meinung nach sowieso die Finger davon lassen.

Gruss

Bolitho

Jeder, der mir irgendetwas in Sachen Steuer- und/oder Bilanzrecht VERSUCHT hat zu vermitteln, hat nie in Aktien gemacht. ;-)
 
Da der immaterielle Wert im Sinne des Markennamens ja gekauft wurde und nicht selbst erstellt wurde, darf dieser auch aktiviert werden im Gegensatz zum selbst geschaffenen Markennamen.
Deswegen ist die Abschreibung auf voll Bilanzwirksam. Es besteht in diesem Fall sogar eine Pflicht die Abschreibung anzusetzen, Stichwort Imparitätsprinzip.
 
Da der immaterielle Wert im Sinne des Markennamens ja gekauft wurde und nicht selbst erstellt wurde, darf dieser auch aktiviert werden im Gegensatz zum selbst geschaffenen Markennamen.
Deswegen ist die Abschreibung auf voll Bilanzwirksam. Es besteht in diesem Fall sogar eine Pflicht die Abschreibung anzusetzen, Stichwort Imparitätsprinzip.

Allerdings nur nach dt. Bilanzrecht. In IFRS m.E. nicht.
 
und man verringert so auf ganz legale Weise seine Steuerlast - denn fuer den Abschreibungsbetrag werden keine Steuern gezahlt. Bei 365,8 Mio Euro kommt da schon was zusammen :)
 
Allerdings nur nach dt. Bilanzrecht. In IFRS m.E. nicht.

auch nach deutschem bilanzrecht hat sich mit dem bilmog etwas geändert. es hat hier eine starke annäherung an die ifrs gegeben.

und übrigens: auch wenn abschreibungen nicht cash wirksam sind beeinflussen sie trotzdem wichtige kennzahlen (z.b. eigenkapitalquote).

im prinzip kann eine goodwillabschreibung sogar zum tod eines unternehmens führen. nämlich dann wenn sie zur bilanziellen überschuldung führt.
 
und man verringert so auf ganz legale Weise seine Steuerlast - denn fuer den Abschreibungsbetrag werden keine Steuern gezahlt. Bei 365,8 Mio Euro kommt da schon was zusammen :)

bilanziert die firma denn nach HGB? wenn nicht dann kann man das so pauschal nicht sagen. und für abschlüsse die nach rechtsstand bilmog erstellt werden auch nicht.
 
bilanziert die firma denn nach HGB? wenn nicht dann kann man das so pauschal nicht sagen. und für abschlüsse die nach rechtsstand bilmog erstellt werden auch nicht.

Wobei ich mir die Frage stelle, inwieweit das Bilmog Sky Deutschland betrifft? Außerdem ist damit nicht die Steuerbilanz, sondern nur der Abschluss nach Handelsrecht betroffen. Oder liege ich da falsch?
 
Kleinanleger sind doch wegen ihrer mangelnden Bilanzkenntnisse eher geneigt die Aktien jetzt nicht zu erwerben. Wo liegt mein Denkfehler?

Dein Denkfehler liegt darin zu glauben der Kleinanleger sollte in diese windige Aktie investieren. Das Gegenteil ist der Fall. FINGER WEG ist der Rat, der jeder denkende Mensch einem Kleinanleger geben würde, wenn er nach Aktien von Premiere gefragt wird. Da hilft auch eine Namensänderung nichts...
 
Sky ist der einzige Grund, warum ich noch fernsehe.

Was im Free-TV läuft ist nichts anderes als Unterschichtenfernsehen.

Das Komplettabo kostet bei mir 45 Euro.

Man mus abwägen, was billiger/besser ist. Sky oder DVD-Verleih.

Für einen Fußballfan wie mich erübrigt sich auch diese Entscheidung ...
 
Dein Denkfehler liegt darin zu glauben der Kleinanleger sollte in diese windige Aktie investieren. Das Gegenteil ist der Fall. FINGER WEG ist der Rat, der jeder denkende Mensch einem Kleinanleger geben würde, wenn er nach Aktien von Premiere gefragt wird. Da hilft auch eine Namensänderung nichts...

Ich habe das Missverständlich ausgedrückt. Warum werden die Zahlen so schlecht geredet, wenn es doch darum gehen sollte Aktien zu verscherbeln.
Niemals nicht käme ich auf die Idee einem solchen in Deutschland niemals fußfassenden Unternehmen Geld in den Rachen zu werfen.

Nach meiner bescheidenen Meinung hat Sky nur noch eine Chance, nämlich dann, wenn die Privaten ihr Programm verschlüsseln werden. Ich persönlich werde niemals neben der GEZ etwas für TV bezahlen.
 
Wobei ich mir die Frage stelle, inwieweit das Bilmog Sky Deutschland betrifft? Außerdem ist damit nicht die Steuerbilanz, sondern nur der Abschluss nach Handelsrecht betroffen. Oder liege ich da falsch?

Das bilmog betrifft das deutsche HGB. Es ist insoweit relevant, dass durch den Wegfall der umgekehrten Maßgeblichkeit nicht mehr ohne weiteres von der höhe der handelsrechtlichen Abschreibungen auf die steuerrechtlichen Abschreibungen geschlossen werden kann.

Fest steht, dass man nicht ausschließlich von der cash Wirksamkeit auf die Auswirkung eines bilanziellen Sachverhaltes auf ein Unternehmen schließen kann.

Ein gutes Beispiel dafür ist auch die Finanzkrise.
 
Das bilmog betrifft das deutsche HGB. Es ist insoweit relevant, dass durch den Wegfall der umgekehrten Maßgeblichkeit nicht mehr ohne weiteres von der höhe der handelsrechtlichen Abschreibungen auf die steuerrechtlichen Abschreibungen geschlossen werden kann.

Fest steht, dass man nicht ausschließlich von der cash Wirksamkeit auf die Auswirkung eines bilanziellen Sachverhaltes auf ein Unternehmen schließen kann.

Ein gutes Beispiel dafür ist auch die Finanzkrise.

Die Finanzkrise wurde durch die nicht übergeordnet überprüften Rating-Agenturen verursacht. Sie haben Fonds AAA geratet, obwohl sie schon bedenklich wackelten. Wäre das nicht passiert...
 
Die Finanzkrise wurde durch die nicht übergeordnet überprüften Rating-Agenturen verursacht. Sie haben Fonds AAA geratet, obwohl sie schon bedenklich wackelten. Wäre das nicht passiert...

was ich mit dem stichwort finanzkrise zum ausdruck bringen wollte war, dass hier die meisten banken durch abschreibungen in schieflage geraten sind. das war als hinweis auf deinen eingangspost gemeint in dem du ja anzweifelst, dass abschreibungen die lage eines unternehmens tatsächlich verrschlechtern.
 
was ich mit dem stichwort finanzkrise zum ausdruck bringen wollte war, dass hier die meisten banken durch abschreibungen in schieflage geraten sind. das war als hinweis auf deinen eingangspost gemeint in dem du ja anzweifelst, dass abschreibungen die lage eines unternehmens tatsächlich verrschlechtern.

Oh! Das tue ich nicht. Werden Abschreibungen vom Markt nicht refinanziert, hat das weitreichende Folgen. Die müssen ja erstmal erwirtschaftet werden.
 
Sky Deutschland hat seinen Quartalsbericht vorgelegt und in den Medien wird das Unternehmen tief in den roten Zahlen gewähnt. Als Grund werden die Abschreibungen für die Namensumbenennung i.H.v. 365,8 Millionen Euro genannt.

Sollten meine rudimentären Bilanzkenntnisse ausreichen, sind Abschreibungen Aufwendungen, die zu keiner Auszahlung führen. Das soll heißen, dass ein Banker den Jahresüberschuss plus Abschreibungen rechnet (Cashflow I). Damit fällt der JÜ entsprechend höher aus und das Unternehmen steht viel besser da.

Oh! Das tue ich nicht. Werden Abschreibungen vom Markt nicht refinanziert, hat das weitreichende Folgen. Die müssen ja erstmal erwirtschaftet werden.

dann habe ich deinen eingangspost falsch verstanden.
 
dann habe ich deinen eingangspost falsch verstanden.

Nein, offensichtlich habe ich da ein Wissen vorausgesetzt, das dir fehlt. Der Bilanzfehlbetrag beläuft sich auf ca. 65 Millionen Euro. Wenn dem die Abschreibungen gegenüber stelle, muss da schon entsprechende Gelder geflossen sein, und nicht nur über die kalk. Abschreibungen. Sorry.

Mit Wissen meine ich jetzt den Quartalsbericht von Sky, nicht dein Bilanzwissen. Nicht dass wir und wieder missverstehen. ;-)
 
Nein, offensichtlich habe ich da ein Wissen vorausgesetzt, das dir fehlt. Der Bilanzfehlbetrag beläuft sich auf ca. 65 Millionen Euro. Wenn dem die Abschreibungen gegenüber stelle, muss da schon entsprechende Gelder geflossen sein, und nicht nur über die kalk. Abschreibungen. Sorry.

Mit Wissen meine ich jetzt den Quartalsbericht von Sky, nicht dein Bilanzwissen. Nicht dass wir und wieder missverstehen. ;-)

das stimmt ich habe mir die zahlen tatsächlich nicht angesehen. und meine posts deshalb allgemein gehalten.

jetzt habe ich mir die zahlen angesehen. der operative cashflow war negativ.
 
das stimmt ich habe mir die zahlen tatsächlich nicht angesehen. und meine posts deshalb allgemein gehalten.

jetzt habe ich mir die zahlen angesehen. der operative cashflow war negativ.

Ich habe hier gerade keine Möglichkeit die Zahlen zu überprüfen. Und zu Fuß war es mir das nicht wert. :)
 
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