Sinnvolles Höchstalter für Einstieg in eine Fachhochschule?

Mac Moneysac

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Hallo!

Klar, ich weiß. Studieren kann man auch noch mit 60 beginnen ...

Bis zu welchem Alter erachtet ihr es für sinnvoll, sich noch an einer Fachhochschule einzuschreiben? Zum einen geht es ja darum, dass man nachher noch im neuen Job Fuß fassen kann, auf der anderen Seite tut man sich mit dem Lernen je älter man wird auch schwerer (z.B. wenn man Mathematik- und/oder Physikkenntnisse auffrischen muss). Und man ist zwar noch motiviert, aber vermutlich hat man nicht mehr den Ehrgeiz eines 18-Jährigen.

Gruß

Daniel
 
Das dürfte ganz individuell sein und kommt letztlich auf einen selbst an. Ich finde, ab 30 sollte man schon einigermaßen gründlich darüber nachdenken.

Allerdings nicht weil das Lernen schwer fällt. Je älter du bist, desto besser kannst du Zusammenhänge schaffen und Wissen vernetzen. Das ist wiederum ein Vorteil.

Nein, schlichtweg weil du im Studium viel Grundlagenwissen ansammeln musst, das erstmal keine praktische Anwendung findet. Das kann sehr ermüdend sein. Besonders wenn du vorher schon im Berufsleben was angepackt hast. Wenn dann auch noch Arbeitsgruppen (die in vielen Fächern notwendig sind) dazu kommen, in denen die anderen 10-15 Jahre jünger sind, dann muss man schon ein ziemlich dickes Fell mitbringen.

Grundsätzlich behaupte ich aber, dass ein Fachhochschulstudium in jedem Alter zu schaffen ist.
 
Naja ...

[...]

Und man ist zwar noch motiviert, aber vermutlich hat man nicht mehr den Ehrgeiz eines 18-Jährigen.

Gruß

Daniel

Ich mußte hart lachen ... :hehehe:
Wenn ich mir unsere aktuelle »Generation Praktikum« angucke, da ist's nicht weit her mit Ehrgeiz.
Daß wird eher zum Anlaß genommen, neue Trinkbekanntschaften zu machen. ;)

Aber um nochmal zum Thema zu kommen;
Die Tage habe ich irgendwo gelesen, daß ich Japan [oder so ...] eine Neunzigjährige gerade wieder erfolgreich Jura abgeschlossen hat - und direkt danach sich wieder für Physik hat einschreiben lassen ... ;)

Ist also nur eine Frage des Kopfes. :)


In diesem Sinne

Smartcom
 
In gewisser Weise bin ich ein Spätberufener (bald 33 Jahre).

Der Hinweis, dass man sich erst mal wieder viel Grundlagenwissen aneignen muss, gab mir natürlich auch schon zu denken. Auch und vor allem weil ich Neuland (Technik) betreten würde. Ich müsste mir den Grundlagenstoff aus Mathematik und Physik wieder aneignen. Vermutlich wird man sich bald die Frage stellen: "Warum tu ich mir das jetzt noch an?" bzw. "Bringt mir das überhaupt was?"

Wenn man sich mit 20-Jährigen nicht mehr rumärgern will, bliebe ja immer noch die Möglichkeit eines Fernstudiums. Hier sind halt leider die Fachrichtungen beschränkt.

Und nicht zu verachten ist auch die finanzielle Einbuße während der Studienzeit.
 
Was willst du denn danach machen? Hast du schon konkrete Berufsziele oder geht es erstmal nur um den Abschluss?

Das Grundlagenwissen aufarbeiten halte ich gar nicht für besonders schwer. Da ist man Ruckzuck wieder drin. Ich meine eher, dass du dir Vorlesungen reinpauken wirst, die keinerlei Praxisbezug haben. Und du wirst auch vieles in Frage stellen, weil dein gesunder Menschenverstand dir oft was anderes sagen wird.

Davon musst du dich aber weitgehend frei machen. BWL oder Mechanik-Grundlagen sind nichts, worüber es sich zu diskutieren lohnt. Lernen, verstehen, gut is. Das bereitet vielen älteren Schwierigkeiten.

Erst nach 2-3 Semestern schließt sich ein wenig der Kreis zu praktischen Anwendungen und es wird interessanter. Bis dahin musst du einfach durchhalten.

Das ist kein Problem, das sich nicht lösen ließe. Es ist nur eine Frage der Herangehensweise und der Erwartungen. Und ich denke vor allem, dass das FH Umfeld auch viel Interessantes und Neues zu bieten hat und auch so viel Spaß möglich ist, dass es mit 33 problemlos zu schaffen ist.

Vergleich es einfach mit einem Hausbau. Wenn du dich 3 Monate damit rumärgern musst, dass die falschen Dachziegeln geliefert wurden, die Haustür falsch geplant ist und der Estrich in der Küche einen Riss hat, hast du bestimmt auch die Schnauze voll. Irgendwann ziehst du aber mal ein. Und dann merkst du, dass sich die Mühe gelohnt hat. :)
 
ich habe mit Mitte 30 ein Infomatikstudium begonnen (btw: ich war vorher im sozialen Dienstleistungsbereich), und mit 40 mein Diplom gemacht. Wenn Du damit klar Kommst, dass alle Kommilitonen und auch ein erklecklicher Teil der LBA und Profs. jünger ist als du, solltest du kein Problem haben.
Klar merkt man dass jüngere Leute schneller lernen, sobald es aber auch ein bisschen auf "social skills" ankommt, steht man als Senior echt nicht schlecht da :)
Nach dem Studium hatte ich sehr schnell einen Job bei einem international tätigen Grossunternehmen mit >260.000 Mitarbeitern. Im Vorstellungsgespräch wurde mein nicht-geradliniger-Lebensweg besonders honoriert (ist aber sicher nicht überall so: viele Unternehmen möchten am liebsten 25-jährige Topp-Absolventen, die sie nach ihren Wünschen formen können)
 
Ich habe schon konkrete Berufsziele, und zwar im Bereich der Luftfahrttechnik. Es ist auch nicht so, dass ich gänzlicher Neuling bin was das Studieren betrifft. Ich habe ein geisteswissenschaftliches Studium absolviert, aber das ist ziemlich brotlos und war mehr Lebensbildung als berufliche Ausbildung.

Du meinst also, dass man nach 15 Jahre Abstinenz von naturwissenschaftlichen Grundlagen wie Mathe und Physik dort wieder reinkommt? Sofern man überhaupt jemals drinnen war ... :eek:

Aber es ist wohl, wie du sagst. Die Lebensläufe sind zu individuell, als dass man hier allgemeinverbindliche Vorschläge machen könnte. Und mein eigener Lebenslauf, und damit spreche ich minilux an, ist ebenfalls ALLES ANDERE als geradlinig ...
 
- wenn deine Partnerin dahinter steht, mach es.
- der Ehrgeiz bei den jungen Menschen findest du nur sehr selten, da sind andere Dinge wichtiger, du als alter Sack hast deinen Ehrgeiz und das nicht zu knapp. Was ich dir persönlich anraten würde, lernen wie man lernt. So was wird meistens bis zum Abi nicht gelehrt.
 
Hi,
Und man ist zwar noch motiviert, aber vermutlich hat man nicht mehr den Ehrgeiz eines 18-Jährigen.
sehe ich genau andersrum. Mit 18, bzw. 21-23, beginnt man ein Studium oft deshalb, weil man gar nicht so genau weiss, was man eigentlich will. Aus meinem Bekanntenkreis haben viele gar nicht zuende studiert und/oder zwischenzeitlich das Fach mehrmals gewechselt. Gerade im höheren Alter studiert man zielgerichteter.

Natürlich ist das sehr individuell, wie schon gesagt wurde, aber ich selber bin auch dabei (Fernstudium) und mache etwas, was ich mit 20 niemals angefangen hätte, mich heute aber umsomehr interessiert.

Vermutlich wird man sich bald die Frage stellen: "Warum tu ich mir das jetzt noch an?" bzw. "Bringt mir das überhaupt was?"
Das muss man natürlich schon entscheiden, aber welcher Impuls treibt dich denn dazu? Das Finanzielle? Das Interesse? Wenn ich einen gut bezahlten und interessanten Job habe, würde ich das wohl für ein Studium nicht mehr aufgeben, sondern eher gezielt Fortbildungen machen, oder eben ein Fernstudium anstreben.
 
kommt sehr auf das gewuenschte studienfach an.

an einer FH wird man schoen an die hand genommen und durchs studium gefuehrt. ich denke auch, dass man das mit etwas ehrgeiz und willen problemlos schaffen kann.
 
Oh, dies ist also der Thread, in dem die Studenten-Klischees der 80er neu aufgetragen werden? :hehehe:

So planlos und unmotiviert wie (das Klischee) von (vor) 20 Jahren ist heute kaum noch ein Student. Bologna, Zukunftsangst usw. hat da für Stromlinienform gesorgt.

Meiner Meinung nach gibt es kein Höchstalter, Studieren ist in jeder Phase eine gute Idee - wenn ein Plan dahintersteht. Man sollte sich natürlich über die Probleme der Finanzierung Gedanken machen und vor allem ehrlich zu sich selbst sein, was die Fähigkeiten angeht. Wenn Du sagst, dass Du mit einem technischen Studium Neuland betrittst, dann solltest Du den Schwierigkeitsgrad nicht unterschätzen.
Technische Studiengänge knüpfen meist (nach einer ganz kurzen Anfangsphase) direkt an etwa das Mathe- und Physik-LK-Niveau an (als Grundlage und dann geht der Schwierigkeitsgrad steil bergauf).
 
Zuletzt bearbeitet:
Wir haben eine ueber 40 Jaehrige Frau oft bei unserer Gruppen Arbeit, ihr Mann ist Arzt und sie wollt sich noch verwirklichen.

Seh da keine grossen unterschiede, was das alter angeht.
 
ich kenne das so - wenn man richtig karriere mit dem studium machen möchte (jobs >150 000 Euro im Jahr) sollte man mit 30 J. fertig sein. doppelqualifikationen wie z.B. dein geisterwissenschaftliches studium sind da uninteressant.

wenn man "nur" weiterkommen möchte ist ein zweitstudium im beruflichen bezug (also im derzeitigen berunf anwendbar) immer interessant da dann die vorherige berufserfahrung sehr positiv zu buche schlägt - wichtig ist im lebenslauf ist aber auch ein gewisser qualitätsanstieg (jemand der mit nem 4er hauptschulabschluß beginnt und ein 3er dipl. ing. hinlegt sieht deutlich besser aus als einer mit 1er abi und nem 2er studium in einer geisteswiissenschaft um dann noch einen 3 er dipl ing. abzuliefern)
 
Ich sehe da überhaupt kein Problem. Denn ich bin derzeit in einer ähnlichen Situation:
mittlerweile 30 Jahre alt, damals eine (vorsichtig ausgedrückt) mittelmäßige Mittlere Reife hingelegt.
Letzte Woche habe ich mein Fach-Abi mit 1,5 bestanden, zum Sommersemester nehme ich mein Studium an der FH auf.

Ich sehe aufgrund des Alters einige Vorteile: Du bringst die nötige Reife und den nötigen Ernst mit, um erfolgreich sein zu können. Denn mittlerweile weißt Du genau, wofür Du das alles machst!
 
Für das Einsteigen in eine Fachhochschule ist das Alter unwichtig, man sollte allerdings noch gelenkig sein und schnell rennen können, falls man doch erwischt wird.
 
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