Sind wir auf den Weg in ein 'Neues Europa' ?

Andy W.

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'Frieden, Freiheit, Wohlstand – dafür steht die Europäischen Union. Und das ist die Botschaft eines Kinospots, den Europäische Kommission, Europaparlament und Bundesregierung gemeinsam produziert haben.

"Eine Geschichte – eine Zukunft – unser Europa", so der Titel des 50-sekündigen Films. Er zeigt drei Kinder, die in einem Museum die Sammlung "PRÄ-Europa" besichtigen. Sie entdecken dabei ein Europa, das sie nicht mehr kennengelernt haben: ein Europa mit Grenzkontrollen, vielen verschiedenen Währungen und einer kriegerischen Vergangenheit. Miteinander überwinden die Kinder dieses alte Europa.'

Quelle:
http://www.bundesregierung.de/Content/DE/Artikel/2013/02/2013-02-14-kinospot.html



Wie war die Prä-Europa-Phase für Euch ?

Prä-Europa, was für ein Wort. Da kommt man sich gleich ganz alt vor.
ich glaub ich geh ins nächste Museum und lass mich dort ausstellen, als 'Vor-Europa-Mensch':D
 
Mag sein, dass es in der Europäischen Union diverse Probleme welche unter Umständen auch mit dem jetzigen System nicht lösbar sind, aber ich stehe trotzdem zum Konzept, da ich mich auch eher zu Europa verbunden fühle als zu Deutschland.
 
Für mich ist es auch unvorstellbar das die Grenzen mal geschlossen waren. Ich finde es daher sehr sonderbar in die Schweiz zu fahren.
Auch der Euro ist für mich eigentlich ein Zeichen vom Aufstieg, denn dieser wurde zu der Zeit eingeführt in der ich mein erstes eigenes Geld verdiente.
 
nur weil es ein paar vorteile gibt muss man nicht das Ganze System gutheißen...
 
Für mich ist es auch unvorstellbar das die Grenzen mal geschlossen waren. Ich finde es daher sehr sonderbar in die Schweiz zu fahren.

Die Schweiz ist Teil des Schengener Abkommens. Da alle Nachbarstaaten ebenfalls Teil davon bzw. Teil der EU sind, sind die Grenzen - zumindest wenn du in die Schweiz fährst - offen. Anders sieht es unter Umständen aus, wenn du per Flugzeug aus von ausserhalb des Schengener Raum kommst.
 
Die Schweiz ist Teil des Schengener Abkommens. Da alle Nachbarstaaten ebenfalls Teil davon bzw. Teil der EU sind, sind die Grenzen - zumindest wenn du in die Schweiz fährst - offen. Anders sieht es unter Umständen aus, wenn du per Flugzeug aus von ausserhalb des Schengener Raum kommst.

Also ich werde immer kontrolliert, wenn ich mit dem Auto rüberfahre. Wenn ich nach Frankreich oder Holland oder Dänemark fahre ist das nicht so. Ich denke, das war gemeint. :)
 
Wie war die Prä-Europa-Phase für Euch ?

Als kleiner Stöpsel fand ich das super und voll spannend. Wir hatten eine Ferienwohnung in Österreich und ich fand es immer total aufregend wenn wir an die Grenze kamen. Hatten auch meistens unsere zwei Kaninchen dabei und haben die dann immer vor der Grenze noch abgedeckt, damit es keinen Ärger gibt.
Immer Sommer sind wir meist nach Griechenland in den Urlaub mit dem Auto gefahren. Auch da waren die Grenzübergänge jedesmal ein kleines Abenteuer (für mich, dem meine Eltern hinten im Kofferraum unseres Toyota-Vans immer ein Bett gebaut hatten - unvorstellbar heutzutage).

Die verschiedenen Währungen hab ich alle gesammelt und dann zu Hause damit gespielt. Kam mir immer vor wie ein reicher Schnösel mit meinen 20.000 (?) irgendwas Scheinen aus Jugoslawien :D
 
Also ich werde immer kontrolliert, wenn ich mit dem Auto rüberfahre. Wenn ich nach Frankreich oder Holland oder Dänemark fahre ist das nicht so. Ich denke, das war gemeint. :)

Das Jeder auf der Autobahn fotografiert wird bei der Einfahrt nach Holland weiss ja schon jedes Kind, oder???
 
Ich finde Europa mittlerweile total ätzend und halte es mit den Engländern. Es lohnt sich nicht. Schengen und freier Handel reichen aus, dafür muss man nicht Mitglied einer Bürokratie- und Geldransfervernichtungsunion sein. Frankreich gehört jetzt auch zum "Club Med", England steigt aus - was Deutschland in den nächsten Jahren (nach der Wahl versteht sich) an Geld abdrücken muß, läßt mir die Augen bluten. Wenn ab 2014 Rumänien und Bulgarien freizügig wird, implodieren unsere städtischen Sozialkassen. Da können die letzten Freibäder und Theater zumachen. Für die übernächsten Wahlen prophezeie ich einen Boom europafeindlicher Parteien.
 
Die verschiedenen Währungen hab ich alle gesammelt und dann zu Hause damit gespielt. Kam mir immer vor wie ein reicher Schnösel mit meinen 20.000 (?) irgendwas Scheinen aus Jugoslawien :D

hab noch ne ganze kiste voll mit "zig-millionen" (z.b. 100.000.000) scheinen, wovon man sich nicht mal mehr ein brot kaufen konnte, wenn es denn noch irgendwo brot für geld gab - da kommt dir monopolygeld noch richtig wertvoll vor!
aber ein sehr schönes beispiel wie man eine aufstrebende weltmacht systematisch zunichte macht. aber läuft die systematische ausbeutung denn heute anders? Griechenland, Spanien, Bulgarien, Italien... Ach, eigentlich sogut wie alle sind doch fällig.
und anstatt die banken mal alle bankrott und die bankster in den knast gehen zu lassen, schiebt man denen nur noch mehr geld in den *****.
hätten die länder ihre eigene Währung, so könnten sie eine selbst kontrollierte währungsentwertung einführen, und würden sich innerhalb weniger jahre wieder völlig erholen.
aber das will man doch überhaupt nicht.


was bringt "uns" die EU denn, ausser dass wir, wenn wir ein oder zwei mal im jahr in den urlaub fahren, nicht an der grenze stehen müssen?
Gut, wir können "frei" handeln in der EU... wow.
aber dafür bekommen wir gesetze von irgendwelchen nicht-vom-volk gewählten menschen vor die nase gesetzt und müssen uns beugen. Demokratie ist schon was feines! Kapitalismus noch mehr...
 
'Frieden, Freiheit, Wohlstand.......

Frieden.... das wird sich noch zeigen nach der Vergemeinschaftung von Schulden..
Freiheit... zentrale Regelungswut bis in die letzten Winkel ist das bisherige Resultat statt sinnvollere Dezentralisierung
Wohlstand.. Für wen und für was für einen Preis, siehe 1 + 2,

Europa ist bis auf wenige Ausnahmen oder einzelne oberflächliche Erleichterungen bislang eine Riesenblase.
Der Wegfall von früheren Regularien wie die Abwertungsmöglichkeit der Währung wiegen etwaige Vorteile nicht auf.

Diese Gleichmacherei wird nicht funktionieren siehe den ganzen Eurokrisenmist.

Nicht dass ich die Freizügigkeit bez. Reisen usw. nicht begrüssen würde aber so wie der ganze andere Murks angeleiert wurde bin ich pessimistisch.
 
Wie war die Prä-Europa-Phase für Euch ?

ätzend. Als Kind/Jugendlicher hab ich bei meinen Eltern am Bodensee gelebt, in direkter Grenznähe zu Österreich und Schweiz. IMMER wenn wir in die Schweiz mussten, um irgendwas einzukaufen (damals war Tabak und manche Lebensmittel in CH deutlich günstiger als in D), mussten wir an zwei Grenzübergängen in Autoschlange anstehen, üblicherweise jeweils eine halbe Stunde pro Grenzübergang - machte, hin und zurück, vier mal eine halbe Stunde, also zwei Stunden dumme Warterei im Stau. Im Sommer (Urlaubszeit) und im Winter (Skizeit) waren es dann auch mal ein bis zwei Stunden pro Grenzübertritt - was man sich dann halt erspart hat, weil die etwa 35km dann eine Tagesreise gewesen wären. Die Grenze nach Österreich war für uns besonders ätzend, weil die Haupt-Zugangsstrasse zum Grenzübergang direkt an unserem Freibad vorbeiführte. Selbst mit dem Fahrrad war da oft kaum ein Durchkommen, von den Abgasen ganz zu schweigen. Bei jeder anderen Reise musste man ebenfalls zT stundenlang im Stau vor der Grenze warten, zB. auf dem Weg nach Frankreich. Von den verschiedenen Währungen ganz abgesehen. Wir hatten daheim immer mindestens fünf Geldbeutel mit Barem aus den Nachbarländern, und natürlich immer genau den nicht im Auto dabei, den mal gerade gebraucht hätte (zB. zum Tanken unterwegs).

Damals hat man sich nicht als Europäer fühlen können, weil einem alle fünf gefühlten Kilometer klargemacht wurde, daß man im Ausland ist. Sowas kann man sich gar nicht vorstellen, wenn man es nicht erlebt hat. Also, wie gesagt: ätzend.
 
Als es noch die rote Gefahr gab und wir bedroht waren von den kommunistischen Schurkenstaaten
war Europa noch ein schöner Gedanke. Wir halten zusammen.

Seit dieses Szenario weg ist, müssen wir uns auf die eigenen Fehler konzentrieren und
uns Europa als Feindbild nehmen.

Persönlich:

Was mich als Kind immer gewundert hat: Mit dem Auto mussten wir immer Ausweise
an der Kontrolle herzeigen. Zu Fuss (in den Bergen) sind wir einfach so über die "Grüne
Grenze" nach Österreich, irgendein Zaun musste für mich dann als Grenze herhalten.
 
Wenn die Zeiten unruhig sind,
































werden die Klingen länger ...
 
Sehr angenehm finde ich den Wegfall der Grenzkontrollen beim Reisen.
Aber ansonsten hatte ich mir mehr von Europa versprochen.
Ich würde da Erik (Post # 13) Recht geben. Europa ist irgendwie enttäuschend.
 
Als es noch die rote Gefahr gab und wir bedroht waren von den kommunistischen Schurkenstaaten
war Europa noch ein schöner Gedanke. Wir halten zusammen.

Seit dieses Szenario weg ist, müssen wir uns auf die eigenen Fehler konzentrieren und
uns Europa als Feindbild nehmen.

ja, offenbar brauchen Menschen immer ein Feindbild. Ist es nicht mehr der böse Russe, ist es halt der faule Grieche oder gleich "Europa" als Ganzes, oder einfach nur der Nachbar der seinen Rasen nicht regelmässig mäht. Die Frage ist, wie man das aus den Köpfen der Leute rausbekommt - und da bin ich leider nicht sehr optimistisch.
 
ja, offenbar brauchen Menschen immer ein Feindbild. Ist es nicht mehr der böse Russe, ist es halt der faule Grieche oder gleich "Europa" als Ganzes, oder einfach nur der Nachbar der seinen Rasen nicht regelmässig mäht. Die Frage ist, wie man das aus den Köpfen der Leute rausbekommt - und da bin ich leider nicht sehr optimistisch.

Ich habe kein Feindbild. Jedenfalls nicht die Griechen - die mag ich sogar.
Frage an Dich, walfrieda: was meinst du? Ginge es Griechenland ohne Europa besser?
 
Sehr angenehm finde ich den Wegfall der Grenzkontrollen beim Reisen.
Aber ansonsten hatte ich mir mehr von Europa versprochen.
Ich würde da Erik (Post # 13) Recht geben. Europa ist irgendwie enttäuschend.

Europa ist so, wie wir es mit unserer Wahlstimme zulassen. Solange die Leute nationalistisch sind, und keine Souveränitäten an Europa abgeben wollen, so lange vertreten auch Politiker diese Meinung - sie wollen ja wiedergewählt werden. Wer mit "Europa" nicht viel zu tun hat, ausser dort zu wohnen, der kann nicht abschätzen wie bedeutend Europa schon heute für jeden Einzelnen ist. Ich hab als Wissenschaftler deutlich mehr mit (und in) Brüssel zu tun als der Normalbürger, und könnte kaum arbeiten ohne die Dinge, die Europa mir bietet. Der Normalbürger profitiert an so vielen Stellen von Europa, daß es leichter ist die Bereiche aufzuzählen, wo er nicht profitiert. Und das selbst, wenn man mit einrechnet, daß die Eurorettung Geld kostet.
 
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