Review - Logitech QuickCam Vision Pro

clairon

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Seit gestern bin ich stolzer Besitzer einer Logitech QuickCam Vision Pro.
Hier meine persönlichen Eindrücke und Erfahrungen mit dieser Cam:


Design und Gehäuse:

Optisch unterscheidet sie sich wohl kaum von der QuickCam 9000 Pro, allerdings unterstützt die Vision Pro auch
Autofocus auf einem Mac, was die 9000er nicht kann, da dies von PC-Software gesteuert wird.
Vom Design her finde ich sie ganz nett, (Ich mag diesen Retro-Look), und sie fühlt sich von den Materialien her auch
hochwertig an. Ich hatte vorher eine Philips SPC900NC, die dagegen aus einem billig wirkenden Plastik besteht.


Praxiserfahrungen:

Diese Cam kann völlig ohne weitere Treiber mit einem Mac Plug- and Play-mäßig verbunden werden.
Für die Philips SPC900NC mußte ich erst Treiber von IOX bemühen um sie vernünftig zum Laufen zu bringen.
Die QuickCam wird von allen Apple-Programmen wie Photobooth, iChat und Quicktime sofort erkannt.
Auch BTV und Skype bereiten keine Probleme. Allerdings mußte man in einigen Fällen das eingebaute Mikrophone
der Cam in den Systemeinstellungen Ton auf Unknown USB Audio Device anwählen. Dies geschieht nicht immer
automatisch.
Ferner wäre es nett von Logitech gewesen, eine Kontrollmöglichkeit für Helligkeit, Kontrast und Sättigung in Form
eines kleinen Plugins beizugügen, denn dies fehlt völlig.
Ich habe daraufhin iGlasses installiert und getestet:
Die Frameraten gingen sofort auf 5 FPS runter und das Bild sah nie wirklich besser oder gar gut aus. Offensichtlich
harmonieren die iGlasses Einstellungen und die Autofocus / RightLight2 Funktionen der QuickCam nicht gut
miteinander. Ich habe es dann wieder deinstalliert und danach war alles wieder normal.


Filmaufnahmen:

Als erstes habe ich Film Aufnahmen mit Photobooth getestet:
Das Ergebnis ist eher bescheiden, was aber an Photobooth liegt, da es leider nur Mpeg-4 (kein H.264) Formate
in 640x480 ausspuckt. Auch die Framerate ist schlechter als bei anderen Lösungen, abgesehen davon wurden
die Aufnahmen nach ca. 20-40 Sekunden abgebrochen. Mein Fazit: Für Filmaufnahmen unbrauchbar.

Als Nächstes habe ich Quicktime probiert. Hier gibt es wenigstens die Formatauswahl zwischen Mpeg-4, H.264 und
Natives Gerät, wobei dann das Format Foto-JPEG in 1600x1200 ausgegeben wird.
Unter Mpeg-4 und H.264 kommen nur Auflösungen mit 320x240 und 30 FPS zustande, die auch eher bescheiden
von der Qualität aussehen, sich allerdings durchaus mal für kleine Videomitteilungen eignen, da die Framerate auch
unter dunklen Lichtverhältnissen nicht unter 30 FPS fällt.
Beim "Natives Gerät" wird eine Monster-Auflösung von 1600x1200 mit leider nur 5 FPS ausgegeben, was entweder
an der Rechnerleistung oder aber auch am "langsamen" USB 2 Bus liegen könnte. Hier zeigt die QuickCam aber was
in ihr steckt: Sehr scharfe Bilder mit sehr homogenen Farben.

Als nächstes habe ich dann BTV probiert, was wohl die beste Lösung für Filmaufnahmen ist.
Hier hat man eine große Auswahl an Ausgabeformaten und kann auch manuelle Einstellungen zur Bildqualität
machen. Ich habe mich am Ende für das native Format Foto-JPEG entschieden. Die Bilder kommen gestochen scharf
und farblich schön homogen rüber. Die Framerate hängt extrem von den Lichtverhältnissen ab. Bei Tageslicht und
Sonnenschein bekommt man unter 640x480 mühelos 30 FPS, bei dunkleren Lichtverhätnissen fällt die Framerate
sofort auf 15 FPS, dafür bleibt sie aber auch unter dunkler Abendbeleuchtung ebenfalls bei 15 FPS stabil.
Die Farben sind bei dunkler Ausleuchtung gut ausbalanciert.
Den Toneingang habe ich auf 140 gesetzt, was sehr gute und klare Ergebnisse mit dem Cam-Mikro gebracht hat.
Nach der Aufnahme kann man die recht große Foto-Jpeg-Datei in Quicktime Pro in ein Format exportieren, was
weniger Platz auf der Festplatte einnimmt oder man wählt gleich das Format Apple-Intermediate was deutlich
kleinere Dateien bei fast keinen Qualitätsverlust anlegt.



Chat Erfahrungen:

iChat:
Leitungen der Gesprächspartner: beide 16 Mbit down und 1 Mbit up.
Ich mit der QuickCam Vision Pro auf einem PowerMac G5 Dual 2.0 Ghz und Ton über das QuickCam-Mikrofon.
Mein Gesprächspartner auf einem Intel iMac Dual 2.16 Ghz und einer eingebauten iSight.
Schon in der Videovorschau fällt auf, das die Farben etwas wärmer wiedergegeben werden als in anderen
Anwendungen. Während des Chats hatten beide flüssige Frameraten unter 320x240 bei spärlicher Beleuchtung.
In der Ecke des Chat-Videobildes gaukelte die kleine Videovorschau meiner Cam ein sehr gutes Bild vor,
allerdings ist es schon traurig was iChat davon auch wirklich zu meinem Gesprächspartner ankommen läßt:
denn dort ist nur ein deutlich dunkleres, wesentlich unschärferes matschiges Bild mit herrlichen Magenta-Rotstich
angekommen. Dies liegt aber nicht an der Cam; denn von der iSight am anderen Ende kam ebenfalls nur ein
vermatschtes Bild, während auch dort das Kontrollvideobildchen in der Ecke deutlich besser aussah.
Hier gilt eindeutig nicht die Regel: What you see is what my partner gets!
Der Ton über das eingebaute Mikrofon der Cam ging wohl ganz in Ordnung, wobei auch hier zu berücksichtigen
ist, daß mein Gesprächspartner und ich eindeutig Skype den Vorzug gaben.

Was sehr lästig an der QuickCam Vision Pro ist:
Wenn man ein Gespräch und iChat beendet hat, danach aber wieder iChat oder Skype startet ohne den Rechner
neu hochzufahren, wird die QuickCam nicht mehr richtig erkannt und man bekommt nur ein super-dunkles Bild.
Um dies zu beheben muß man die QuickCam aus dem USB-Port ziehen und wieder reinstecken -
danach wird sie wieder neu initialisiert und auch richtig erkannt. Dieses Verhalten zeigt sich auch bei Skype.


Skype:
Dieselben Testbedingungen wie unter iChat.
Skype ermittelt wie auch iChat die Hardware und Leitungsbedingungen (leider) automatisch, was dazu führen kann,
daß man sehr unterschiedliche Ergebnisse bekommt, je nachdem wie viel Verkehr auf den Skype-Servern los ist.
Wenn man eine "gute" Zeit erwischt und die Lichtverhältnisse bei hellem Tageslicht hat, kann man bei 320x240 gut
30 FPS erreichen. Dabei sieht das Bild deutlich besser aus als unter iChat. Zwar kommt auch hier nicht das an was
das Kontrollvideobildchen in der Ecke einem vorgaukelt, aber die Farben und die Schärfe sind um Längen besser
als in iChat. Dies ändert sich auch nicht unter schlechteren Lichtverhältnissen, wobei hier dann die Framerate auf
15 FPS fällt. Wenn man Pech hat, ermittelt Skype eine Verbindung wo nur 5 - 9 FPS mit Blockartefakten zustande-
kommt, was aber nicht an der Cam liegt, denn diese liefert für gewöhnlich stabile 15 FPS unter dunklen Lichtver-
hältnissen.


Fazit:
Alles im Allem bin ich mit der QuickCam Vision Pro sehr zufrieden.
Sie liefert klare, saubere und farblich homogene Bilder, wobei man berücksichtigen sollte, daß dies eine einfache
WebCam und keine Highend HD-Video-Cam ist. Ich vermisse zwar die Möglichkeit selber ein paar Einstellungen
per Plugin vornehmen zu können, aber zum Glück macht das RightLight2 und der Autofocus einen sehr guten Job,
so daß auch unter schlechten Lichtverhältnissen gute Bilder mit mindestens 15 FPS zustande kommen.
Die Frage ob sich der Kauf lohnt in Anbetracht der generell schlechten Bildqualität von Video-Chat-Programmen muß
sich jeder selber beantworten; denn nur für Video-Chats sollte es wohl auch die billigste UVC-kompatible Cam tun.
Wenn man dagegen auch mal ein paar Videos zum verschicken als Datei machen möchte, ist man mit dieser Cam
gut gerüstet. Nervig ist allerdings der Initialisierungs-BUG: wo erst nach Rausziehen und wieder Reinstecken im
USB Port die Cam von einem wiedergestartetem Chat-Programm erkannt wurde.
Ich habe die Cam zum selben Preis wie die QuickCam 9000 Pro bekommen.
(85,00 € (Euro) inkl. Versand per Nachnahme)

Hauptunterscheidungsmerkmale zur QuickCam 9000 Pro:
- Funktionierender Autofocus
- Verbesserte RightLight2 Unterstützung (mind. 15 FPS auch in dunkler Umgebung)


Pro:
- Sehr gut funktionierender Autofocus
- Verbesserte RightLight2 Unterstützung
- Einfaches Handling da Plug and Play ohne weitere Treiber
- Ordentliche Tonqualität über das eingebaute Mikro


Kontra:
- Keine manuellen Einstellmöglichkeiten
- Initialisierungs-BUG bei Neustart eines Chat-Programms
 
Zuletzt bearbeitet:
Anmerkung: >Nervig ist allerdings der Initialisierungs-BUG: wo erst nach Rausziehen und wieder Reinstecken im USB Port die Cam von einem wiedergestartetem Chat-Programm erkannt wurde.

Das kann ich nicht bestätigen, mit einer zusätzliche USB 2 Karte , bei mir G5 PPC , kann man das Problem umgehen. Die Cam arbeitet dann ohne dem Problem des umstecken.
Bin von der 9000 Pro auf die Vision zum testen umgestiegen, mein Fazit mit der derzeit deutlich billigeren 9000 Pro habe ich keine schlechteres oder besseres Bild als mit der Vision !
 
Danke Otiss, für den Tip mit der USB-Karte.

Ich hätte da noch eine Frage zur QuickCam 9000 Pro:
Funktioniert dort etwa doch der Autofocus und bleibt bei spärlichem Licht die
Framerate bei 15 FPS stabil?
 
Logitech Vision Pro Einstellungen

Hi Clairon,

Besten Dank für das umfangreiche Review. Hat mir sehr geholfen.
Ich hätte da noch eine Frage:

Wie kann ich die Webkamera Einstellungen bei meiner Vision Pro wie z.B. Gesichtsverfolgung, Autofocus etc. verändern.

Ich habe noch eine Webcam Pro 9000 für meinen Windows PC und da habe ich spezielle mitgelieferte Software installiert.

Danke

Marc
 
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