Rechtliches Problem mit Lieferanten

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Hallo, ich habe folgendes Problem: Wir haben bei einem neuen Lieferanten Ware bestellt und mussten per Vorauskasse bezahlen, es ging um 5000,00 Euro. Nach Zahlungseingang hat unser Lieferant bei seinem Lieferanten in Italien die Ware bestellt und nach 3 Wochen kam die dann auch. Das ging dann zweimal so. Jetzt habe ich eine Bestellung von ca. 12.000 Euro und wir hätten gerne eine Vorauszahlungs-Bankbürgschaft unseres Lieferanten, damit wir im Falle einer Insolvenz des Lieferanten nicht mit leeren Händen dastehen. Der Lieferant macht da jedoch nicht mit weil der Aufwand dafür für Ihn angeblich zu hoch ist. Wir haben die Ware schon bestellt und der Lieferant will uns verklagen wenn wir die Sachen jetzt nicht bei Ihm abnehmen. Weiß hier jemand, ob er das kann?

Gruß

Peter
 
Also wenn ihr nach der Bestellung auf die Idee einer Bankbürgschaft kommt, würde ich mich als Lieferant auch quer stellen. Oder tragt ihr die Kosten und eine Aufwandsentschädigung dafür?
MMn habt ihr einen bereits einen Vertrag geschlossen, wo jede Partei seinen Teil erfüllen muss. Wird ein Teil nicht erfüllt, dann kann er natürlich klagen und hat, pauschal gesagt (bei Vertragsverletzungen) keine schlechte Chancen.

*keine Rechtsberatung, nur meine bescheidene Meinung*
 
Sehe ich auch so. Solange er die Ware liefert sollte es ja eh keine Probleme geben, da ihr die Ware ja auch bestellt habt.
 
Es gelten die Bestimmungen des BGB (Vertrag = zwei übereinstimmende Willenserklärungen, bestehend aus Antrag & Annahme).
Daraus resultierend die Rechte und Pflichten von Käufer & Verkäufer.

Darüber hinaus greift in diesem Fall auch das HGB. U.a. ist der Verkäufer bei Annahmeverzug berechtigt, die Ware einzulagern, und zwar auf Kosten und Risiko des Käufers.

Ich schreibe das jetzt frei aus dem Handgelenk und ohne Anspruch auf Richtigkeit.
Trotzdem empfehle ich unbedingt, dass Ihr Euch mal mit den rechtlichen Gepflogenheiten auseinandersetzt, ehe Ihr Geschäfte über 12.000€+ abschließt und dann in einem IT-Forum Rechtsbeistand sucht.
 
dito, bankbuergschaften sind generell sehr ungern gesehen bei lieferanten, wir haben tlw andere loesungen mit unseren lieferanten gefunden, wie zb die ueberschreibung von lagerinventar bis zur lieferung.
aber wenn er liefert ist doch alles chico.
 
Dein Lieferant sitzt in Deutschland und lässt die Ware nach Deiner order in Italien fertigen?
Mein Vorschlag wäre 1/3 der Summe bei Bestellung zu überweisen und den Rest vor der Lieferung, d.h. wenn die Ware produziert und abreisefertig ist.
Lässt Dein Lieferant die Ware extra für Dich fertigen, dann hat er natürlich ein begründetes Interesse daran, daß Du auch abnimmst. Ich nehme mal an, bei der ersten Bestellung wurde Vorkasse ausgehandelt. Unter diesen Vorraussetzungen hast Du wahrscheinlich auch jetzt bestellt. Verhandlungen über die Zahlungsmodalitäten sollten möglichst vor der Bestellung getätigt werden. Natürlich kann er Dich zur Abnahme der Ware verklagen, wenn Du eine rechtsverbindliche Bestellung getätigt hast. Allerdings darf man es doch gar nicht so weit kommen lassen, daß behindert den Zuwachs an Reichtum und ist reine Zeitverschwendung.
Um was geht es denn im weitesten Sinne?
 
Hallo, danke für eure Antworten. Die Rechnung ist jetzt bezahlt und gut ist! Der Lieferant wird in Zukunft keine Umsätze mehr mit uns machen und ich bin wieder etwas schlauer geworden. Die Ware wurde nicht extra für uns angefertigt, es geht um Lagerware, konkret: Leuchten.

Viele Grüße & allen einen schönen Tag

Peter
 
Das ist das alte Problem, daß ich auch bei so manchem Lieferanten habe: Selber nix haben aber viel verkaufen wollen und bei einer Bestellung den Vorlieferanten und den Kunden unter Druck setzen. Sollte der Preis des Exlieferanten gut sein, würde ich trotzdem nicht ohne weiteres auf die Ware verzichten, man muss nicht alle mögen mit denen man Geschäfte macht.
 
So sind sie, gründen einen Betrieb und wissen nicht was sie sind, wissen noch nicht einmal auf welcher rechtlichen Grundlage sie arbeiten und handeln. Leute, die Bibel gilt nur in Glaubensfragen. Hier dürfte das HGB das richtige Glaubensbuch sein.
 
Mit allen anderen Lieferanten läuft es bei uns eigentlich ziemlich gut. Was mich am meisten bei der Sache nervt ist die Tatsache dass der Lieferant erst dann bei seinem Lieferanten bestellt wenn er von uns das Geld auf dem Konto hat und wir dann noch wochenlang auf die Ware warten müssen. Bei anderen Lieferanten ist es so, dass wir nur bei der ersten Bestellung per Vorkasse bezahlen und drei Tage später dann die Ware auch da haben. Das ist dann ja auch in Ordnung. Weitere Bestellungen gehen dann ganz normal auf Rechnung. Der Lieferant kann sich ja auch eine Wirtschaftsauskunft über uns einholen. Aber so kleinlich und am Telefon dann auch noch ziemlich unhöflich zu sein und gleich mit der großen Keule drohen, das kann ich einfach nicht ab. Mann kommt sich vor als müsste man um die Ware betteln. Einen anderen Lieferanten habe ich jetzt auch schon für zukünftige Aufträge. Wir haben jetzt zwar etwas Ärger gehabt, der Lieferant hat jedoch einen Kunden und somit Umsatz verloren (warscheinlich nicht so wenig!).
 
So sind sie, gründen einen Betrieb und wissen nicht was sie sind, wissen noch nicht einmal auf welcher rechtlichen Grundlage sie arbeiten und handeln. Leute, die Bibel gilt nur in Glaubensfragen. Hier dürfte das HGB das richtige Glaubensbuch sein.

Wir wissen schon wer wir sind! Wir machen das Ganze nicht erst seit gestern, uns gibt es schon länger. Aber wir sind eben nicht auf alle Eventualitäten vorbereitet und auch keine Rechtsanwälte. Und ob ich im HGB eine verbindliche Aussage zu meiner Fragestellung bekomme wage ich zu bezweifeln. Deshalb kommt es ja auch bei anderen Leuten zu Gerichtsverfahren.
 
Was mich am meisten bei der Sache nervt ist die Tatsache dass der Lieferant erst dann bei seinem Lieferanten bestellt wenn er von uns das Geld auf dem Konto hat

das kennt man ja sonst nur von ebay verkäufern und selbst dort wird einem das konto dicht gemacht, wenn das rauskommt.
 
das kennt man ja sonst nur von ebay verkäufern und selbst dort wird einem das konto dicht gemacht, wenn das rauskommt.

ebay ist ja auch eine ganz andere Baustelle.

In der Wirtschaft ist es ganz normal Sachen zu verkaufen, die man (noch) gar nicht hat.
 
ebay ist ja auch eine ganz andere Baustelle.

In der Wirtschaft ist es ganz normal Sachen zu verkaufen, die man (noch) gar nicht hat.

Wenn man sich dann die Sachen auch noch komplett vorfinanzieren lässt finde ich das schon etwas dreist. Wie ich jetzt herausgefunden habe gibt es noch eine andere interessante Möglichkeit: Die eigene Bank sichert dem Lieferanten die Zahlung zu, sobald sie Lieferschein und Versandpapiere des Lieferanten vorliegen hat. Kostet wohl ein paar Gebühren, wäre mir aber die Sache wert. Zumal dann jede Partei auf der sicheren Seite ist.
 
Wenn man sich dann die Sachen auch noch komplett vorfinanzieren lässt finde ich das schon etwas dreist. Wie ich jetzt herausgefunden habe gibt es noch eine andere interessante Möglichkeit: Die eigene Bank sichert dem Lieferanten die Zahlung zu, sobald sie Lieferschein und Versandpapiere des Lieferanten vorliegen hat. Kostet wohl ein paar Gebühren, wäre mir aber die Sache wert. Zumal dann jede Partei auf der sicheren Seite ist.

Wenn der Lieferant es selber finanziert, wäre sein Angebot wahrscheinlich schlechter gewesen. ;)

Die genannte Lösung wird dem Lieferanten auch nicht so gut gefallen. Er hat zwar die Sicherheit der Zahlung, muss seine Bestellung aber trotzdem vorfinanzieren.

Aber ich kann schon verstehen, dass man es als dreist empfindet, die Finanzierung eines Lieferanten zu leisten. Aber so isses halt.
 
Nun, da gibt es schon verschiedene Ansätze. Ich kann zwar schon auf einer Messe Bestellungen für Produkte entgegennehmen, die ich dann erst produzieren lasse und die meisten Besucher haben Verständnis dafür, daß eine gewisse Lieferzeit besteht. Allerdings wird mir keiner die Produktion finanzieren. Im laufenden Geschäft finde ich das nicht produktiv, wobei ich bei Auslandskunden immer Vorkasse nehme, aber nur, weil ich im Prinzip keine sinnvolle Handhabe hätte wenn der Kunde nicht bezahlen will. In gewisser Weise ist es ja genau das was überhaupt eine Gewinnspanne rechtfertigt. Ich hol mir Zeug ins Lager und weil es dadurch verfügbar ist verlange ich einfach etwas mehr als meinen Einkaufspreis. Das Lager kostet mich immer gleich viel ob es leer oder voll ist. Einem Händler Geld vorzuschiessen, damit er beim Produzenten genau die Menge kauft, die ich bestellt habe endet damit, daß ich selber beim Produzenten bestelle und der Händler nach Hause gehen kann. In der Industrie, oder wenn das Volumen deutlich grösser wird gibt es wahrscheinlich andere Modelle, da wartet aber niemand 3 Wochen auf ein paar Lampen. Es ist aber so, daß keiner gerne ein Risiko eingeht aber den Gewinn schon einstreichen will.
 
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