Gerade das meinte ich doch - Du hast die Qualifikation gesteigert...
Nein, StruppiMac. Du hast von gleichen Voraussetzungen der Bewerber (identischer Qualifizierungsstand) gesprochen und beanspruchst den Weg der Weiterqualifizierung dahin gehend, sich mit Mitbewerbern, die nach Deiner Weiterqualifizierung dann weniger qualifiziert sind, um einen Job oder Auftrag zu streiten, für den der Minderqualifizierte bereits weniger verdient, aber Du ihn – trotz Weiterqualifikation – unterbieten möchtest, um den Zuschlag zu erhalten.
Da würde ja mein Hund mehr Verstand ausüben, denn hätte ich tatsächlich einen Hund, dann lernt dieser doch keine Kunststücke, um sich gegenüber einem Köter den Knochen wegschnappen zu lassen, der nur faul im Garten liegt. Mehr Qualifikation = mehr Aufwand = Mehrwert! Der Hund lernt die Kunststücke nur deshalb, weil er sicher ist, nach jedem Sprung durch den Feuerreifen eine Belohnung zu bekommen. Wenn Du der Hund wärst, würdest Du vor dem Sprung durch den Feuerreifen an einem Brandschutzseminar teilnehmen, dann den Rettungshund 1. Klasse absolvieren und anschließend durch das Feuer springen und wieder zurück, aber auf die Belohnung verzichten, bis Du verhungerst.
Dein Ansatz in Ehren, aber ich begrüße diese Einstellung nur bei Mitarbeitern, die sich für die Entsorgung des Hausmülls verantwortlich zeichnen und darin eine Lebensaufgabe sehen. Für alle anderen – qualifizierten – Berufstätigen geht die Rechnung nicht auf und daher werden immer nur Unqualifizierte sich in Preisregionen drücken lassen, in denen kaum noch Luft zum Atmen bleibt. Und aufgrund der Tatsache, dass ein Studium heutzutage teurer ist, als bis vor wenigen Jahren, startet jeder Absolvent mit wirtschaftlichen Defiziten ins Berufsleben, die es selbstverständlich auszugleichen gilt. Wer sich anschließend für ein Butterbrot verheizen lässt, wird nicht mehr erleben, wie es sein kann, für 185 Euro pro Stunde Einsatz zu zeigen – ohne das sich Auftraggeber aufregen, die eben exakt nachrechnen, wie viel Datensicherheit in einem Unternehmen kostet darf und muss, damit von Professionalität überhaupt die Rede sein kann.
Sicher, es mag Eltern geben, die vertrauen ihr Baby einer Aufsichtsperson an, die für weniger als 5,- Euro pro Stunde das Wunschkind betreut. Aber ist es dann nicht absehbar, das die Eltern eines Tages nach Hause kommen und sehen, das ihr Baby an Erbrochenem erstickt ist, weil die Aufsichtsperson lieber vor dem Fernseher sitzt, als beim Kinderbett ihren Pflichten nachzukommen? Vielleicht sind solche Ereignisse erforderlich, um die „Geiz ist geil“ Gesinnung endlich über Bord zu werfen, denn was in Sachfragen noch keine lebensbedrohlichen Ausmaße findet, kann in Fragen der Gesundheit an Leib und Seele schnell zur Krise werden. Aber wenn ich ehrlich bin: Auch eine schlecht gestaltete Homepage ist ein Schritt hin zur Körperverletzung. Insbesondere dann, wenn sie gar nichts kosten darf und auch so aussieht.
Meine Qualifikationen und Weiterqualifikationen sind stets mit einem Mehrwert verbunden, denn anders kann man sich jeden Aufwand sparen. Der Mehrwert muss nicht immer in Geld beziffert sein, aber weiter (und aufwärts) sollte es immer gehen – nie zurück und schon gar nicht hinab. Stufe um Stufe lässt man die zurück, die zwar nach oben schauen, aber sich nach unten bewegen.
- Sterling