4th of July schrieb:
Latex war vielleicht früher nicht schlecht, ist aber heute, dank intuitiver Textverarbeitungsprogramme, zu denen ich auch word zähle, wohl überholt. Alles, was man mit Tex machenkann, geht auch mit word, nur schneller. Vor allem ist ein word-file aber (interessant v.a. für Uni-Arbeiten) leichter für Kommilitonen korrigierbar (Mark-ups), im Hinblick auf Korrektur-lesen ect...
Mal abgesehen davon, dass man sich jetzt trefflich über die Intuivität von Word mit seinen zig Menueinträgen, Formatierenspaletten und Helferlein streiten könnte, muss ich jetzt einfach mal feststellen, dass du anscheinend noch nie mit einem guten Editor gearbeitet hast. Kein Mensch nutzt zum produktiven Arbeiten mit LaTeX Textedit oder das Windows Notepad.
Ein gut auf LaTeX abgestimmter Editor, mit ähnlichem (LaTeX bezogenen) Funktionsumfang wie der Word-Editor erlaubt mindestens genauso schnelles arbeiten wie mit Word, je mehr Formatierungen, Formeln, Grafiken etc. eingebunden werden müssen, desto mehr verliert hier sogar Word an Boden.
Überspitzt ausgedrückt: Wenn zwei Personen, die gleich schnell tippen können und gleich gut mit ihrer "Textumgebung" (also LaTeX + Editor oder Word) umgehen können, die Aufgabe haben, die gleichen Texte zu tippen, wird Word keinesfalls in den meisten Fällen als Sieger hervorgehen, was die Geschwindigkeit der Eingabe angeht. Ganz düster sieht es aus, wenn du anfängst mit Word Formeln zu setzen, dann brauchst du da für eine Formel solange wie ihn LaTeX für für fünf.
Und das Korrekturlesen mit Anmerkungem, naja, das kann man mit PDFs auch machen, zudem kann man in die LaTeX Quellen ja auch Anmerkungen schreiben. Beides übrigens ohne das man darauf achten muss, kompatible Programmversionen zu haben. Und wenn es richtig lang wird (Studien-, Semester- oder Diplomarbeit), dann kenn ich eh sehr wenige Leute, die sich das wirklich komplett am Bildschirm antun, da wird dann doch eher ausgedruckt und man macht sich die Markierungen auf dem Papier.
Es gibt natürlich Punkte, die gegen die Nutzung von LaTeX sprechen, z.B. wenn man nur mit WYSIWYG zu recht kommt, unbedingt kompatibel zu Profs, Firmen oder den lieben Nachbarn bleiben will/muss, auf spezielle Zusatzprogramme angewiesen ist, die nur mit Word funtkionieren usw.
Die von dir angeführten Punkte, so muss ich leider sagen, sind aber Mumpitz und ohne dir zu nahe treten zu wollen, zeigt das imho nur, dass du dich nicht wirklich eingehend mit LaTeX und dazugehörigen Editoren beschäftigt hast.
Tschüss,
Carsten