Einen guten Weissabgleich, exakte Belichtung und "sauberes" Licht vorausgesetzt, wie Bramix das schon angedeutet hat, sollten aus einer Kamera Bilder herauskommen, die schlicht kein Profil benötigen, weil sie so gut sind, wie der Hersteller die Farben abzubilden vermag.
Nun ist "sauberes" Licht in den seltensten Fällen, jedenfalls ausserhalb eines Studios, vorhanden, das ist dann aber ein rein handwerkliches Problem, keins, das mit Farbprofilen zu tun hätte.
Für JPG-Bilder macht es also kein Sinn, ein Profil anzuhängen. Das, was da drinstehen würde, könnte die Kamera gleich bei der Bildwandlung umsetzen.
Bei RAW-Dateien sieht die Sache ein wenig anders aus. Damit ein möglichst farbechtes Bild aus dem RAW-Konverter herauspurzelt (zumindest, wenn alle Regler auf Neutralstellung stehen), muss der Hersteller der Software natürlich möglichst exakt wissen, wie der Sensor auf welche Farbe reagiert und welche Werte er dann ausspuckt.
Das weiss im Zweifelsfall wohl der Hersteller der Kamera am besten, aber nicht immer trifft man damit jedermanns Geschmack.
Da kommen dann Kameraprofile in der RAW-Software zum Zuge, wie das beispielsweise C1 gestattet (RawShooter unter Windows hatte sowas ähnliches auch, die ColorEngine).
Der Sinn dahinter ist aber weniger, die Farben der Kamera möglichst exakt an der Wirklichkeit auszurichten, sondern am Geschmack des Fotografen und/oder am Anwendungsfall (zum Beispiel Porträt).
-- Markus