Probearbeit an neuen Kunden schicken?

mex

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Moin allerseits,

habe für einen aussichtsreichen potentiellen Kunden eine relativ aufwändige konzeptionelle Probearbeit gemacht.
Nun ist die Kundin aus dem Urlaub zurück und möchte dass ich ihr die Handmuster zuschicke da sie zu viel zu tun hat um mich zu treffen.

Das behagt mir nicht - ruckzuck sind die Sachen in den Händen der bisherigen Agentur und werden von denen nachgebaut.

Was meint ihr dazu?
Wie sag ich meiner Kundin, dass ich die Sachen nur persönlich vorstellen will, ohne sie zu verprellen?
 
Gehe doch einfach vorbei und sage Du wärst zufällig in der Gegend gewesen.
 
Hallo,
mit "aussichtsreichen potentiellen Kunden" bin ich inzwischen besonders vorsichtig, das sind bei mir die, bei dehnen am Ende am wenigsten dabei rumkommt. Bei aufwändigen Vorabarbeiten sollte man immer nach dem "warum bitte schön Probearbeit (kostenlos)" fragen.
Referenzen sollten reichen! Und wenn kein Vertrauen da ist, sollte man es garnicht erst zusammen versuchen.
 
mex schrieb:
Das behagt mir nicht - ruckzuck sind die Sachen in den Händen der bisherigen Agentur und werden von denen nachgebaut.

Was meint ihr dazu?
Wie sag ich meiner Kundin, dass ich die Sachen nur persönlich vorstellen will, ohne sie zu verprellen?


Genau so - Kein seriöser Auftraggeber ist deswegen verprellt. Im Geschäftsleben sind klare Ansagen für beide Seiten das beste. Wenn das ganze für Deine potentielle Kundin kostenneutral ist kann sie nix gegen ein persönliches Gespräch haben.

Termin vereinbaren - fertig.

Das sage ich jetzt als einer der normalerweise auf der Auftraggeberseite steht!
 
2ndreality schrieb:
Gab es keinen Kostenvoranschlag im Vorfeld, der genehmigt wurde?

Nee, 2nd, es gibt keinen Kostenvoranschlag, es gibt auch keinen schriftlichen Auftrag für die Arbeit. Dies ist sozusagen der Griff, der die Tür erstmal aufmachen muss - die wollen einfach erstmal sehen, ob ich ihre Agentur ersetzen kann.

Der Link den Du postest ist gut.

Dennoch: ich möchte nicht butterweich einknicken, und denen irgendwas schicken, ich möchte sie aber auch nicht verprellen (da ja verständlich ist wenn sie nach dem Urlaub wenig Zeit hat). Eine Gratwanderung.

Schätze ich rufe sie erstmal an und versuche einen Termin zu erreichen. Wenn ich KEINEN kriege, schicke ich eine Kopie per Einschreiben an mich selbst. Allerdings putze ich mir dann auch gleich alle Erwartungen von der Backe.
 
@ hk:
Richtig. Ursache ist ein Fehlbriefing.
1. Ich war eingeladen wegen eines begrenzten Auftrags, verbunden mit einem Kennenlerngespräch. Als ich da saß, ging es plötzlich um etwas ganz anderes: Nämlich darum, die Agentur zu ersetzen.
2. Geplant war, dass die Chefin auch kommt, die aber absagte und um die Probearbeit bitten liess.

Seh schon. Ist der Wurm drin.
Auch gut. Brauche den Kunden nicht.
 
Zuletzt bearbeitet:
Es ist immer ein Problem, wenn man auf ein gegebens Wort vertrauen muß. Die Frage ist, hast Du überhaupt das Wort der Chefin ? Hast Du etwas schriftlich ? Am besten wäre, einen Vorvertrag für die Konzpetion abzuschliessen, die auf die Hauptarbeit angerechnet wird. Wenn sie ein Problem damit hat, kannst Du ihr ja Proben Deiner bisherigen Arbeiten zukommen lassen und es wäre ein persönliches Treffen angesagt.
 
Besteht die Möglichkeit, ihr ein pdf in geringer aber akzeptabler Qualität zu senden, begleitet von ein paar netten Sätzen wie „… gerne würde ich Ihnen bei einem persönlichen Termin, begleitend zu meinen Ausarbeitungen nähere Informationen zu meinen Layouts und zur Konzeption, … “?
 
Al Terego schrieb:
Besteht die Möglichkeit, ihr ein pdf in geringer aber akzeptabler Qualität zu senden, begleitet von ein paar netten Sätzen wie „… gerne würde ich Ihnen bei einem persönlichen Termin, begleitend zu meinen Ausarbeitungen nähere Informationen zu meinen Layouts und zur Konzeption, … “?
Damit ist doch aber das Abkupfern der Konzeptidee nicht ausgeschlossen, oder?
 
Ist zwar banal, wird aber gerne vergessen:

In ein Hand-out (falls du eins machst) gehört hinten ein Copyright-Vermerk rein. Dort kannst Du auch klar machen, dass Dein geistiges Gut ohne Deine schriftliche Zustimmung weder verwendet noch verändert oder in irgendeiner Form weiterverarbeitet werden darf. So eine Vereinbarung könntest Du Dir auch eingangs der Präsentation unterschreiben lassen. Sollte eigentlich kein Problem sein. Wenn der Kunde deshalb zickt, ist er sowieso kein seriöser Kunde.

Wenn es tatsächlich zum Ideenklau kommen sollte, ist es aber trotz alledem und auch mit einem Einschreiben recht aussichtslos dagegen vorzugehen. Da müssten die schön extrem dumm 1:1 kopieren. Und selbst dann könnte man Dir die Erfindungshöhe absprechen. Und so weiter.

Gehe einfach das Risiko ein. In China eine Fabrik zu bauen, ist auch ein großes Risiko. Ohne Risiko geht Vieles eben nicht.


Grüße,

erko
 
Danke Euch für die entschiedene Meinung, Kollegen (und auch dem "Kunden" OFJ)

Der Termin steht, und es wurde volles Verständnis für meine Haltung geäussert.

Grüß Euch
Wolfram
 
hk1805 schrieb:
Damit ist doch aber das Abkupfern der Konzeptidee nicht ausgeschlossen, oder?
Natürlich nicht. Das ist es nie. Ein Verweis (s. erko) kann vorbeugen. Aber es ist ein Möglichkeit zur Reduzierung der Verwendung als hochaufgelöste „Bauvorlage“. Und nicht unüblich.
Gruß, Al
 
Ich habe über einen renommierten Fotografen gelesen, dass auch dessen Ideen von einem grossen Kunden (Konzern) einer Agentur ohne Bezahlung "übergeben" worden sind, die die dann mit einem anderen Fotgrafen realisiert hat.
So was passiert offenbar auch in den besten Kreisen – ganz offen.
 
Ich hab für eine "renomierte" Firma am Anfang meiner Selbsständigkeit ein komplettes CI erarbeitet und diese auch visuell vorbereitet und vorgestellt. Nach diesem Treffen habe ich 2 Monate nichts mehr gehört, und plötzlich sah ich Flyer, Plakate, Anzeigen usw. nach meinen Entwürfen gestaltet. Hab darauf der Firma einen bestimmenden Brief mit dem Hinweis auf Urheberrechte und einer saftigen Rechnung gesendet. Nach etlichen Briefen und Telefonaten drohte ich mit einer Anzeige. Daraufhin wurde meine "saftige Rechnung" bezahlt.

Deshalb werde ich ohne klaren Auftrag (schriftlich) keinen Finger mehr krumm machen. Es gibt leider immer wieder Auftraggeber die einem über den Tisch ziehen wollen. Kunden die es ehrlich meinen verstehen diese Vorgehensweise.
 
mex schrieb:
Der Termin steht, und es wurde volles Verständnis für meine Haltung geäussert.

Na also - ist doch schon mal ein gutes Signal.
 
Seit 1 Stunde ists amtlich: She's mine ,-)
Ich schmeiss ne Lokalrunde

Probearbeit hat überzeugt, und forderndes bzw. selbstbewusstes Auftreten war kein Nachteil

Danke nochmal für die taktische Unterstützung!

P.S.: Als ich meine Entwürfe gezeigt hatte und das Gespräch beendet war, schoben mir die Kunden ganz selbstverständlich meine Dummies wieder über den Tisch, so dass ich sie einpacken und nach Hause gehen konnte - ganz wie es sein soll.
Da sie aber geäußert hatten, dass sie noch mit einem Kollegen sprechen wollten, der nicht teilnehmen konnte am Gespräch, schob ich die Dummies mit einem Augenzwinkern wieder über den Tisch, und auf die erstaunte Nachfrage antwortete ich mit der Gegenfrage, wie sie denn ihrem Kollegen zeigen wollten, was ich gemacht habe?

Ergo: Ich glaube, es ist wichtig, klare Regeln herzustellen, aber genauso wichtig sie zur rechten Zeit zu durchbrechen, wenn man dadurch zeigen kann, dass man kooperativ ist und dem Kunden vertraut.
 
herzlichen glückwunsch! :thumbsup:
 
Wow! Glückwunsch!
 
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