Ich wurde gerufen?
Was ist denn eurer Meinung nach die zuverlässigste Umrechnung?
Fangen wir mal an mit der Definition von Zuverlässig...
Was ist das? Die Farbe mit dem am einfachsten zu merkenden CMYK Umrechnung, das könnte neben der aufgeführten 79/0/100/80 noch eine merkverstärkte 75/0/100/75 oder 80/0/100/80 sein.
Oder in Sachen Druckbarkeit, eine die Auch flächig im Zeitungsdruck zu handeln ist (wird für die Farbe die mit vollem UCR schon bei über 250% liegt allerdings problematisch.
Oder in Sachen verbindlichkeit zum Muster: Eindeutig eine vom konkreten Musterfächer abgemessene Lab Defintion.
Oder hinsichtlich der besten integration in den Workflow: Eindeutig die Lab Defintionen aus Photoshop) Mit dem Abstrich, dass Pantone inzwischen wieder fleissig an den Rezepturen gedreht hat.
Ich habe hier zB einen Pantone color bridge Fächer der mir für Pantone 350 C einen CMYK-Wert von 81 C/22 M/79 Y/70 K
Durchaus ein plausibler Wert, aber wie sind die Randbedingungen dazu? Wenn ich mich recht entsinne beziehen sich diese Fächer auf SWOP Farben und sind somit sowohl von den Eigenfarben als auch vom Tonwertzuwachs für hiesigen Druck nicht zu gebrauchen.
angibt, InDesign und Illu geben mir 79/0/100/75 an,
Das sind Werte aus alten festen Umrechnungstabellen. Mal davon abgesehen das sie weder zu aktuellen Pantone Mischungen, noch zu aktuellen Druckverfahren passen, mit Vorsicht zu geniessen.
Das sind m.E. die besten Ausgangsdaten neben vermessenen Pantonefächern oder noch besser auf unter realen Bedingungen entstandenen Andrucken.
Siehe oben alte Farbwerte, die neben den oben bereits erwähnten Schwächen noch mit einer ganzen Reihe anderer Probleme zu kämpfen haben (die übelste, weil nicht herauszurechnende, ist der politische Aspekt, das dort Farben die eigentlich beide auf _einer_ CMYK zu führen haben, aus Marketingtechnischen Gründen auseinander separiert wurden (Man stelle sich vor ein Pantoneton würde mit 10% Bindemittel verschnitten und würde so bereits einen Farbort erreichen, der im CMYK Out of Gamut, also nicht reproduzierbar ist. Würde man nun für diese spezielle Sonderfarbe eine bestmögliche CMYK Vertretung wählen, würde die für die unverdünnte doch kaum anders aussehen, oder?
Mir ist schon klar, dass das Ergebnis je nach Untergrund unterschiedlich ist, aber ein Kunde von mir will konkrete CMYK-Werte. Was nun?
Soll ich alles zusammen rechnen und den Durchschnittswert nehmen?
Das steht und fällt m.E. damit, was er mit diesen Farben vorhat. Will er selber Colormanagement betreiben, wäre der Weisheit letzter Schluss, sich auf eine konkrete Lab Defintion zu einigen und je nach Verwendung diese bestmöglich zu erzielen. Soweit die reine Lehre.
Jetzt zur Praxis, selbst _ein_ Programm rechnet je nach Einstellung, verwendeter Zielprofile und CMS Settings völlig unterschiedliche CMYK Werte. Die sind alle recht gut, aber in ihren konkreten CMYK Werten nahezu unvorhersehbar. Kommen noch Aspekte hinzu, wie z.B. Drucker (Ich meine den Mensch an der Maschine) die ob der Stabilität über die Auflage sowas lieber 3-farbig auzfgebaut haben möchten, eine std. ICC basierte Entpsrechung aber immer den im Profoil enthaltenen Schwarzaufbau nimmt und somit eigentlich immer mit Anteilen aller 4 Farben aufwartet. Dann noch Sachen wie 3 oder 4 Prozent einer Tertiärfarbe, die im Druck mal kommen und mal nicht und noch einiges anderes.
Letztendlich ist das das probateste Mittel, wo alle am besten mit arbeiten können, sprich die Programme müssen die Methode durchgängig und möglichst homogen unterstützten.
Zum praktischen Teil der Antwort:
Ich habe gerade mal bei mir gemessen (Pantone Fächer von 1998):
Lab: 28|-21,2|11,1
Somit ne Ecke bunter als die in PS (oder bei entsprechender Konfiguration der Programme auch n Illu oder Indesign) verwendeten Werte von 30|-19|9.
Bunter bedeutet in dem Fall, höhere absolute Werte bei a und b _und_ niedrigerer L-Wert, also dunkler, wobei ja zwangsläufig gegen absolutes Schwarz und auch Weiß, die Sättigung zwangsläufig abnimmt. Also verschossen ist mein alter Fächer sicherlich nicht.
Photoshop gibt mir bei passenden Einstellungen (Adobe ACE, absolut farbmetrischer Rendering Intent und ISOcoated V2 ECI als Ausgabefarbraum) ein 82/32/80/55 aus. mit einer Farbdifferenz von DeltaE=0 (Die Farbe ist also im Druck laut PSO und FOGRA39 1:1 zu reproduzieren).
Spezielle Tools wie z.B: Gretag Macbeth Colorpicker, mit dem ich auch das Magenta komplett gegen Schwarz ersetzen kann, bei gleichen Nebenbedingungen ein 69/0/68/71.
Letztendlich sind durch den mehr oder weniger stufenlosen Ersatz der Tertiärfarbe Magenta durch Schwarz, 32 CMYK Kombinationen vorstellbar.
So, wem noch was dazu einfällt, immer her damit ;-)