@geWAPpnet
Mich hat zunächst nur interessiert, was ganz allgemein raus/reingeht beim iPad. Ich verwende keine Apple-Dienste. Also finde ich, muss das iPad da auch nichts hinfunken.
Mit Bord-Mitteln lässt sich das Verhalten von iOS aber nicht hinreichend einschränken. Firewall-Möglichkeiten gibt es da nicht, also nicht auf dem einfachen und zugänglichen Level, wie es z.B. unter OSX möglich ist. Also schaut man halt mal.
Ist doch ein Stück digitaler Selbstbestimmung. Ganz allgemein. Wem das völlig egal ist oder wer die Nutzung bestimmter Dienste inkl. aller Nebenerscheinungen in Anspruch nimmt, wird da bestimmt nur mit der Schulter zucken. Ich finde persönlich aber, dass die Tech-Firmen nicht immer einsehen müssen, wenn ich was an einem Device mache.
Das ist schon hinsichtlich vieler Google-Dienste sehr schwer geworden. Das Internet hat sich diesbezüglich sehr preisgegeben. Aber das muss man so ja nicht hinnehmen. Ich sehe da auch durchaus die Politik aufgerufen, diese Datenkraken zu beschränken und die informationellen Selbstbestimmungen der User zu stärken, auch auf technischer Seite hinsichtlich diverser Einstellungsmöglichkeiten.
Natürlich sind die meisten User da längst so eingewoben, dass das geringste kritische Bewusstsein fehlt. Da werden eher mal Leute, die kritisch nachfragen, als Spaßverderber diskreditiert. Ob da immer ein Aufschrei durch die Presse ginge? Ich bezweifle das. Der Uber-Zwischenfall zeigte doch, dass es da ebenfalls vielen egal ist. Das war allenfalls eine Nischennachricht. Seit Snowden ist die Katze sowieso aus dem Sack. Statt auch staatlich rechtsstaatlich vieles einzuschränken, wurden vormals illegale Praktiken sogar noch legitimiert oder werden heute geflissentlich mittlerweile von den meisten übergangen. Als gäbe es da keine großen Probleme. Die gibt es aber. Auch wenn die meisten so tun, als sei alles ok. Ich finde das nicht gut und für unsere Gesellschaft sehr bedenklich. Apple muss auch nicht wissen, wenn ich das iPad anschalte und online bin, wenn ich deren Dienste doch garnicht nutze.
Ich will auch nicht Apple in irgend etwas bezichtigen. Es geht da nur um ein Stück Selbstbestimmung und angemessene Kontrolle in den eigenen Händen. Wie sich obendrein zeigt, schränkt das den sonstigen Komfort nicht ein. Trotz der Sperrungen, die ich jetzt vorgenommen habe, kann ich all die Devices genau so nutzen, wie ich mir das vorstelle.
Mal sehen, was sonst noch geht und sinnvoll ist.
Aber das kann ja jeder für sich selber bestimmen. Meiner Ansicht nach hat uns die Politik aber weitgehend in Stich gelassen. Also liegt es an uns selber, wieder Verantwortung zu übernehmen. Und da meine ich, dazu gehört auch, den Techfirmen nicht die Kontrolle zu überlassen. Das die bei PRISM vollständig involviert sind, hat Snwoden ja belegt. Wollte irgendwer hier abends einschlafen und morgens in der DDR aufwachen? Aber genau das machen die meisten längst mit und sie finden es großartig, solange es noch einigermaßen gut ausschaut. Eine schleichende über Konsumgeilheit geschürte Entwicklung, die uns allen noch teuer zu stehen kommen kann. Davor warnte doch nicht nur Snowden. Aber der ist ja für die meisten völlig unwichtig. Klar, solange man noch keine Nachteile erlebt, würden die meisten auch in einer DDR 2.0 klarkommen. Die West-Variante sieht ja auch nicht so fad aus. Ich finde das breite Desinteresse aber besorgniserregend.