[Offset-Druck] Grauer Text auf schwarzem Hintergrund

MaC-FLY

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Hallo Leute,

ich erstelle gerade ein Layout für ein Coffee table Book.
Die Fotos weisen alle einen sehr hohen Schattenanteil plus dunkle Bildstellen auf.
Daher habe ich mich für einen durchgängig schwarzen Hintergrund entschieden, der der Atmosphäre der Bilder gerecht wird.
Nun würde ich den Text gerne in Grau auf schwarzem Hintergrund abbilden, da weißer Text den Blickpunkt zu sehr auf sich und nicht auf
das Bild der Seite fokusiert, meiner Meinung nach.

Hat jemand Erfahrung diesbezüglich?
Die verwendete Schrift für den Fließtext wäre Avenir regular mit 9pt.
Muss ich mit Traping-Problemen rechnen? Wenn ja, wie kann ich diese beseitigen?

Wie hoch wäre der Kostenaufwand bei durchgängig schwarzem Hintergrund bei einer Seitenzahl von ca. 300 Seiten, im Gegensatz
zu dem weißen Standard-Hintergrund in Coffee Table Books, prozentual gesehen bzw. wäre er doppelt so hoch?
Papier wäre gestrichen und DIN Format A4.

Danke für alle Tipps und Hilfestellungen im voraus.

Grüße
 
da solltest du am besten mal bei deinem Entwickler nachfragen. Das hängt ja auch immer etwas von der Fertigugngstechnik ab.
 
Grauer Text auf schwarzem Hintergrund und das in 9pt. warum den Text nicht gleich weglassen… ;)

Im Ernst, handelt es sich um einen Text, der es wert ist gelesen zu werden sollten man auch an Brillenträger und anderweitig Sehbehinderte (sind mittlerweile vermutlich sogar die Mehrheit) sowie an “Coffee table Beleuchtung" denken. Kontrast ist einer wichtigsten Aspekte bei der Lesbarkeit und grau auf schwarz ist demzufolge…

Als Style Element in großer Schrift, ein Wort oder eine Überschrift kann das edel wirken, aber für einen lesbaren Text ein no-go. Gibt es einen Grund für diese Kombination außer das der “Kreative" das "cool" findet (Wunsch des Auftraggebers)? Trapping (mit 2 p…) kann bei zu geringem Kontrast bei den meisten Techniken tatsächlich ein Problem werden, umgehen würde ich es durch mehr Kontrast…
 
Wie hoch wäre der Kostenaufwand bei durchgängig schwarzem Hintergrund bei einer Seitenzahl von ca. 300 Seiten, im Gegensatz
zu dem weißen Standard-Hintergrund in Coffee Table Books, prozentual gesehen bzw. wäre er doppelt so hoch?

Nein. das macht, je nach Druckerei und Auflage, vielleicht 5% aus.
Die Bilder nehmen doch einen Großteil des Layouts ein, oder nicht?

Ich würde an deiner Stelle eine Seite andrucken lassen oder woanders online drucken. Ich denke
nicht, dass die 9p Probleme machen. Und Grau ist ok und sicher angenehmer als Weiß, sehe ich auch so.
An was denkst du? 30-40% Black? Du kannst ja beim Andruck versch. Werte testen.
 
Ich weiß nicht ob das Ergebnis perfekt wird, denn die Schrift wird ja im Druck gerastert wenn du 30-40% Key einstellst. Das könnte schon grenzwertig werden. Kannst du das evtl mit einer fünften Farbe (Pantone, HKS) lösen?

Und der schwarze Hintergrund braucht auch richtig viel Farbe c=60 m=40 y=40 k=100. Unser Drucker sagt bei 240% immer "da tropft die Farbe raus" :D
 
Den schwarzen Hintergrund als Volltonfarbe Pantone anlegen und den grauen Text ebenso als Vollton … das verhindert Abrieb beim weiteren Verarbeiten und sieht auch schöner aus.Allerdings ist es nicht jeder Druckerei möglich so ohne weiteres zwei Sonderfarben zu drucken – also theoretisch schon aber die wollen meist nicht. Denn es ist ein Mehraufwand …

Ich wünsch Dir maximale Erfolge … Marten
 
Jawoll … gibt es. Im Vergleich zu einem Buntschwarz auf Basis der hier angegeben Werte C60/M40/Y40/K100 ist der Farbauftrag nicht bei 240 % sondern nur bei 100%. Ergo kann die Farbe wesentlich besser wegschlagen (trocknen). Dann hat der Drucker nicht das Gefühl das die "Farbe rausläuft" wie oben beschrieben.

Es gibt unterschiedliche Schwarztöne im Raum der Pantonefarben … siehe das hier: http://www.hein.eu/store/default/de/cms/hein-informiert/pantone-farbtabelle.html
 
Und welche Farbe hat nun eine bessere Deckung als Pantone Black?
 
Sehr gut erklärt von d@tMarten. :)

Pantone Schwarz liefert übrigens ein sehr schönes Ergebnis!

((Nehme ich manchmal für das Vorsatzpapier, wenn aus redaktionellen Gründen kein schwarz eingefärbtes Surbalin möglich ist, sondern schwarzer vollflächiger Druck gewünscht wird))
 
Also wenn ich vergleiche, wäre nur Black 6 C etwas deckender als die anderen Pantone Black Farben.

„Pantone Black“ ist nicht deckender als das „Schwarz“ von Siegwerk Druckfarben. Ich habe von beidem Farbfächer
da (gestrichen glanz Papier) und gerade verglichen. Auch der Durchscheineffekt an der Lampe ist etwa gleich.

Gibt es tatsächlich Druckereien, die minderwertiges Schwarz verwenden? Das kann sich doch
keine Druckerei erlauben, vor allem sind die Farben doch sicher alle Euroscala-zertifiziert.
 
Zuletzt bearbeitet:
Gibt es tatsächlich Druckereien, die minderwertiges Schwarz verwenden? Das kann sich doch keine Druckerei erlauben, vor allem sind die Farben doch sicher alle Euroscala-zertifiziert.

Gemeint ist nicht die Qualität und auch nicht die Opazität (Durchscheinen). Die Opazität wird maßgeblich durch die Wahl des Papiers beeinflusst.

Es ist einfach so, dass vollflächiger schwarzer Druck im Offset nicht so einfach ist. Es kann zur "Wolkenbildung" kommen, nicht "schwarz genug" sein, ablegen (Abscheuern) und trocknet langsam. Deshalb empfiehlt sich der Einsatz einer Sonderfarbe, diese macht das Ergebnis sicherer.

Jetzt lässt sich das am Umschlag recht leicht realisieren – aber im Inhalt des Buches – wäre dasVorhaben drucktechnisch komplex und teuer, da ja im Idealfall auch die Schrift auf den schwarzen Flächen in einer Sonderfarbe gedruckt werden sollte, da sie sonst im CMYK gerastert werden müsste und das Ergebnis ggf. unschön wäre. Dies würde bedeuten man bräuchte im Inhalt 12 Farben (CMYK-schön und wiederdruck zzgl je zwei Sonderfarben je Schön- und wiederdruck. Dazu käme dann noch der Drucklack der gegen Ablegen schützt...) und solche Maschinen haben ganz andere Stundensätze, mal abgesehen davon dass man mehr Platten belichten muss. Dass geht also richtig ins Geld.

Deshalb druckt man in der Regel den Inhalt dann doch nur CMYK + Lack und muss eben das Schwarz so mischen dass 240% Farbauftrag sind. Die Rasterung bei der Schrift muss mann dann auch verschmerzen...

Aber es kommt immer aufs Produkt an. Der Themenersteller schreibt von einem Coffeetable-Book. Die können schon recht teuer sein. (49€ Ladenpreis oder mehr) da darf man dann nicht in der Produktion geizen.

Wir sagen immer "ein Blinder sieht es nicht und ein Blöder denkt, es gehöre so..." – also alles halb so wild! :klopfer:
 
Es ist einfach so, dass vollflächiger schwarzer Druck im Offset nicht so einfach ist. Es kann zur "Wolkenbildung" kommen, nicht "schwarz genug" sein, ablegen (Abscheuern) und trocknet langsam. Deshalb empfiehlt sich der Einsatz einer Sonderfarbe, diese macht das Ergebnis sicherer.

Erst schreibst du, dass Pantone qualitativ nicht höherwertig ist, nicht und „satter“ bzw. weniger durchscheinend ist ...
Dann schreibst du, Pantone wäre doch „Schwarz genug“, trocknet schneller, scheuert weniger ab...
Das sind doch eben Qualitätsmerkmale.

Es ist völlig egal, ob man Pantone-Schwarz oder ein anderes Euroskala Schwarz verwendet,
wenn die Qualität die gleiche ist.

Wie gesagt, hier im Vergleich ist nur„Pantone Black 6 C“ ein wenig deckender. Alle anderen Pantone
Schwarz Farben sind nicht besser als Standard-Schwarz (in meinem Fall von Siegwerk Farben)
 
Daher habe ich mich für einen durchgängig schwarzen Hintergrund entschieden, der der Atmosphäre der Bilder gerecht wird.

Damit fehlt dir aber eine von verschiedenen Möglichkeiten, z. B. durch unterschiedliche Hintergründe
eine gewisse Taktung oder Dramaturgie in das Buch zu bringen. Denk mal an einen Kapitelanfang!
 
... und dann ist da ja noch die Frage nach dem Druckverfahren - Kostenmäßig sicherlich eine Frage der Auflage.

Digital gedruckt erübrigt sich die Philosophie über die Deckkraft von Pantone-Tönen....

Ich habe gerade schlechte Erfahrungen mit vollen, dunklen Flächen im Trockentoner-Basiertem Digitaldruck gemacht - sie brechen leicht auf, z.B. im Bereich der Falz. Bei Flüssigtonern, wie sie die Indigo benutzt soll dies besser sein. Noch besser natürlich der Offsetdruck.

9pt Avenir ist wirklich nicht sehr groß ... reicht aber für die Copyrightangabe. Ist der Text im gleichen Farbton wie der Hintergrund (nur durch Rasterung aufgehellt) kann es überhaupt keine Überfüllungsprobleme geben. Allerdings würde ich den Hintergrund 4farbig mit mindestens C50 K100 anlegen, um den optischen Eindruck von tiefem Schwarz zu erreichen. (Natürlich sollte man 240% Gesamtfarbauftrag nicht überschreiten). Denselben Farbton aufgerastert (vielleicht auf 15% ... je nach Geschmack) für den 9pt Test verwenden und auch die Bilder dementsprechend einfärben (Es ei denn, es wäre beabsichtigt, dass der Hintergrund "schwarzer" wirkt als in den dunklen Partien der Bilder.
 
Es ist einfach so, dass vollflächiger schwarzer Druck im Offset nicht so einfach ist. Es kann zur "Wolkenbildung" kommen, nicht "schwarz genug" sein, ablegen (Abscheuern) und trocknet langsam. Deshalb empfiehlt sich der Einsatz einer Sonderfarbe, diese macht das Ergebnis sicherer.

Ich bin immer noch nicht über diese Aussagen hinweg. Eine weiterer fragwürdiger Punkt, der mir
gerade auffällt:

Pantonefarben trocknen schneller?
 
Nein … das tun sie bei weitem nicht – ABER: Wenn ein "Buntschwarz" mit, ich übertreibe absichtlich, 400 % Farbauftrag wegschlagen soll ist das wesentlich mehr an Farbe was trocknen muss, als wenn ich nur einmal 100 % Pantone habe – logisch. Oder? Daher kommt das subjektive Empfinden des schnelleren trocknens von Sonderfarben.

Mehr ist es nicht. Aber auch nicht weniger.
 
Nein … das tun sie bei weitem nicht – ABER: Wenn ein "Buntschwarz" mit, ich übertreibe absichtlich, 400 % Farbauftrag wegschlagen soll ist das wesentlich mehr an Farbe was trocknen muss, als wenn ich nur einmal 100 % Pantone habe – logisch. Oder? Daher kommt das subjektive Empfinden des schnelleren trocknens von Sonderfarben.

Mehr ist es nicht. Aber auch nicht weniger.

Es ging um den Vergleich zwischen 100% Euroskala-Black und 100% Pantone Black.

Hierzu wurde geschrieben, Pantone wäre „satter“, „deckender“, „qualitativ besser“ und „schneller trocknend“ usw.

Und dabei habe ich so meine Zweifel. Vor allem, weil ich das anhand von Farbfächer-Vergleichen nicht
nachvollziehen kann. Einzig die Sache mit dem Trocknen kann ich hier nicht nachprüfen.
 
Es ging um den Vergleich zwischen 100% Euroskala-Black und 100% Pantone Black.

Hierzu wurde geschrieben, Pantone wäre „satter“, „deckender“, „qualitativ besser“ und „schneller trocknend“ usw.


Na so eine Crux aber auch – wo ist der Chemielaborant von Pantone, wenn man ihn was fragen muss.
Fakt aus der täglichen Praxis ist, das eine Pantonefarbe im Bereich des schwarz zu sehenden Spektrums eindeutig eine bessere Deckkraft als eine Prozessfarbe hat. Ich kann mich an einen Satz unseres Ausbilders erinnern, der da sagte: "Schwarz ist nur ein Kontrastmittel und keine Farbe." Das darf man sich mal zu Gemüte führen und dann handeln …

Und es geht hier, so glaube ich, auch nicht darum wer denn nun letztendlich Recht hat.
MacEnroe sieht das so … ich anders … bäm. Fakt ist auch, das der TE schon lange keine Aussage mehr getätigt hat und damit ist das ganze Thema hinfällig …
 
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