Monitor kalibrieren - was bringts

G

georgeharell

Aktives Mitglied
Thread Starter
Dabei seit
15.06.2003
Beiträge
514
Reaktionspunkte
0
Hallo,

ich hab hier eine etwas blöde frage, aber kann Sie mir die Antwort irgendwie im Moment nicht richtig selbst zusammenreimen.
Ich bin am überlegen, mir diese Kalibrierungspaket zuzulegen: http://www.colorvision.ch/de/products/prod_spyder2express.php
Ich arbeite hauptsächlich mit der CS 2 und schicke entsprechende Dateien regelmäßig zum Druck.

Meine Frage ist nun ob dieses Kalibrierungspaket für meinen Bedarf ausreichend ist und vor allem wird die Darstellung auf dem Bildschirm wie die auf dem gedruckten Produkt?

Ich hoffe ihr könnt mir trotz dieser eher dummen Frage helfen.

Danke, George
 
Hallo,

Wäre wirklich super, wenn Ihr mir etwas helfen könntet.

Danke
 
...

Hallo georgeharell,

...wird die Darstellung auf dem Bildschirm wie die auf dem gedruckten Produkt?

Nein - das nennt sich Soft-Proof und dafür benötigst du ein Druckerprofil bzw. Profil der Druckmaschine.

Mit dem von dir angesprochenen Kalibrierungspaket kannst du aber nur ein Monitorprofil ausmessen.

Bsp: Du bekommst ein Bild einer Digitalkamera zugeschickt. Du warst also nicht anwesend, als das Bild gemacht wurde. Dein Monitor ist nicht kalibriert oder schon mehrere Monate alt. Du siehst auf dem Bildschirm "irgendwas" kannst aber gar nicht beurteilen, ob der Himmel am Tag der Aufnahme wirklich so blau war oder das Model wirklich so bleich im Gesicht ist usw.
Dafür ist das Monitorprofil. Es nimmt die Farbinformation aus dem Bild, rechnet hier und da etwas ab oder hinzu, und stellt dir das Bild bestmöglich dar. Außerdem arbeitest du dann im größtmöglichen Farbraum. sRGB wäre z.B kleiner, weil dein Monitor ein etwas besseres Modell ist und eigentlich mehr als "nur" Standard darstellen kann. AdobeRGB wäre zu groß, da es nur ganz wenige teure Monitore gibt, die das überhaupt darstellen können.

Farbwahrnehmung bleibt aber subjektiv. Das heißt wenn du Farbenblind bist kann dir auch ein Monitorprofil aus dem Grau kein Rot oder Grün zaubern ;) Es werden nur die Fehler des Geräts weggerechnet.

Ist keine schlechte Idee aber von durchgängigem Farbmanagement noch weit entfernt. Dafür bräuchtest du für alle Geräte Profile und ein viel teureres Kalibrierungspaket. Druckereien haben so was und wenn du mal nachfragst, vielleicht machen die dir die Profile. Wobei der Monitor häufiger kalibriert werden muss da er altert und von daher ist es nicht unsinnig sich so was selbst anzuschaffen.

Es hilft, dich davor zu bewahren, ein Bild zu "verschlimmbessern" nur weil es auf deinem Monitor schlecht dargestellt wird...

Gruß Andi
 
Hallo,

ich denk, meine Frage passt ganz gut dazu:

Da ich auch auf "einigermaßen" echte Farben am Monitor angewiesen bin, hab ich mir auch schon oft überlegt mir so ein Gerät anzuschaffen.
Ich finde allerdings, das diese Dinger ziemlich teuer dafür sind, dass sie nur einmal im halben Jahr gebraucht werden. Weiß zufällig jemand, wo man so ein Gerät auch nur ausleihen kann? Oder ratet ihr davon grundsätzlich ab?

thanks! Andy
 
...

Hallo theandy,

Druckereien haben so etwas in der Regel und machen das auch für gute Kunden.

Hängt wohl auch von der Qualität des Monitors ab wie stabil der Gamut ist. Manche Geräten messen auch das Umgebungslicht (o. g. glaub ich nicht)
Empfohlen wird monatlich was ich aber persönlich übertrieben finde und halbjährlich ist bestimmt zu lange.
Macht sich auch gut bei Kunden, denen man den Monitor kalibrieren kann. Die sehen sich ja deine Vorschläge auf ihren Geräten an und mosern dann, wenns von der Farbe nicht passt...

Gruß Andi
 
danke für die ausführliche Antwort. Dann werd ich mir das wohl erst mal nicht zulegen.
 
Guten Morgen!

Bin zwar kein Profi in Sachen Farbmanagement, hab aber im letzten halben Jahr einige Erfahrungen machen können. Und da kann ich nur sagen: In den meisten Fällen wären wir als Agentur schon froh, wenn unsere Kunden mit o.g. Gerät ihre Monitore kalibrieren würden! Die meisten handelsüblichen Bildschirme sind weit von einer Farbverbindlichkeit entfernt, und da würde so ein "ungefähres" Kalibrieren schon einiges verbessern. Wir haben z.B. unsere Grafik-Arbeitsplätze mit dem EyeOne kalibriert, die eigentliche Druckvorstufe passiert aber bei einem Dienstleister. Denn wirklich proofen kann man nur mit entsprechenden hardwarekalibrierbaren Monitoren und individuellen Profilen für alle beteiligten Geräte, und das ist beim Layouten gar nicht unbedingt nötig.

Nur meine Erfahrung...

Grüße!
Wolfgang
 
Zurück
Oben Unten