MBR zerschossen nach Disk Utility Repair?

Olli9

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Hallo!

Auf meinem Late 2011 MBP i7 rennt OS/X 10.9.2. Systempartition ist auf einer 1TB SSD, dazu läuft noch eine 750GB HDD im Optibay. Nach einigen Sleep-/Wake-Hängern dachte ich mir, dass mal wieder ein Check mittels Disk Utility ansteht. Reparaturbedarf wurde angezeigt, allerdings nicht von der Systemplatte möglich. Also per zweitem MacBook im Targetmode repariert. Lief soweit alles (scheinbar) gut, jedoch bootet das MBP nun nur noch von der zweiten Platte / Bootcamp-Partition.

Die Systempartition ist noch einsehbar (wenn im Targetmode über Firewire (MBP) -> / <- (MBA) Thunderbolt-Adapter an ein MacBook Air angeschlossen) und scheint soweit OK. Jedoch kann ich nicht mehr von der Platte starten. Wahltaste beim Booten schon ausprobiert, da wird mir nur das Bootcamp angezeigt. DiskWarrior hat auch nichts reißen können. Wenn ich nochmal Disk Utility laufen lasse, zeigt er zwar alles OK an, spuckt jedoch auch die Fehlermeldung "Warnung: Unbekanntes Dateisystem." aus.

Ich bin kein Profi, was die Tiefen der Dateistrukturen angeht. Jedoch scheint der Verdacht nahezuliegen, dass es hier irgendwie den MBR zerschossen hat. OS/X neuinstallieren ist mit nicht näher definierter Fehlermeldung fehlgeschlagen. Ach ja: Die Platte ist File Vault verschlüsselt.

Backup ist vorhanden, jedoch schon ein paar Tage alt. Aktuell erstelle ich nochmal ein aktuelles Backup per CCC. Zur Not muss ich die Platte wohl platt machen, OS/X neuinstallieren und dann Daten per CCC rücksichern. Frage an die Experten in der Runde, die sicherlich mehr Erfahrung haben als ich: Fällt euch auf die Schnelle noch eine weitere Möglichkeit ein, das System wieder zum Laufen zu bringen? (PRAM/SMC Resets habe ich übrigens auch schon ausprobiert - ohne Ergebnis.)

Freu mich über eure Anregungen! Und vor allem würde ich gerne wissen, was da schiefgelaufen ist - habe schon häufiger mal Disk Utility eine Reparatur durchführen lassen, aber dass es einem dabei das System zerschießt ist mir bislang - Gott sei Dank - noch nicht passiert.
 
am MBR wird es kaum liegen, weil OS X ja GUID nimmt.
wenn es filevault2 ist, solltest du doch auch noch die recovery haben.
oder wird die auch nicht mehr angezeigt per alt?
 
Nope - wird nichts angezeigt. Per CMD+R lässt sich auch lediglich in die Online-Recovery booten, auf der Platte scheint da nichts mehr zu sein. Sollte aber, da ich das mal per CCC nachinstalliert habe (hatte aus irgendeinem Grund von Haus aus gefehlt).

Sprich: Platte funktioniert, wenn sie extern angeschlossen ist - ist aber nicht bootbar. Und Disk Utility meldet zwar grün zurück, aber gibt zeitgleich die Meldung "Unbekanntes Dateisystem" aus. Bin ratlos ...
 
Danke für den Tipp! Habe Testdisk mal angetestet, bin damit jedoch auch nicht so Recht zu Schuss gekommen.

Schlussendlich habe ich das Problem nun endlich lösen können. Für alle "In-Zukunft-das-gleiche-Problem-haber-und-per-Google-hierherfinder", hier ein möglicher Lösungsansatz:

Zuallererst habe ich die Platte mal entschlüsselt. Da das im Targetmodus über ein anderes, aktives MacBook geschehen ist, gab's leider keine Statusanzeige und ich habe dummerweise den Vorgang irgendwann abgebrochen über Neustart Macbook (da ich keinerlei Möglichkeit hatte, einzusehen, was der Stand der Dinge ist). Tja - danach läuft dort erstmal gar nichts mehr mit Entschlüsselung, und das Volume bekommt man auch nicht mehr aktiv.

Habe dann übers Terminal erstmal wieder das Volume freigeschalten und die Verschlüsselung erneut in Gang setzen müssen (obwohl diese als gerade laufend per Terminal angezeigt wurde, was aber nicht der Fall war). Ein paar Stunden später war die Platte entschlüsselt.

Weder DiskWarrior, TechToolPro noch Drive Genius 3 - alle drei im Lauf der Zeit teuer erkauft (absolute Premiumpreise ...) - konnten irgendwas ausrichten. Bei Testdisk wusste ich auch nicht so recht, was anzufangen war, da das Problem für mich nicht ersichtlich war.

Ich habe dann nochmal knapp 40,- € investiert und das Programm iPartition gekauft. Eigentlich nach dem Motto - eh schon gepfiffen drauf.

Nun: iPartition hat zwar keine Auto-Korrektur, hat mir jedoch den entscheidenden Denkanstoß gegeben. Auf meiner SSD war eine EFI Partition, eine Hauptpartition, eine Recoverypartition und eine Leerpartition. Bei der Hauptpartition war kein Häkchen bei "Bootable", und dieses ließ sich auch nicht setzen. Angeblich bräuchte die Partition noch 128MB Puffer nach hinten, um bootbar zu sein. Nachdem ich Startposition und Größe zusammengerechnet habe, blieb kaum noch Platz bis zur Recovery. Ich habe die Recovery dann versuchsweise einfach mal gelöscht. Und, siehe da: System funktioniert und FDP spuckt keinerlei Fehler mehr aus.

Die Recovery wurde mir übrigens weder im FDP noch in den anderen drei Disk Utilities angezeigt. Testdisk hätte das hingegen geschafft - allerdings wäre ich von alleine nie auf den Gedanken gekommen, dass eine zu dicht aufsitzende Recoverypartition das System unbootbar macht.

Bleibt die Frage: Wie kam's überhaupt so weit? Ich weiß nur, dass das Problem nach einer Reparatur via FDP auftrat. Möglicherweise steckt der Carbon Copy Clone dahinter, mit dem ich evtl. mal eine Recoverypartition nachträglich auf der Platte eingerichtet habe ...

Dir jedenfalls herzlichen Dank, oneOeight ... der Hinweis auf Testdisk hat mich in die richtige Richtung suchen lassen!
 
Weitere tools in solchen Fällen:

diskutil
Festplattendienstprogramm im Debug Modus: defaults write com.apple.DiskUtility DUDebugMenuEnabled 1
 
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