Sowohl BeOS als auch Linux dienen als eindeutige Warnung davor, was passiert, wenn man versucht gegen Windows auf der gleichen Hardware anzukämpfen: Das jeweilige System wird degradiert zu einem Windows Addon-Produkt, ohne eine nennenswerte native Software.
BeOS, obwohl es ein sehr eindrucksvolles OS ist, hatte niemals eine Chance ein eigenes Marktsegment zu erobern.
Ein Blick auf Linux eröffnet eine ähnliche Situation, die wir aus erster Hand miterleben. Wieviele native Applikationen und Spiele gibt es für Linux? Trotz der hohen Anzahl an aktiven Benutzern hat Linux nur einen kommerziellen Spieleentwickler, und die Anzahl ernsthafter, kommerzieller Anwendung kann an einer Hand abgezählt werden.
Der Grund hierfür ist einfach: Warum sollte eine Softwarefirma Geld in eine Portierung investieren, wenn die Benutzer direkt in Windows booten können, oder über einen Emulator wie Wine oder VMWare, die es erlauben, Windows-Software unter Linux zu entwickeln. Der immer noch größere Markt macht die Kosten unattraktiv. Das Resultat ist klar: Niemand kauft Produkte für Linux. Neue Spieletitel können maximal wenige tausend Einheiten auf Linux verkaufen, wohingegen mehrere Zehntausend Einheiten auf dem Mac verkauft werden. Dazu kommt, dass bei Linux-Titeln die Preise niedrig gehalten werden müssen, um mit den Windows-Versionen konform zu gehen (da Linux mit seinen geringen Stückzahlen kein entsprechende Rentabilität bietet), anderenfalls verhilft man der Windows-Version zu noch größerer Attraktivität.
Linux wird im Moment zum Windows-Addon degradiert, mit einiger Software, die nur aufgrund einer eingebauten Windowsemulation (Corel) zum Laufen gebracht wird.
Linux hat sich eine Nische im Server- bzw. Embedded-Systems-Markt erarbeitet, aber als Desktop-System ist sein Marktanteil ein Witz. Fast alle großen Linuxfirmen schließen oder bauen Stellen ab, weil niemand Geld damit machen kann.
Wenn also jemand fragt, wer den größeren Desktop-Marktanteil hat, Red Hat Linux oder Apple Mac, sollte die Antwort heißen: Wen kümmert's? Die echte Frage ist: Wer macht (mehr) Geld auf dem Desktop, und wer hat die bessere Softwareunterstützung?
MacOS X könnte sehr leicht auf x86 gebracht werden. Der Kern von MacOS X läuft schon auf x86, aber kein Haar auf Steve Jobs Kopf denkt an die Möglichkeit, den isolierten Nischenmarkt wegen eines offenen Kampfes gegen Windows auf Windows-eigener Hardware aufzugeben. Apple will im Geschäft bleiben, so dass Apples Anwender Software bekommen, die es auf anderen Plattformen nicht gibt.
Die Ressourcen, die einem großen Windows-Entwickler zur Verfügung stehen und die Preise, die diese durch die große Anzahl verkaufter Einheiten erreichen, können nicht von einem Entwickler in einem Nischenmarkt erreicht werden. Sie können nur überleben, solange die Plattform isoliert ist vom Windows-Markt.