M42 Objektive an DSLR?

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El Jarczo

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Moin,
nachdem ich aus Beständen meiner Großväter zwei alte Praktica SLRs ausgegraben habe, "lerne" ich zur Zeit die Grundlagen der SLR Photographie auf die harte Tour.

Da ich sicher irgendwann auf Digital umschwenken werde, frage ich mich ob es sich lohnt meinen Bestand aus zwei 50 mm Normal, einem Weitwinkel und einem Tele um ein Zoomobjektiv (als allertags Objektiv) zu erweitern. Die M42er kosten ja gebraucht nicht soviel.

Vor diesem Hintergrund frage ich mich gerade, was bei der Verwendung von M42er Objektiven mit Adapter (z.B. für EOSx00d) an Nachteilen entsteht?
Dazu fallen mir nur der fehlende Autofocus und die fehlende Belichtungsmessung(?). Beides habe ich bei den Prakticas sowieso nicht.

Verwende das vielleicht jemand und kann sich dazu kurz äussern?

Grüße,
Christian
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich würde eher sagen, es lohnt sich nicht. Die alten Praktica Objektive sind zwar besser als ihr Ruf, besonders in der jüngeren, vergüteten Ausführung, an einer DSLR würde ich den Komfort eines moderneren Objektives aber nicht missen wollen. Zumal die neuen Linsen häufig für die DSLR neu gerechnet wurden und den Anforderungen der meist kleineren Chips gerecht werden.

Ob Du an einer Canon überhaupt M42 Objktive anbringen kannst entzieht sich meiner Kenntnis. Wenn Du Dich wirklich darauf einlassen möchtest, informiere Dich bei Canon. Mit einer Pentax DSLR geht es, wenn Du genügend Zeit zum einstellen aufwenden kannst.

Uria aalge
 
Auch an einer Canon kann man per Adapter alle möglichen Objektive verwenden, natürlich auch M42 Objektive.

Ist aber nur ein sehr unbequemer Notbehelf und lohnt höchstens bei Nah- und Makroaufnahmen vom Stativ.

Sämtliche Funktionen - außer der Belichtungszeit - müssen manuell eingestellt werden: Scharfeinstellung, Blende, manuelles Abblenden etc.
Meistens ist auch keine Unendlich Einstellung möglich.
Die Handhabung ist sehr umständlich und für Schnappschüsse völlig ungeeignet.

Ein weiteres Problem ist, das die heutigen Mattscheiben keine Hilfsmittel zur manuellen Scharfeinstellung bieten (z.B. Schnittkeil oder Mikroprismen).

Aus eigener Erfahrung würde ich davon abraten.
 
EDIT: Da hatte mein Browser ein Problem
 
Zuletzt bearbeitet:
Die DSLR haben gar keine Hilfseinrichtung mehr? Gerade den Schnittkeil der Praktica Nova finde ich sehr komfortabel.

Belichtungsmessung wird ohne Blendenübermittelung des Objektivs wohl auch flach fallen? Externe Belichtungsmessung mache ich sowieso.

Diese Einstellerei würde ich mir sowieso vor dem Kauf mal am Gerät zeigen lassen und dann Entscheiden. Es geht auch nicht um die Anschaffung einer Kamera sondern um die Frage ob ich mir jetzt ein Objektiv kaufe, das ich mit gewissen Einschränkungen (die ich mit den jetzigen Kameras eh habe) weiter nutzen kann, oder ob ich es lasse.

Eigentlich wollte ich wissen ob sich so ein Adapter erkennbar negativ auf die Bildqualität auswirkt?

Konkret habe ich mir ein 3,5-4,5 35-70mm Zoom ausgeguckt. Die Zooms, die mit den DSLR oft angeboten werden sind ja mit der größten Blende oft schon bei 5,6.
 
Du hast nur noch eine sehr feine Mattscheibe, sonst nichts. Leider!
Die Belichtungsmessung funktioniert nur richtig bei Arbeitsblende. Mußt zum Messen also immer zuerst manuell abblenden. Die automatische Springblende entfällt.
Zeitautomatik bei Arbeitsblende ist der höchste Komfort, aber dadurch auch ein dunkler Sucher.

Ein Adapter für die EOS auf M42 kostet ca. 50 Euro.
Für 100 Euro bekommst Du bei Canon das Kit Zomm 3,5-5,6/18-55 mm, das etwa einem 28 -90 mm Zoom an Kleinbild entspricht. Mit AF, allen Automatikfunktionen und Springblende. Eine halbe Blende Unterschied (4,5 zu 5,6) lohnt den Aufwand nicht. Hinzu kommt, das gerade moderne Zooms deutlich besser sind als ältere Exemplare, weil durch den Einsatz von Sondergläsern und Asphären recht große Fortschritte gemacht wurden.

Verschlechtern tut der Adapter die Bildqualität nicht, weil er keine optischen Elemente enthält, nur eine Unendlich-Einstellung ist nicht mehr möglich.

Ich habe selbst solch einen M42 Adapter zur EOS und habe verschiedene alte Objektive ausprobiert. z.B. ein mechanisch wunderschönes altes SMC Takumar von Pentax, bei dem man relativ leicht per Hebel auf die vorgewählte Blende abblenden kann. So schön wie das Objektiv ist (Vollmetall-Fassung, langer Einstellweg, klickender Blendenring), so umständlich ist die Handhabung.

Wie gesagt, für Nah- und Makroaufnahmen vom Stativ gut geeignet, für normale Fotografie sehr umständlich aber durchaus möglich. Spass machts allerdings weniger, nur diesen klassischen Blendenring, den hätte ich auch heute noch gerne und überhaupt diese eherne Fassungsqualität.

Eine einfache Digital-SLR mit echtem M42 Anschluß könnte durchaus reizvoll sein. Warum baut kein Aas so ein Ding?
 
Danke, damit hast du so ziemlich alle meine Fragen beantwortet. Ich zwar wegen des Objektivs immer noch nicht ganz sicher, aber wenn wird es wohl eine "1,2 meins" Aktion zu höchstens 10 Eur werden ...

Auf jeden Fall werde ich trotzdem erstmal bei den Prakticas bleiben und die Grundlagen erlernen, bevor ich irgendwann mal auf eine DSLR wechsle.
 
Eine einfache Digital-SLR mit echtem M42 Anschluß könnte durchaus reizvoll sein. Warum baut kein Aas so ein Ding?

So ein digitales Rückteil wie das von Leica, für eine der alten M42er Kameras wär ja auch mal was.
 
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