Linux für Rootie als Webserver - Einkaufen oder selber machen?

Wenn Du den Server geschäftlich nutzt, lautet die Devise ganz oder gar nicht. Soll heißen, entweder Du (oder Ihr als Firma) investiert in (mindestens) einen festen Mitarbeiter, der sich nicht nur fachlich auskennt, sondern der auch Eure individuellen Anforderungen kennt (und die Möglichkeit hat, im Laufe der Zeit die Haken und Ösen Eurer Hardware genau kennen zu lernen), oder aber man gibt das ganze komplett an einen externen Anbieter ab, der dafür entsprechend bezahlt wird, der aber auch im Zweifelsfall regresspflichtig ist (und entsprechend abgesichert ist).

Ginge es lediglich um einen Server, den Du privat betreiben willst, wäre das von Dir beschriebene Szenario schon ziemlich gut machbar. OpenBSD ist ein hervorragendes OS: sehr saubere, übersichtliche Struktur, einfaches Paketmanagement und letztlich sicherer als die meisten anderen OS (ohne das man Hand anlegt). Zudem ist es sehr gut dokumentiert - besser als viele Linux-Distributionen, und es gibt keine krummen Hacks (bei denen der Developer selber nicht weiß, wieso es funktioniert).

Falls Du noch ein wenig lesen möchtest:

- kommerzieller Support für OpenBSD: http://www.openbsd.org/de/support.html

- Bücher zu OpenBSD: http://www.openbsd.org/de/books.html#1

- Und natürlich die FAQ, die zentrale Anlaufstelle für alle OpenBSD-Fragen: http://www.openbsd.org/faq/de/index.html

Das bereits genannten Debian (-stable) wäre übrigens auch meiner Meinung die passendste Linux-Distribution, falls OpenBSD nicht in Frage kommen sollte.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
So, nach einiger Zeit nun nochmal eine Rückmeldung von mir. Ich habe das Thema natürlich weiter verfolgt und auch zwischenzeitlich "sacken" lassen.

Nach den Hinweisen hier im Thread und unserer derzeitigen Arbeitsbelastung habe ich das Administrieren durch uns ad acta gelegt. Auch ein fest angestellter Administrator ist derzeit wirtschaftlich unrealistisch.

Ich habe nun noch ein wenig im Netz rumgelesen und bin zu dem Schluss gekommen, dass ein "Managed Server" mit SSH Zugang wohl mittelfristig die beste Lösung ist.

Nun muss ich wohl einen geeigneten Anbieter finden. Da diese Entscheidung langfristig passen muss, braucht man wohl auch hier entsprechende Vorlaufzeit/Informationen.

Hat zu diesem Thema noch jemand ein paar Tips/Vergleiche etc.?

Cheers,

2nd
 
Jetzt melde ich mich noch einmal. Nach damaliger intensiver Suche nach einer gemanagten Linux Büchse war ich etwas desillusioniert: Das Managen beschränkt sich in der Regel auf apt-get update & upgrade, kostet aber dafür ca. 50-10 EUR im Monat mehr als ein blanker Root.

Ich habe mich dann mit Vmware und einem Debian Buch nach der Arbeit hingesetzt und keine Gefangenen gemacht. Dabei habe ich die Erkenntnis gewonnen, das Linux wie ein Traktor ist: Robustes Arbeitsteil und wenn man schraubt, hängt man jedes Mal bis zum Bauch dreckig und ölverschmiert im Motorenraum :D

Mittlerweile habe ich das, was ich brauche, gut im Griff und administriere ausschliesslich über die Bash bzw. über eine zertifizierte https-Verbindung. Dateien landen via gechrootetem SFTP auf der Kiste.

Der Apache rennt mit PHP und MySQL super. Zur Überwachung läuft Monitoring auf den dedizierten Maschinen und ein kleiner vServer überwacht nochmal von aussen. Hustet eine Kiste, kriege ich 'ne SMS.

Backups laufen 2x/d verschlüsselt in zwei verschiedene Rechenzentren. Daneben habe ich den Apachen auf Geschwindigkeit getrimmt. Mit einem PHP OpCode Cache erreiche ich Server- und clientseitig die schnellsten Internetseiten, die ich jemals irgendwo hochgeladen habe :D

Alles in allem war es einiges an Arbeit, die ich investiert habe, aber ich bin mit diesem Schritt im Nachhinein sehr zufrieden. Meine mittlerweile schon recht spezielle Konfig hätte ich so bei keinem Dienstleister in einem bezahlbaren Rahmen bekommen.

Netter Nebeneffekt: Für mich als Nerd war es auch eine Sache der Ehre, mich mal richtig mit Linux auseinanderzusetzen :)
 
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