Vor einigen Jahren habe ich mal ein PowerPC-Debian auf einem PowerMac 7500 mit G3-Prozessor-Steckkartenerweiterung installiert; vom Aussehen her war er wohl ähnlich beige wie die spätere G3-Serie, aber mit SCSI (und ohne IDE) onboard...
Man brauchte - für diese Zeit - "gigantische" Mengen an RAM für Linux, wohingegen man unter einem klassischen MacOS-Betriebssystem und 32MB Arbeitsspeicher schon Standardaufgaben sehr gut erledigen konnte. Ich fand den Arbeitsspeicher für diese Kiste schwer zu bekommen und teuer, aber unter 128 MB würde ich auf so einem Gerät (oder auch dem beigen G3) noch nicht einmal eine Serverinstallation auf Linuxbasis zum Testen versuchen. Für eine (bei dem geringen VideoRAM) auch sehr langsame Grafikumgebung unter Linux (mittels XServer, X Window System) würde ich 256 MB Arbeitsspeicher oder mehr vorschlagen und einplanen, wenn man "zum Spaß" mal mit einer sehr alten PowerPC-Linuxdistribution experimentieren wollte.
Wenn es stimmt, dass der beige G3 zu den OldWorld-PowerPCs gehört, wie es beim Debian-Projekt erklärt wird, wirst Du wohl den sog. BootX-Bootloader benötigen, während man NewWorld-PowerMacs ab den Schlumpf-G3s hingegen zum Beispiel mit yaboot in Linux-Umgebungen starten kann.
https://sourceforge.net/projects/nubus-pmac/files/
https://www.debian.org/releases/stable/powerpc/ch02s01.html.en#idp50579856
Beachte auch die Hinweise vom NetBSD-Projekt über die Unix-Installation auf PowerMacs, speziell zu Deinem Modell; die OpenFirmware-Version 2.x war wohl ein spezieller Fall:
http://www.netbsd.org/ports/macppc/models.html#g3v1
Der PowerMac 7500, worauf ich damals auch mal Debian installiert hatte, benötigte natürlich auch BootX, und ja, es war dazu zunächst eine separate, kleine MacOS-Installation notwendig auf einer Festplattenpartition, damit der Bootloader entweder ein Mac OS oder eine Linux-Distro starten konnte.
Persönlich würde ich erst einmal eine alte Debian-Installation probieren. Bei mir funktionierte Debian Lenny (Version 5); testen würde ich erst einmal solche Distros, die noch einen Kernel 2.6 mitbringen oder vielleicht sogar noch 'was Früheres.
https://help.ubuntu.com/community/Installation/OldWorldMacs
Starten würde ich möglichst von einer MiniCD/NetBoot-CD (für die "PowerPC-Architektur") und das meiste dann im Debian-Installer über das Netzwerk nachladen lassen - das war zumindest bei mir im Gegensatz zur Benutzung von größeren CDs, die Desktopumgebungen schon mitbrachten, am wenigsten fehleranfällig. Also erst einmal ein Minisystem installieren, dann testen, ob auch eine grafische Umgebung wie OpenBox, LXDE, XFCE funktioniert (genügend Speicher?, genügend Videospeicher?) und sich - ebenfalls per Netzwerk - nachinstallieren lässt, um dann nach und nach, wenn man noch Spaß daran hat, auf aktuelle Versionen von Debian upzugraden; vgl.:
https://help.ubuntu.com/community/Upgrades#The_Debian_way_of_upgrading
Bei mir funktionierte, wahrscheinlich schon wegen Arbeitsspeichermangel, allerdings bereits das Upgrade von Debian 5 auf Debian 6 nicht - die Pakete wurden wohl umfangreicher und die grafische Umgebung ließ sich nicht mehr starten - ist sehr lange her...
Ach so: Du wirst Dir erst einmal ADB-Eingabegeräte besorgen müssen, sonst wird die Einrichtung einer Arbeitsumgebung unter Linux wohl erst einmal nicht gehen; wahrscheinlich klappt aber das eigentliche Arbeiten unter einer Linux-Desktopumgebung, wenn sie denn einmal läuft, auch mit einer USB-Maus / -Tastatur, weil dann u.U. vorher beim Starten die Treiber geladen werden können, vorausgesetzt, die PCI-Karte für USB wird vom Kernel erkannt. Da muss man vielleicht auch mehrere USB1.0/1.1-PCI-Karten testen, die speziell für Macs verkauft wurden(?).
Was den Stromverbrauch angeht, so wird der Betrieb eines beigen G3-Macs nach heutigen Maßstäben nicht gerade wenig verbrauchen, aber - geschätzt - wohl weniger als seinerzeit die G5-Teihe von Apple. Mit stromsparenden ARM-Boards wie dem Raspberry könnte man natürlich auch eine andere Prozessorarchitektur erkunden.
Letztendlich zeigt eine einmal installierte Linux-Distribution im Terminal zunächst einmal ein gleiches Bild, egal ob auf x86, PowerPC oder ARM. Auf allen genannten Prozessorarchitekturen lässt sich dann beispielsweise die Debian-Distribution installieren, es lassen sich dann genau identisch mit apt-get die Pakete verwalten usw., und das Erscheinungsbild ist meiner Meinung nach genau gleich. Gut, einige Pakete (wie virtualbox) gibt es nur für x86, aber eigentlich funktioniert die Systembedienung identisch.
Weniger aufwendig wäre beispielsweise das Testen von Linux-Distros in virtuellen Maschinen, wie z.B. VirtualBox auf x86-basierten PCs, oder auch die Systeminstallation in Emulatoren. Vielleicht macht das dann aber nicht so viel Spaß und Du vermisst auf Deinem Weg, der auch das Ziel sein kann, die Bastelarbeiten an der Hardware. Viel Spaß bei Deinen Bemühungen!