Komponist will Musikstück mit 70200 Zitaten bei der Gema anmelden

Lukas the brain

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http://www.golem.de/0808/61826.html

Komponist will GEMA mit Formularen überschwemmen
Kunstaktion als Protest gegen Missstände des Urheberrechts

Am 12. September 2008 will der Komponist Johannes Kreidler bei der GEMA sein neues Stück anmelden. Für die gerade mal eine halbe Minute lange Komposition will der Musiker entsprechend den Anforderungen der GEMA über 70.000 Formulare abgeben. Kreidler will mit der Aktion gegen das bestehende Urheberrecht protestieren.

Das Video auf der Seite gefällt mir.

Gruß

Lukas
 
hehe habs auch gelesen. naja die gema muss sich auch ändern. die können nicht ewig bei ihrer starren prozedur bleiben. da braucht es ja manchmal wochen bis ein eingeschickter song bearbeitet wurde.
aber die finden sicherlich nen grund den nciht zu bearbeiten ;)

naja glaube eh, dass die gema untergehen wird. der europäische gerichtshof, hat die monopolstellung der einzelnen verwertungsgesellschaften im jeweiligen land gekippt.
das heißt es wird bald nen richtigen kampf um die vormachtstellung in den EU-ländern geben. und wenn die gema weiterhin so starr und unflexibel bleibt sind die ganz schnell weg vom fenster.
 
:clap:

-"Wieviele Stunden geht denn Ihr stück?"

-"33 Sekunden!"
:rotfl:

Schöne Idee, nur würd's mich wundern wenn das tatsächlich was ändert.
 
da bin ich mal gespannt auf den 12. September
 
Würde ich in Berlin wohnen, würd ich sogar da vorbeischauen wenn er das abgibt :D
 
Die Gema muß sich in der Tat ändern, aber ich find's schon richtig, daß man ALLE verwendeten Fremdwerke angeben muß. Da hätte ich ja auch keinen Bock drauf, daß der Kerl was von mir verwendet und ich leer ausgeh.
 
@2go

Es geht ja auch weniger darum, Künstler in Ihrem Recht zu beschneiden Geld für die wiederverwertung geistigen Eigentums zu bekommen, sondern vielmehr um dass recht fragwürdige Zitat der Juristin, dass laut aktuellem Urheberecht die Quantität des "Samples" keine Rolle spielt!

:hamma:

Sollte das aktuelle Recht wortwörtlich ausgelegt werden, dann hätte Jeder der auf seinem Klavier die Tonleiter spielen kann anrecht auf GEMA Gebühren von allen, bzw. müsste an alle vorangegangenen Künstler Gebühren abdrücken.
:eek:
 
Sollte das aktuelle Recht wortwörtlich ausgelegt werden, dann hätte Jeder der auf seinem Klavier die Tonleiter spielen kann anrecht auf GEMA Gebühren von allen, bzw. müsste an alle vorangegangenen Künstler Gebühren abdrücken.

Glaubst Du diesen Unfug eigentlich selbst oder dient das nur der Provokation :confused:
 
endlich mal einer der seine anmeldung ordentlich machen will!!!! :)
 
Dieser Mann...

...hat SOWAS VON RECHT, und er bringt den Urheberrechtswahnsinn unglaublich treffend auf den Punkt. Und ich muss es wissen, ich bin (Berufs-)Musiker.

Wenn die GEMA-Tussi z.B. meint, "bereits kleinste Klangpartikel" könnten rechtswidrig sein, dann mag das aus der Sicht eines Juristen oder Händlers, der seine Ware verkloppen möchte, in Ordung sein; für jemanden aber, der von der "Ware" etwas versteht aber, ist das ein Witz. Die ganze Musikgeschichte ist eine Entwicklung, da geht nichts Neues ohne das Alte.

Gerade die Musikindustrie versucht doch, ihre Kunden geschmacklich zu erziehen, um ihnen dann das anbieten zu können, was diesem Geschmack entspricht. Das bedeutet auch, dass keine großen Sprünge mehr drin sind, was die Originalität, was Innovation betrifft - ähnlich wie bei McDonald's. Daraus folgt, dass die Musikindustrie selber 1000fach gegen ihre eigenen Grundsätze verstößt, denn in der Popmusik ähneln sich viele Nummern nicht nur in "kleinsten Klangpartikeln", sondern in weiten Teilen.

Ich habe mir die Mühe gemacht, den No-Angels-Song "Disappear" komplett zu disassemblieren und ihn mit der Steffi-List-Nummer zu vergleichen. Also nicht einfach nur in einem Sample-Editor angucken, wie in einem SAT1-Nachrichtenbeitrag zu sehen war (was soll der Quatsch? Was will man da rauskriegen?), sondern Noten und Akkorde rausschreiben. Für den Refrain ergibt sich folgendes: Dasselbe Tonmaterial (4 Töne), dieselbe Tonfolge, leicht anderer Rhythmus (was aber keine kreative Leistung ist, sondern sich aus der unterschiedlichen Silbenverteilung zwingend ergibt), dieselben vier Akkorde, wobei die Akkordfolge an einer Stelle wenigstens nicht gleich ist. Kurz gesagt, der Refrain beider Lieder ist zu mindestens 90% gleich. Das kann ich auch beweisen.

Doch siehe da: Das ist egal! Niemand beschwert sich! Der NDR nicht, die Plattenfirma Universal nicht (die beide Künstler unter Vertrag hat, haha...), die Eurovisionsfritzen nicht, nein, alles paletti.

Das heutige Urheberrecht hat nichts damit zu tun, arme Künstler zu schützen. Es schützt die Industrie, mehr nicht.
 
@sanner

Wenn das für dich bereits eine Provokation darstellt solltest du mal zum Therapeut gehen;)

Dieses mal habe ich den *Ironie*-Smiley dazugemacht damit du nichts zu meckern hast. Der vorangegangene Beitrag sollte nur aufzeigen, in was für irrsinnige Dimensionen die aktuelle Urheberechtsdiskussion inzwischen vorgestoßen ist - Stichwort: Realitätsverlust!

mfg
noesch
 
Danke zahnarzt.

Also nicht einfach nur in einem Sample-Editor angucken, wie in einem SAT1-Nachrichtenbeitrag zu sehen war (was soll der Quatsch? Was will man da rauskriegen?)

Nach heutigen "Produktionsstandart" sieht man da in den meisten Fällen nur die sogenannte Wellenformwurst.

Man könnte sagen: Egal was für Musiker man Vorne reinsteckt, es kommt eh nur 'ne Wurst hinten raus...
 
Zuletzt bearbeitet:
Wenn ich die Dame der GEMA so höre und richtig verstehe, müsste eigentlich jeder Accord, jede kleinste Tonfolge die irgendwie nach was klingt, was schon zig-mal da gewesen ist, und erst recht jedes 3. Intro, jedes 3. Ending bei der GEMA bezahl werden. Insofern gebe ich dem Kreidler uneingeschränkt Recht.

(Mich würde mal interessieren, ob Kid Rock für sein "All summer long" bezahlen muss (natürlich nicht bei der GEMA) - das meiste am Song ist ja auch nicht von ihm - das aber nur nebenbei, weil, wie schon geschrieben wurde, viele klauen und scheinbar merkt es keiner)
 
mhm...ob er die ganzen songs auf seiner festplatte wohl legal gekauft hat? :D

lg Falcon7
 
Na, dann sollte Kreidler doch gleich einen Rundumschlag vornehmen und auch bei der gvl.de anfragen. :p
 
Die GEMA vertritt in erster Linie die Urheber und nicht "die Industrie" auch wenn man das einem Leser von heise, Golem und anderen Doofmedien (wenns und Urheberrecht geht) kaum noch begreiflich machen kann,

Dass das Ganze umständlich, bürokratisch und deshalb mitunter grotesk wirkt: stimmt.
 
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