Kleiner Gewerbeschein nötig für Ebay?

DH1986

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Hallo Forumgemeinde :)

Ich habe folgendes Anliegen:

Ich habe die Möglichkeit bekommen ein paar Sammlungen aufzulösen: Sammelkarten, Comics & DVDs. Teilweise seltene bis sehr seltene Sachen bei.

Jetzt ist die Frage, ob ein kleiner Gewerbeschein und ein gewerbliches Konto bei ebay hierfür sinnvoll oder sogar notwendig sind. Ich habe mich bisher noch nie mit einer solchen Menge beschäftigt und kenne mich nicht aus in dem Bereich.

Ich habe von einem Bekannten gehört, dass man mittlerweile sehr vorsichtig sein muss was die Menge der Verkäufe und der Bewertungen angeht, da Abmahnanwälte sich gerne mal auf die Suche machen.


Wir sprechen hier von Auktionen die locker einen vierstelligen Bereich betragen, die ich aber aus zeitlichen Gründen natürlich nicht alle auf einmal einstellen werde.


Wie gesagt ich kenne mich absolut nicht aus, im Netz finde ich leider nur ungenügende Informationen.

Habe wohl schon rausgefunden, dass ich einen kleinen Gewerbeschein bei der Stadt bekomme.

Bin für jeden Tipp dankbar :)


Viele Grüße
 
Hi,
Es gibt keinen kleinen Gewerbeschein, es gibt nur einen, wenn du über 40 Teile im Jahr bei Ebay verkaufst, musst du ein Gewerbe anmelden, sonst kann dir das Finanzamt Probleme bereiten.

Franz
 
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Hi,
Es gibt keinen kleinen Gewerbeschein, es gibt nur einen, über 40 Teile im Jahr bei Ebay, zu verkaufen, musst du ein Gewerbe anmelden, sonst kann dir das Finanzamt Probleme bereiten.

Franz
Ich habe den Satz nun drei Mal gelesen und bin mir noch nicht sicher, ob das ein Satz ist. :D Aber ich meine ihn trotzdem zu verstehen.
Woher kommt die Zahl 40?
 
Man sollte das nicht auf die leichte Schulter nehmen - als Privater Anbieter welcher viel verkauft. Auch wenn es "nur" alter Kram ist (dann ist man eben gewerblicher Flohmarkt Artikel Händler). Mich haben schon öfters anscheinende Interessenten angeschrieben mit ganz gezielten Fragen. Die waren 100% so gezielt um aus meinen Aussagen dann mir einen "gewerblichen" Strick daraus zu ziehen und mich abmahnen zu können.
 
Hi langfingerli,
war etwas in Eile, drum war meine Schreibe etwas verhunzt :), habs aber ausgebessert.

Franz
 
Hi,
Es gibt keinen kleinen Gewerbeschein
Das ist richtig. Es heisst Gewerbeanmeldung.

Ich habe das so gemacht, dass ich mir die Gewerbeanmeldung von meiner Ortsverwaltung heruntergeladen habe und dann ausgefüllt und gedruckt habe. Damit gehst Du dann zum Gewerbeamt deiner Stadt und musst noch eine von der Stadt festgelegte Gebühr bezahlen. In meinem Fall waren das 30 Euro aber es ist von Stadt zu Stadt unterschiedlich. Dann bist Du im Prinzip schon Unternehmer.

Mit der Gewerbeanmeldung wird auch das Finanzamt auf dich zukommen. Dort musst Du schätzen was Du jährlich an Umsätzen machen würdest und eine Steuerart (Soll-/Ist-Besteuerung) auswählen. Da Du von einem "kleinen Gewerbeschein" gesprochen hast, nehme ich an, dass Du damit den Kleinunternehmerstatus meinst. Du kannst dann bis zu 17500 Euro Umsatz (nicht Gewinn) machen ohne, dass Du Mehrwertsteuer berechnen musst.

Die Einnahmen aus deinen Ebayverkäufen musst Du natürlich notieren und später dann am Ende des Steuerjahrs eine Einnahmen- und Überschussrechnung machen, wobei Du optional auch doppelte Buchführung machen kannst. Auch dies kannst Du auswählen wenn das Finanzamt Dir einen Fragebogen schickt. Einnahmen- Überschussrechnung ist aber relativ simpel: Es gibt da einige Taschenbücher, die dir alles notwendige erklären.

Happy selling!
 
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Das Problem ist meiner Meinung nach dass man heute nicht mehr so viel, wenn überhaupt, Dinge hat die was einbringen was sich dann auch lohnt.

Als ebay aus dem Quark kam und das ein kleiner Trödelmarkt war, war das ja ein Highlight. Durch die immer grössere Reichweite, die im Laufe der Jahre durch die Globalisierung entstanden ist, was die Verfügbarkeit von günstigen neuen betrifft, ist ebay heute nur noch ein Platz für Händler und welche die wirklich ein Nischenprodukt im Keller haben wo man gut was für bekommt.

Wenn dann dort nun einer ist der Sachen inflationär gegenüber den anderen anbietet dabb fällt das halt auf.

Und da wir ja alle bloß nicht "reich" werden sollen greifen die Mechanismen sehr schnell.

Das sind meine 50 Pfennig:crack:
 
Das Problem ist meiner Meinung nach dass man heute nicht mehr so viel, wenn überhaupt, Dinge hat die was einbringen was sich dann auch lohnt.
Der Threadstarter hat doch einige Kuriositäten bekommen und dafür ist ebay meines Erachtens immer noch der beste Marktplatz. Man muss ja nicht zwingend auf Auktionen setzen und kann "Sofort Kaufen" Preise machen. Dann ist es halt noch eine Frage der Logistik, also dass man die Sachen verpacken und verschicken muss.

Zum gewerblichen Handel kann ich leider nicht viel schreiben: Ich überlege, CrossOver-Lizenzen auf ebay anzubieten aber ich kenne mich mit den rechtlichen Sachen nicht so gut aus. Beispielsweise, dass man Lizenzschlüssel nicht zurückgeben kann etc. Gewerbeanmeldung habe ich und Resellerlizenz von Codeweavers ebenfalls.

Ich gehe aber auch davon aus, dass man die gesetzliche Gewährleistung auf Waren als gewerblicher Verkäufer auch nicht einfach ausschließen kann und ebay achtet sehr darauf, dass Waren schnell verschickt werden. Wenn es Streit zwischen Käufer und Verkäufer gibt, nimmt ebay automatisch die Seite des Kunden ein. Ich meine auch, dass man als Verkäufer dem Kunden auch garkeine negative Bewertung geben kann. Habe schon lange nichts mehr verkauft - der größte Teil meiner CDs und DVDs sind an die Ankaufdienste gegangen, da ich die Sachen einfach schnell weghaben wollte.

Amazon FBA mag zwar momentan mehr im Gespräch sein aber ebay bleibt trotzdem ein interessanter Marktplatz.
 
Es bleibt interesant nur war ich für etwas neues circa 5 Jahre nicht mehr auf ebay. Nur um etwas zu verkaufen. 2-3 Sachen im Jahr.
Aber auch nur dann wenn sie was bringen. Ansonsten spenden wir gerne an das Friedensdorf.
 
Zur Ausgansfrage: Ja, besorg dir einen Gewerbeschein. Wenn du im Auftrag anderer die Sammlungen auflöst ist das gewerblich. Das kannst du kaum anders darstellen. Wenn dir Opa seine Gemäldesammlung "Röhrender Hirsch" schenkt wäre das was anderes.

Hat sich schon mal einer die Mühe gemacht "Gewerbeschein eBay" bei Google einzugeben? :D
Guter Hinweis. Nicht Google, sondern die Links. :D

Was mich persönlich angeht.. Vielleicht mal ein paar Anregungen.

Aus dem zweiten Link:
  • Artikel werden gezielt gekauft, um sie wieder zu verkaufen
  • Artikel werden selber hergestellt, um sie zu verkaufen
  • Es werden regelmäßig große Artikelmengen verkauft
  • Jemand ist als eBay-Verkaufsagent tätig und verkauft Artikel für andere Personen
  • Für das eigene Unternehmen wird bei bei eBay eingekauft
  • Das Erlangen des PowerSeller-Status
  • Der Besitz eines eigenen eBay Shops
  • Über 100 Bewertungen pro Monat über einen längeren Zeitraum
  • Steigende Anzahl der aktuellen Verkäufe
  • Der Verkauf von exakt gleichen Produkten in großer Menge, wie z.B. Navigationsgeräte
Und genau so halte ich das. Ob ich Omis Privatsammlung geschenkt bekomme und die für 400 Millionen Euro verticke oder ob ich alle 6 Monate zwei drei Kerzenleuchter aus dem Keller verkaufe.. Solange ich nicht sinngemäß ein- und wieder verkaufe, handle ich nicht gewerblich.

Alles was meins ist, hab ich irgendwann mal persönlich angeschafft und verkaufe es auch wieder persönlich. Das erkläre ich auch problemlos dem Finanzamt.

Der Grund warum ich keine Lust auf ein gewerbliches Konto hab ist ganz einfach. Erstens sind Gewerbesteuer/Umsatzsteuer/IHK und Co die Pest. Ja, das geht ganz einfach, Gewerbesteuer fällt in der Regel nicht an, die IHK ist auch zu handlen und die Umsatzsteuer ist auch kein Hexenwerk. Das ist aber Zeit, die ich als Privatmann nicht aufwenden muss und will. Dazu kommen Impressum (das macht man 100%ig richtig oder gar nicht), Widerrufsrecht (wenn ich das einplanen will, dann will/muss ich das bezahlt bekommen und dann mache ich es absichtlich gewerblich), Informationspflicht, Markenrecht, Wettbewerbsrecht, Umweltrecht, etc. p.p.

Um bloß meine Ruhe zu haben.. Never. Da verbringe ich lieber Zeit beim Fachanwalt für Steuerrecht und lasse den dem Finanzamt antworten.

Meine Meinung: Wer es "lieber gewerblich" macht, der handelt auch gewerblich. Wenn mir mein Chef einen Posten Einwegunterwäsche schenkt und ich die bei ebay verkaufe, dann ist das ein gewerblicher Zweck. Wenn ich meinen Keller von altem Gerümpel befreie und die Kohle verwende um mir neues Gerümpel zu kaufen, damit der Keller nicht so leer ist, dann ist das privat.

Dazu kommt: Wenn ich aus "Bequemlichkeit" oder Sicherheit gewerblich handle, kann einem der eine oder andere Arbeitgeber ans Bein pinkeln wenn es um Nebentätigkeiten geht. Im öffentlichen Dienst ist sowas z.B. genehmigungspflichtig. Bei vielen Arbeitgebern mindestens anmeldepflichtig und ggf. untersagbar.

Nebenher ein kleines Gewerbe zu betreiben ist wirklich kein Problem. Hab ich lange gemacht, manchmal mit aufgebaut und oft beraten. Ist bei mir im Bereich Softwareentwicklung auch ein Stück weit Alltag. Da ist so ziemlich jeder Rechtsbereich ein Stück weit berührt. Alles kein Ding.

Aber.. Niemals aus Bequemlichkeit oder weil man meint, dass das "einfacher" ist. So stellen es viele "Ratgeber" zum Thema nämlich dar.

Die Regel ist ganz klar: Business ist Business. Und wenn ich eine Stunde für das Impressum aufwende dann kostet das Betrag x. Das ziehe ich vom Gewinn ab. Alles andere ist unkaufmännisch.

Und wieder im konkreten Fall: Wenn ich für andere Sammlungen auflöse, dann würde ich einen Vertrag mit Aufgaben und Bezahlung ausetzen und gleich die Haftung entsprechend festlegen. Gegenüber dem Käufer ist der Verkäufer in der Haftung, die Frage ist, wie es sich im Innenverhältnis darstellt. Die Bezahlung (kriegste 10%) ist in der Regel auch klar, ich würde mich aber nicht überraschen lassen wollen wenn es um die Frage geht, ob ich alles verkaufen muss (und dem Käufer bezahlen) oder nur Teile. Und letztlich.. über wessen Konto läuft das? Ist schön wenn ich gewerblich handle. Woher kommt die Ware? Wenn das Zeug geklaut ist, mache ich mich der Hehlerei strafbar. Handelt der Eigentümer gewerblich oder privat? Diese Seite des Geschäfts ist nicht zu unterschätzen. Ich wusste nicht, dass.. gilt da nicht.
 
Hi Schubkraft,
Und genau so halte ich das. Ob ich Omis Privatsammlung geschenkt bekomme und die für 400 Millionen Euro verticke oder ob ich alle 6 Monate zwei drei Kerzenleuchter aus dem Keller verkaufe.. Solange ich nicht sinngemäß ein- und wieder verkaufe, handle ich nicht gewerblich.

an diesem Punkt bist du falsch Informiert, das Finanzamt interessiert es nicht wo die Quelle deiner "Ware" ist, es Interessiert nur die Größe deines Umsatzes/Gewinnes.

Franz
 
es Interessiert nur die Größe deines Umsatzes/Gewinnes.

Franz
Nein, das ist nicht richtig. Das Finanzamt interessiert sich für den gewerblichen Charakter. Und dazu zählen u.a. die Zeiträume zwischen Kauf und Verkauf. Bei Antiquitäten musst du bei Zeiträumen unter einem Jahr beispielsweise Spekulationsgewinne angeben. Dazu kommen Art und Häufigkeit. Neuware, gleichartige Artikel, etc.

Der Umsatz ist unwichtig für die Frage ob es ein Gewerbe ist. Ich kann ein Gewerbe betreiben und 2 Euro Umsatz machen und kein Gewerbe betreiben und einen Haufen Geld einnehmen. Wenn mir Oma ihre 700.000 Euro Briefmarke schenkt, muss ich das als Schenkung versteuern. Aber nicht als Gewerbe anmelden.

Umsatz ist bei der Frage bestenfalls ein statistisches Kriterium. Wenn ich mit geflochtenen Armbändern für 3 Euro pro Monat 100.000 Euro mache, dann ist das keine Frage des Umsatzes sondern der Häufigkeit.

"...Umsatz.." ist schlicht falsch. Und den Gewinn interessiert das Finanzamt bei der Einordnung überhaupt nicht. Für den Gewinn interessiert sich das Finanzamt in deiner Steuererklärung wenn du als gewerblich eingestuft wirst. Vorher nicht. Den können sie ja auch gar nicht prüfen bevor sie dich als gewerblich eingestuft und entsprechend die Daten zur Herausgabe angefordert haben.

Im Umkehrschluss könnte Gewinn als Kriterium bedeuten, dass du bei 100.000 Euro Umsatz und 1000 Euro Gewinn pro Jahr nicht gewerblich handelst. Aber auch hier: das ist überhaupt nicht die Frage.

Und jetzt komm bitte nicht mit "Hat das Finanzamt einem Kumpel aber so geschrieben". :hehehe:
 
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